
10 June 16
Location
ZeM – Brandenburg Centre for Media Studies
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam
Politics of Interface
Computer-Interfaces, insbesondere als (graphische) Gebrauchsschnittstellen sind seit ihrer Kommerzialisierung in den 1980er-Jahren aus dem alltäglichen Mediengebrauch nicht mehr wegzudenken. Sie werfen im Zuge ihrer Veralltäglichung zunehmend Fragen nach ihrer Transparenz bzw. Opazität und Prozessualität auf. Während einerseits ‚benutzerfreundliche’ Intuitivität im Interface-Design angestrebt wird, bleiben etliche Operationsweisen von Computern, – wie z.B. Prozesse des ‚Trackings’ und Formen des Datenaustauschs – für den/die NutzerInnen weitestgehend im Verborgenen. Die Frage nach dem Interface als ermöglichender medialer Struktur ist längst zur Frage nach den Begrenzungen geworden, die Interfaces ihren NutzerInnen sichtbar oder unsichtbar setzen und welche das Umgehen mit Computern in vielfacher Hinsicht vorstrukturieren. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass in der aktuellen Debatte um Interfaces ein starkes Plädoyer für eine kritische Perspektive formuliert wird. Fragen des Interface sind nicht nur Fragen des Technikgebrauchs und der Technikgeschichte oder Fragen der Ästhetik, sondern ebenso Fragen nach der damit verknüpften Kultur, die auch als politische Fragen zu verhandeln sind. Der erste Workshop der neu gegründeten AG Interfaces der Gesellschaft für Medienwissenschaft stellt sich diesen Fragen. Mit Impulsvorträgen und dem Schwerpunkt auf Diskussionen soll dabei der Charakter eines offenen Austauschs gewahrt werden.
COORDINATION
Prof. Dr. Jan Distelmeyer, University of Applied Sciences Potsdam