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Alexander Zöller

Das Reichsfilmarchiv & seine Bestände im Kontext der Herausbildung einer audiovisuellen Erinnerungskultur


Das Reichsfilmarchiv (1934-1945) hatte bis zur deutschen Kapitulation im Mai 1945 Bestand. Zunächst als Filmsammlung konzipiert, professionialisierte sich seine Arbeit zusehends, wobei bis heute aktuelle Aspekte der Filmarchivierung – etwa das Konzept einer Pflichtabgabe – umgesetzt wurden. 1939 dem Propagandaministerium unterstellt, wurde das Archiv verstärkt in die nationalsozialistische Kulturpolitik eingebunden. Seine Bestände dienten als Inspirationsgrundlage für Filmschaffende, die dabei auch in Deutschland nicht öffentlich zugelassene Filme sehen konnten. Nicht zuletzt durch die Plünderung von Filmen in den von Deutschland besetzten Gebieten wuchsen die Bestände während des Zweiten Weltkriegs sprunghaft an. Das Dissertationsvorhaben untersucht die Geschichte dieses Medienarchivs im internationalen Kontext der staatlich organisierten Filmarchivierung, das Schicksal seiner als Kriegsbeute bis heute nicht vollständig restituierten Bestände und die Rolle dieser film ischen Überlieferung für die heutige Erinnerungskultur.


Kurzbiographie
Alexander Zöller, geboren 1979. Studium der Archiv- und Informationswissenschaft an der Fachhochschule Potsdam. Master-Arbeit über einen Sammlungsbestand des ehem. Reichsfilmarchivs. Veröffentlichungen und Tagungsbeiträge zur visuellen deutschen Propaganda im Zweiten Weltkrieg.


Aufsätze

Alt, Dirk; Stamm, Karl; Zöller, Alexander: "Flucht in die Filmkunst. Schlaglichter zum Schaffen von Rudolf Werner Kipp 1942-1951". In: Tagungsband der GFS Hannover/Peter Stettner (im Erscheinen 2017).


Zöller, Alexander: "Versprengtes Erbe. Das Reichsfilmarchiv (1934-1945) und seine Hinterlassenschaften". In: Rolf Aurich, Ralf Forster (Hg.): Wie der Film unsterblich wurde. Vorakademische Filmwissenschaft in Deutschland. München 2015, S. 62-71.


Vorträge

"From the Battlefield to the Archives: German Propaganda Films During and After World War One". Colloque International "Naissance des cinémas militaires (1914-1939)", Bruxelles - Namur, 29. November bis 1. Dezember 2017.


"Film Propaganda, the Revolution and the Archives of Germany. A Fragmentary Legacy". VGIK, Moskau, 15. bis 17. November 2017.


"1942 Warsaw Ghetto Footage: Contextualization and the Question of Authenticity". Beim EHRI-Workshop Standing up to Scrutiny: Authenticating Holocaust Documentation, im United States Holocaust Memorial Museum, Washington D.C., 23. Oktober 2017.


"Alfred Greven, die Filme der Continental und das Reichsfilmarchiv". Im Zeughauskino, Deutsches Historisches Museum, Berlin, 3. Juni 2017. Filmeinführung in der Reihe Tarnname Continental. Filme für das besetzte Frankreich.


"Transfer - Acquisition - Restitution. The Dynamics of Collection-Building in German Film Archives, 1943 until Today". Workshop Dynamic Archives. Film, History, Heritage, Hebrew University Jerusalem, 25. Juni 2017.


"Das Reichsfilmarchiv (1934-1945). Eine Institution der nationalsozialistischen Filmpolitik". Potsdamer Tag der Wissenschaften, Potsdam, 13. Mai 2017.


"The Second Life of German Propaganda Images from World War II". AFRHC, Kolloquium La migration des images en Europe: des premiers temps aux années 1990, Paris, 29. November 2016.