18. Oktober 18
Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a
14467 Potsdam
I for India
Kleine Filme machen großes Kino. Begleitend zur aktuellen Foyerausstellung des Filmmuseum Potsdam werden ausgewählte abendfüllende Dokumentar- und Essayfilme gezeigt, die überwiegend aus Amateur- und Privatfilmaufnahmen bestehen oder das Thema »Home Movie« ins Zentrum rücken. Neben Pionierarbeiten für Fernsehen und Kino oder renommierten Genre-Klassikern kommen auch neuere Werke auf die Leinwand. Auf internationalen Festivals gefeiert waren sie bislang in deutschen Kinos kaum zu sehen. Seien sie gespannt auf Filme, die durch Verwendung privater Bilder einen anderen Blick auf Alltag und Geschichte lenken.
Die Filmreihe wurde von Ralf Forster und Oliver Hanley unter Mitwirkung der Studierenden des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg kuratiert und durch das ZeM gefördert. Sie flankiert den ersten »Home Movie Day« am 20. Oktober in Brandenburg.
I for India
Sandhya Suri
Nach der Ausbildung zum Arzt wandert der Inder Yash Pal Suri 1965 nach England aus, wo er bessere berufliche Perspektiven erhofft. Gleich kauft er jeweils zwei 8mm-Kameras, -projektoren und Tonbandgeräte. Einen Satz schickt er zu seinen Verwandten nach Indien, den anderen behält er für sich. An zwei Orten, mehr als 7.000 Kilometer voneinander entfernt, wird nun für einander gefilmt. Lange vor Verbreitung des Internets ermöglichte die analoge Film- und Tontechnik der durch Welten getrennten Familie, in Verbindung zu bleiben. Eine dauerhafte Rückkehr kommt für Suri bald nicht mehr in Frage, zur Bestürzung seiner Angehörigen in Indien. Mit der bevorstehenden Migration einer seiner Töchter nach Australien befindet sich Suri 40 Jahre später in der umgekehrten Situation. Mit
I for India gelingt Suris jüngster Tochter, Sandhya, ein intimes, liebevoll gemachtes Familienporträt und eine Chronik zweier Kulturen in postkolonialen Zeiten.