Logo ausblenden

PUBLIKATION

Julia Freytag, Astrid Hackel, Alexandra Tacke (Hg.)

Gegen die Wand. Subversive Positionierungen von Autorinnen und Künstlerinnen

Verlag: Neofelis, Berlin 2021.
ISBN 978-3-95808-255-7


Verlagsseite


Autorinnen wie Virginia Woolf, Marlen Haushofer, Ingeborg Bachmann und Elfriede Jelinek sowie Künstlerinnen wie Birgit Jürgenssen, Francesca Woodman, Monica Bonvicini, Veruschka von Lehndorff, Orshi Drozdik und Gabriele Stötzer haben sich in ihren Texten, Fotografien und (Video-)Installationen auffallend häufig mit dem vieldeutigen Motiv der Wand auseinandergesetzt, indem sie ihr eigenes Verschwinden in Szene gesetzt, sich an Wänden abgearbeitet oder sie zu Projektions- oder Schreibflächen erklärt haben. Geschickt verknüpfen sie dabei geschlechterkritische mit ästhetischen Fragestellungen.

Die Wand steht einerseits für das Subjekt einschränkende Begrenzungen, andererseits für einen Schutzraum, der vor Störungen der Außenwelt abschirmt und sich zu einem schöpferischen Ort weitet. In den künstlerischen und literarischen Arbeiten fungiert die Wand mal als Leinwand, leeres Blatt oder ‚vierte (Theater-)Wand‘, dann wieder als unsichtbare Barriere, Gefängnis, Verlies oder Sargdeckel. Vor allem ist sie der Schauplatz eines Vermächtnisses, der die weiblichen Figuren in sich aufnehmend umso deutlicher hervortreten lässt. Gerade in ihren Rissen wird die Wand zu einer sprechenden Größe, die mehr offenbart als verbirgt. Sie ist dabei weniger ein reales als vielmehr ein imaginäres Objekt, das paradoxerweise den Zugang zur Außenwelt verschließt, zugleich aber Durch- und Ausblicke erlaubt.

Einen Raum einzunehmen, sich in ihm zu positionieren, einen Ort für sich zu finden, ist für die hier vorgestellten Künstlerinnen und Autorinnen keineswegs selbstverständlich. Die subversive Strategie, sich zu vermauern, um sich dadurch erst einen Freiraum und einen freien Blick zu erobern, haben erstaunlich viele von ihnen parallel verfolgt, ohne voneinander zu wissen. Der Band versammelt Beiträge von Wissenschaftler*innen aus den Literatur-, Kultur-, Kunst- und Performancewissenschaften, die sich mit unterschiedlichen Ausformungen des schöpferischen Gegen-die-Wand-Angehens auseinandersetzen.


PUBLIKATION

Simon Strick

Reihe: X-Texte zu Kultur und Gesellschaft

Rechte Gefühle. Affekte und Strategien des digitalen Faschismus

Verlag: transcript Bielefeld 2021.
ISBN 978-3-8376-5495-0


Verlagsseite


Dem Faschismus geht es gut – er ist Meme, Konsumgut und Gefühlswelt geworden. Seine Gewaltträume und Männerphantasien finden im Netz ein perfektes Biotop. Rechte Agitator*innen schaffen marktfähige Gefühlsmuster, die von YouTube und den Parlamenten bis auf die Straße reichen. Sie bauen anziehende Gegenrealitäten – und gewinnen damit Wahlen, Follower und Publikum.

Von GamerGate bis Halle, »großer Austausch« bis »Corona-Lüge« - Simon Strick untersucht die affektiven Strategien rechter Akteur*innen. Zahlreiche Analysen zeigen, wie sie Gefährdungsgefühle für Weiße und Männer populär und anschlussfähig machen: Dieser Faschismus spricht die Sprache der Risikogesellschaft und manipuliert effektiv demokratische Öffentlichkeiten. Distanzierung ist kein Mittel gegen diese rechte Gefühlsrevolution. Auf Rechte Gefühle muss kollektiv und affektiv geantwortet werden.


ZeM News

Simon Strick erhält den Hans Bausch Mediapreis


Hans Bausch Mediapreis 2021


Für seine herausragende wissenschaftliche Forschung und Publikationsleistung wird Dr. Simon Strick mit dem diesjährigen Hans Bausch Mediapreis ausgezeichnet. Der wiederbelebte Preis wurde vom Südwestrundfunk während der Tübinger Medientage am 20. Mai 2021 in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medienwissenschaft der Eberhard Karls Universität vergeben. Ziel des Preises ist es, exzellenter Forschung, die zur Einordnung und Bewertung aktueller Medienentwicklungen beiträgt, zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen und Debatten über die gesellschaftliche Verantwortung von Medien anzustoßen.

Simon Strick erhält die Auszeichnung für sein am 1. Mai 2021 veröffentlichtes Buch Rechte Gefühle. Affekte und Strategien des digitalen Faschismus. Er untersucht darin, mit welchen Strategien rechtes Gedankengut auf der Gefühlsebene verankert wird und welche Rolle digitale Medien dabei spielen. Anhand von Postings, Memes, GIF’s, YouTube-Videos, Blogs oder Games macht er deutlich, wie diese Weltanschauung ganz alltäglich daherkommt, auf emotionaler Ebene die Gegen- und Jugendkultur anspricht und letztlich darauf zielt, als anschlussfähig und unbedenklich wahrgenommen zu werden. Das Buch, so bilanzierte die Jury des Hans Bausch Mediapreises, könnte „angesichts vergangener und gegenwärtiger rechtsterroristischer Anschläge, aber auch alltäglicher rassistischer, sexistischer wie antisemitischer Gewalt, aktueller nicht sein. Es ist der wissenschaftlich gut begründete sowie deutlich formulierte Aufruf, den eigenen Blick für rechtes Gedankengut und die dahinterstehenden Strategien im Netz zu schärfen. Stricks Studie geht alle an, die sich aus journalistischer oder wissenschaftlicher Perspektive mit den Herausforderungen der Digitalisierung beschäftigen und denen demokratische Öffentlichkeit und gerechtes Zusammenleben in einer pluralen Gesellschaft ein Anliegen ist.“

Von #GamerGate bis Halle, 'großer Austausch' bis 'Corona-Lüge' – Rechte Gefühle untersucht die affektiven Strategien rechter Akteur*innen. Zahlreiche Analysen zeigen, wie sie Gefährdungsgefühle für Weiße und Männer populär und anschlußfähig machen: dieser Faschismus spricht die Sprache der Risikogesellschaft und manipuliert effektiv demokratische Öffentlichkeiten. 'Distanzierung' ist kein Mittel gegen diese rechte Gefühlsrevolution. Auf Rechte Gefühle muss kollektiv und affektiv geantwortet werden.


Rechte Gefühle
Affekte und Strategien des digitalen Faschismus, transcript Verlag 2021.
Verlagsseite


ZeM Finishing Grants 2021

Das ZeM schreibt drei Abschlussstipendien aus


Mit den Finishing Grants 2021 möchte das ZeM Promovierende in der Abschlussphase unterstützen. Voraussetzung für die Bewerbung ist eine Erstbetreuungsperson sowie die Zulassung zur Promotion an einer der ZeM-beteiligten Hochschulen (Brandenburgische Technische Hochschule Cottbus-Senftenberg, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Fachhochschule Potsdam, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, Technische Hochschule Brandenburg, Technische Hochschule Wildau oder Universität Potsdam). Darüber hinaus müssen die Promotionsprojekte einen medienwissenschaftlichen Schwerpunkt aufweisen. Über die Vergabe der Stipendien entscheidet das ZeM-Direktorium.

Die Stipendien sollten möglichst am 1. August 2021 angetreten werden. Die Höhe der Stipendien beträgt monatlich 1.100 €. Zusätzlich kann ggf. ein Kinderzuschlag in Höhe von monatlich 400 € zur Verfügung gestellt werden. Durch die Stipendien werden keine Arbeitsverhältnisse begründet. Für einen ausreichenden Versicherungsschutz (z. B. durch Abschluss einer Kranken- und Haftpflichtversicherung) sind die Stipendiat*innen selbst verantwortlich. Die maximale Förderdauer beträgt 6+6 Monate. Vorbehaltlich der Verfügbarkeit der Haushaltsmittel können die Stipendien nach einer erfolgreichen Zwischenevaluation des Arbeitsfortschritts nach 6 Monaten um weitere 6 Monate verlängert werden.

Folgende Unterlagen sind für die Bewerbung einzureichen:
- Lebenslauf, Kopie der Abschlusszeugnisse, ggf. Schriftenverzeichnis
- Eine aktuelle Immatrikulationsbescheinigung
- Exposé des Dissertationsprojekts (max. 10 Seiten)
- Inhaltsverzeichnis und ein Textauszug aus dem bislang vorliegenden Dissertationsmanuskript (15–20 Seiten)
- Eine Erläuterung der noch zu erledigenden Arbeit sowie einen Arbeitsplan aus dem ersichtlich wird, wie die Dissertation innerhalb des Stipendien-Zeitraums (max. 6+6 Monate) beendet werden kann.

Bitte senden Sie die geforderten Unterlagen als pdf bis zum 26. Mai 2021 an: mail@zem-brandenburg.de. Für Rückfragen können Sie sich gerne per Email (mail@zem-brandenburg.de) an die Geschäftsstelle wenden.


PUBLIKATION

Jan Distelmeyer

Reihe: Medienwissenschaft: Einführung kompakt

Kritik der Digitalität

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden 2021.
ISBN 978-3-658-31367-8


Verlagsseite


Die Auseinandersetzung mit Digitalität gehört zu den dringlichsten Herausforderungen der Gegenwart. Die zunehmende Bedeutung und Ausbreitung von Computertechnologie fordert nicht nur Gesellschaften und Individuen heraus – diese Entwicklung setzt auch das Konzept der Digitalität unter Druck, das die Gesamtheit und Eigenart der Bedingungen und Folgen elektronischer Digitalcomputer (in all ihren Formen) zu fassen versucht. Gerade weil jedoch Digitalität alltäglich ist, sollte es ihre Kritik, ihre Analyse und Beurteilung, auch sein.

Wie kann eine Analyse sowohl grundsätzlichen Charakteristika als auch sich wandelnden konkreten Formen, Infrastrukturen und Praktiken gerecht werden? Wie prägen die Entwicklungen einer Digitalisierung, die Formen von Vernetzung, Einbettung und Autonomisierung programmatisch umfasst, Medien, Kulturen und Gesellschaften? Wie verhalten sich „künstliche Intelligenz“ und „algorithmische Regierung“ zueinander, wie passt die Immaterialität "des Digitalen" zur Materialität der Computer? Wie vermittelt sich der im Wandel begriffene Status und Wirkungsbereich dieser Technik?

Dieser Band führt in laufende Debatten ein und entwickelt einen eigenen Ansatz zur Kritik der Digitalität, der nach Formen von Interfaces und Prozessen des Leitens fragt.


PUBLIKATION

Anke Steinborn, Denis Newiak (Hg.)

Urbane Zukünfte im Science-Fiction-Film:
Was wir vom Kino für die Stadt von morgen lernen können

Verlag: Springer Spektrum, Berlin 2020.
ISBN 978-3-662-61036-7


Verlagsseite


Dieses Buch bietet eine außergewöhnliche Perspektive auf die nachhaltige, lebenswerte und humane Gestaltung urbaner Zukünfte, indem es sich dieser Herausforderung mit Blick auf das Science-Fiction-Kino sowie mit Bezügen zu Literatur, Architektur und Design nähert.

Schon im Jahr 2050 sollen mehr als zwei Drittel aller Menschen in Ballungsräumen leben. Doch Großstädte laufen bereits heute Gefahr, an ihre Leistungsgrenzen zu stoßen: In den Megacities drohen Überbevölkerung, Verkehrschaos, Luftverschmutzung und Vereinsamung. Auf welche Weise werden solche zukünftig immer drängenderen Probleme in den fiktionalen Welten von Genreklassikern und aktuellen Blockbustern gelöst? Was lässt sich aus den fantastischen Zukunftsentwürfen zur Bewältigung urbaner Herausforderungen lernen?