
18. Oktober 18
Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a
14467 Potsdam
Ungarn privat: Freier Fall
Kleine Filme machen großes Kino. Begleitend zur aktuellen Foyerausstellung des Filmmuseum Potsdam werden ausgewählte abendfüllende Dokumentar- und Essayfilme gezeigt, die überwiegend aus Amateur- und Privatfilmaufnahmen bestehen oder das Thema »Home Movie« ins Zentrum rücken. Neben Pionierarbeiten für Fernsehen und Kino oder renommierten Genre-Klassikern kommen auch neuere Werke auf die Leinwand. Auf internationalen Festivals gefeiert waren sie bislang in deutschen Kinos kaum zu sehen. Seien sie gespannt auf Filme, die durch Verwendung privater Bilder einen anderen Blick auf Alltag und Geschichte lenken.
Die Filmreihe wurde von Ralf Forster und Oliver Hanley unter Mitwirkung der Studierenden des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg kuratiert und durch das ZeM gefördert. Sie flankiert den ersten »Home Movie Day« am 20. Oktober in Brandenburg.
Ungarn privat: Freier Fall
Péter Forgács
Mit seiner mehrfach preisgekrönten Serie Ungarn Privat etablierte sich der Filmemacher und Medienkünstler Péter Forgács als Genre-Meister. Zwischen 1988 und 2008 entstanden zwanzig Folgen, die sich der Landesgeschichte Ungarns über private Filmaufnahmen nähern. Im Zentrum der zehnten Folge, »Freier Fall«, stehen Aufnahmen des jüdischen Musikers, Fotografen und Geschäftsmannes György Pető vor und während des Zweiten Weltkrieges. Durch Verfremdungen, Schrifteinblendungen, Voice-Overs und durch die hypnotische Musik von Tibor Szemzó schuf Forgács ein ungewöhnliches, berührendes Werk. In Forgács‘ Video-Oper erscheinen Petős Aufnahmen stellvertretend für das Schicksal der ungarischen Juden im Holocaust.