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Sommersemester 2017


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KOLLOQUIUM

Forschungs- und Doktorandenkolloqium

Mo., 24.4. 11.30 – 13.30 Uhr

Meike Wanner, Michael Kuhmann

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam



Das medienwissenschaftliche Forschungskolloquium bietet DoktorandInnen und Post-Docs die Möglichkeit, ihre aktuellen Promotions- und Forschungsprojekte zu präsentieren und im kollegialen Rahmen zu diskutieren.

LEITUNG
Direktorium des ZeM
KOORDINATION
Dr. Adelheid Heftberger, ZeM


Die Diskrepanz zwischen persönlicher Einstellung und Meinungsklimawahrnehmung. Empirische Analysen am Beispiel Ansehen der Bundeswehr
Meike Wanner

Daten der langjährigen Bevölkerungsbefragung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr weisen, hinsichtlich der Einstellung der Bundesbürger zu den Streitkräften, seit vielen Jahren beständig darauf hin, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der Bundeswehr positiv gegenübersteht, ihr Vertrauen schenkt und sie als wichtigen Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland erachtet. Seit 2012 beinhaltet der Fragebogen auch eine Frage zur Meinungsklimaeinschätzung. Die Befragten sollen antizipieren, ob das gesellschaftliche Ansehen der Bundeswehr hoch, durchschnittlich oder gering ist. Im Ergebnis zeigt sich, dass nur eine Minderheit der Befragten glaubt, dass das gesellschaftliche Ansehen der Bundeswehr hoch ist. Offenbar existiert in Teilen der Bevölkerung eine Diskrepanz zwischen den auf individueller Ebene repräsentativ erfragten und aggregierten Meinungsverteilungen und der öffentlichen Meinung, dem wahrgenommenem Meinungsklima zu dieser Thematik. Unter Verwendung eines medienzentrierten Untersuchungsansatzes, der auf den Einfluss medienspezifischer Wahrnehmungsphänomene fokussiert, soll die folgende übergeordnete Frage geklärt werden: Wie lässt sich die Diskrepanz zwischen persönlicher Einstellung und Meinungsklimawahrnehmung am Beispiel Ansehen der Bundeswehr erklären?

Ehemals Photodrogerie Hess – Zur Geschichte eines Fotohauses
Michael Kuhmann

Ich schreibe über die Geschichte von Foto-Video Hess. Gegründet wurde das Fotofachgeschäft 1926 als Fotodrogerie Hess. Immer noch in Familienbesitz befinden sich die Geschäftsräume am ursprünglichen Standort in Berlin-Charlottenburg.
Das Produktsortiment hat sich im Gegensatz zum ursprünglichen Angebot an Drogerieartikeln und ergänzenden fotografischen Produkten mittlerweile fast ausschließlich auf hochwertige Fotoartikel und die damit verbundenen Beratungs- und Dienstleistungen für gehobene Amateure und Berufsfotografen spezialisiert. Ich erstelle anhand der Geschichte dieses Fotohauses eine Entwicklungsgeschichte sowohl foto- wie medienhistorischer Art vor allem der Konsumgüterbranche und arbeite dabei überwiegend mikrogeschichtlich aber auch fachübergreifend. Foto-Video Hess und dessen Beschäftigte stehen dabei für mich stellvertretend für einen Typ (Foto-)Fachgeschäft, welcher im Verlauf von annähernd einem Jahrhundert unterschiedlichsten Veränderungen und Herausforderungen von der Gründung der Zeiss-Ikon AG 1926 über das Aufkommen der Japanischen Fotoindustrie nach dem Zweiten Weltkrieg bis hin zur Digitalisierung ausgesetzt war.

Personen

Meike Wanner ist seit 2014 Doktorandin am Lehrstuhl Methoden der empirischen Sozialforschung an der Universität Potsdam. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Militärsoziologie am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam. Zuvor war sie am Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr (SOWI) und in unterschiedlichen Markt- und Meinungsforschungsinstituten beschäftigt. Von 2000 bis 2005 hat Frau Wanner Soziologie, mit Schwerpunkten im Bereich Mediensoziologie, Sozialpsychologie und Empirischer Sozialforschung, an der Universität Trier studiert und mit ihrer Diplomarbeit mit dem Titel Weblogs - Darstellung, Analyse und mögliche Konsequenzen für den konventionellen Journalismus erfolgreich abgeschlossen.

Michael Kuhmann ist Doktorand an der FH Potsdam/Universität Potsdam (EMW) bei Prof. Winfried Gerling und Prof. Dr. Heiko Christians. Davor Studium der Geschichte und Kultur der Wissenschaft und Technik an der Technischen Universität Berlin, abgeschlossen mit der Arbeit Die Farbenforschung von Edwin H. Land: Ein Überblick. Zuvor BA-Studium der Kunstgeschichte/Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin, Abschlussarbeit Die ADGB-Bundesschule in Bernau und deren Architekt Hannes Meyer. Schüler des Fotografen Arno Fischer.


SEMINAR

Visuelle Dramaturgie im narrativen Film

Di., 25.4. 14.00 – 18.00 Uhr

Christine Lang, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Ort
Achtung Raumänderung
Universität Potsdam
Am neuen Palais 10
14469 Potsdam
Raum 01.22.038


In dem Seminar werden die Grundlagen der Dramaturgie der offenen Form (Volker Klotz) vermittelt und die dramaturgische Analyse von Filmen mit einer "epischen" und einer konzeptionellen visuellen Dramaturgie eingeübt. In der Analyse werden die Bedingungen der Produktionsästhetik von Kamera, Licht, Montage als auch des Schauspiels und der Szenografie berücksichtigt. Der Blick für die dramaturgische Funktion der filmästhetischen Mittel soll geschult werden. Der Fokus liegt auf narrativen Filmen mit einer metaphorischen Bildsprache, wie in Filmen von Antonioni, Kubrick, Lynch, Varda, Tarkowski oder Weerasethakul u.a.

Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt!

KOORDINATION
Dr. Adelheid Heftberger, ZeM


Personen

Christine Lang ist Filmemacherin, Kulturwissenschaftlerin und Dramaturgin. Seit 2009 lehrt sie an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF im Fach Medienästhetik und Dramaturgie. 2016 erfolgten Lehraufträge (UDK, FU Berlin, Merz Akademie Stuttgart, Hochschule für Musik und Theater MB Leipzig u.a.). Studium der Kultur-, Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte an der HU zu Berlin, anschließend Film und Fernsehregie an der KHM Köln, Diplom 2006.
2013 hatte ihr (mit Constanze Ruhm realisierter) Spielfilm „Kalte Probe“ Premiere auf der Berlinale; 2015 ihr Film „As if we were somebody else“ auf den Internationalen Hofer Filmtagen. 2013 erschienen das (mit Christoph Dreher verfasste) Buch "Breaking Down Breaking Bad. Dramaturgie und Ästhetik einer Fernsehserie" im Fink Verlag und das mit Kerstin Stutterheim herausgegebene Buch "Come and play with us. Dramaturgie und Ästhetik im postmodernen Kino" im Schüren Verlag. Webseite: www.christinelang.eu.


WORKSHOP

Feeling out of Joint? Das Unbehagen an der Affektpolitik

27. – 28.4.

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


27. April 2017 von 15:00 bis 20:00
28. April 2017 von 10:00 bis 13:00


In den letzten Jahren haben sich die sogenannten „social media“ zunehmend als Beförderer antisozialen und antisolidarischen Verhaltens entpuppt. Begonnen hat dies zunächst mit dem exzessiven Gebrauch der sozialen Medien als narzisstische (Re-)Präsentationsforen. Doch die kulturkritischen Anklagen dieses Verhaltens lesen sich heute bereits als Reminiszenzen an eine vergangene Zeit der Harmlosigkeiten. Denn die Verbreitung von Neid, Wut und Hass (also von territorialisierenden Affekten im Sinne von Deleuze/Guattari) hat im Internet zuletzt geradezu epidemische Ausmaße angenommen – und die psychische Gewalt, die hierbei ausgeübt wird, hat oftmals auch den Ausbruch physischer Gewalt zur Folge. Dazu kommt ein neuerdings auch in der Politik in Mode gekommenes Beharren auf „gefühlten Wahrheiten“, die in verstörender Faktenresistenz auf die Autorität des jeweils sich meldenden Affekts pocht.
Diese Entwicklungen machen die Frage nach der „Ordnung der Gefühle“ wieder relevant, die im akademischen „Begehren nach dem Affekt“ der letzten Dekade wohl zu wenig beachtet wurde. Warum versagen die Kulturtechniken der Affektregulation auf einmal in so massivem Ausmaß? Welche neuen Methoden der Affektregulation emergieren jetzt gerade? Handelt es sich dabei jeweils um Top-Down oder um Botton-Up-Methoden, oder lässt sich dieses hierarchische Modell gar nicht mehr zielführend anwenden? Welches Unbehagen verlangt angesichts der von zeitgenössischen Affektpolitiken nach Artikulation?

Konzeption und Durchführung:
Dr. Bernd Bösel in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Marie-Luise Angerer Kooperativer Studiengang „Europäische Medienwissenschaft“ der Universität Potsdam und FH Potsdam.

KOORDINATION
Dr. Bernd Bösel, Universität Potsdam
Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Universität Potsdam


Personen

Bernd Bösel ist seit dem Wintersemester 2015 / 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Er arbeitet an einer Theorie der »Plastizität der Gefühle« mit besonderem Hinblick auf das Wechselverhältnis von gegenwärtigen Affekt- und Psychotechnologien und philosophischen Selbst- und Psychotechniken. Veröffentlichungen: mit Patrick Baur und Dieter Mersch (Hg.): Die Stile Martin Heideggers (2013), mit Eva Pudill, Elisabeth Schäfer (Hg.): Denken im Affekt (2010); Philosophie und Enthusiasmus – Studien zu einem umstrittenen Verhältnis (2008). Mehr unter Bernd Bösel

Prof. Dr. Marie-Luise Angerer hat mit dem Wintersemester 2015/16 den Lehrstuhl für Medientheorie/Medienwissenschaft am Institut für Künste und Medien im Studiengang Europäische Medienwissenschaft übernommen und ist seit 2016 geschäftsführende Direktorin des ZeM. Sie war von 2000-2015 Professorin für Medien- und Kulturwissenschaft/Gender Studies an der Kunsthochschule für Medien Köln, von 1999-2000 Vertretungsprofessorin (Professur Gertrud Koch) am Institut für Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Im Zentrum ihrer Forschung steht das Verhältnis von Körper und Medientechnologien, die Beziehung von sozialen Fantasien und Medien sowie die Erarbeitung einer „posthumanen/relationalen“ Medientheorie. Des Weiteren stehen seit vielen Jahren Fragen von Affekt/Emotion als human- und medientechnisch konstitutive Funktion im Zentrum ihrer Forschung.
Mehr unter Marie-Luise Angerer


GASTVORTRAG

Feeling out of Joint - Das Unbehagen an der Affektpolitik

Gefühlsordnungen der Unzufriedenheit: Affektpolitiken und Emotionsregime des Dissens

Do., 27.4. 18.00 Uhr

Dr. Veronika Zink, Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


Im Zentrum des Vortrags wird eine Auseinandersetzung mit zwei prävalenten Formen des politischen Widerstands in der Gegenwartsgesellschaft stehen, die gemeinhin entgegensetzte Pole des politischen Spektrums markieren: dem Aufbegehren identitärer, sozial exklusiver Bewegungen einerseits und nicht-repräsentativer, nicht-identitärer sozialer Bewegungen andererseits, die das Ideal einer offenen Gesellschaft suchen zu verkörpern. Ziel des Vortrags wird es sein, die Gefühlsordnungen dieser recht idealtypischen Formen des gesellschaftlichen Dissens zu verstehen: von der emotionalen Kommunikation der Unzufriedenheit mit den Mitteln distinkter Emotionen wie Wut und Ärger auf der einen Seite bis hin zum Hoffen auf liquide Affektpolitiken der Freundschaft auf der anderen Seite. Die hier jeweils repräsentierten Gefühlsordnungen des Widerstands geben, so die These, nicht nur auf unterschiedliche Weise einer Erfahrung der Nichtigkeit ihren Ausdruck, sondern rekurrieren gleichwohl auf disparate Vorstellungen von Subjektivität und Sozialität. Aus soziologischer Sicht stellt sich dabei die Frage, inwiefern diese Gefühlskulturen des Dissens gegenwärtige sozio-ökonomische Bedingungen und etablierte gesellschaftliche Strukturen reflektieren.

KOORDINATION
Dr. Bernd Bösel, Universität Potsdam
Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Universität Potsdam


Personen

Dr. Veronika Zink ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Organisationssoziologie an der Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg. Nach ihrem Studium der Soziologie, Philosophie, Kunst- und Medienwissenschaften an der Universität Konstanz promovierte sie 2014 im Rahmen des Exzellenzclusters „Languages of Emotion“ an der Freien Universität Berlin zum Thema „Von der Verehrung. Eine kultursoziologische Untersuchung“. Anschließend war sie als Research Postdoc am kulturwissenschaftlichen Graduiertenzentrum (GCSC) der Justus-Liebig-Universität Gießen tätig. Aus einer gegenwartsdiagnostischen Perspektive und in Auseinandersetzung mit Prozessen des sozialen Wandels und der kulturellen Transformation liegt ein Hauptaugenmerk ihrer Forschung auf der Untersuchung der Schnittstellen zwischen Kultur und Ökonomie.

Dr. Bernd Bösel ist seit dem Wintersemester 2015 / 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Er arbeitet an einer Theorie der »Plastizität der Gefühle« mit besonderem Hinblick auf das Wechselverhältnis von gegenwärtigen Affekt- und Psychotechnologien und philosophischen Selbst- und Psychotechniken. Veröffentlichungen: mit Patrick Baur und Dieter Mersch (Hg.): Die Stile Martin Heideggers (2013), mit Eva Pudill, Elisabeth Schäfer (Hg.): Denken im Affekt (2010); Philosophie und Enthusiasmus – Studien zu einem umstrittenen Verhältnis (2008). Mehr unter Bernd Bösel

Prof. Dr. Marie-Luise Angerer hat mit dem Wintersemester 2015/16 den Lehrstuhl für Medientheorie/Medienwissenschaft am Institut für Künste und Medien im Studiengang Europäische Medienwissenschaft übernommen und ist seit 2016 geschäftsführende Direktorin des ZeM. Sie war von 2000-2015 Professorin für Medien- und Kulturwissenschaft/Gender Studies an der Kunsthochschule für Medien Köln, von 1999-2000 Vertretungsprofessorin (Professur Gertrud Koch) am Institut für Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Im Zentrum ihrer Forschung steht das Verhältnis von Körper und Medientechnologien, die Beziehung von sozialen Fantasien und Medien sowie die Erarbeitung einer „posthumanen/relationalen“ Medientheorie. Des Weiteren stehen seit vielen Jahren Fragen von Affekt/Emotion als human- und medientechnisch konstitutive Funktion im Zentrum ihrer Forschung.
Mehr unter Marie-Luise Angerer


SEMINAR

Aktuelle Positionen der Medienwissenschaft

Do., 4.5. 14.00 – 17.00 Uhr

Dr. Tobias Conradi, ZeM

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam



Während der Promotion verläuft ein Großteil des Forschungsprozesses individuell am heimischen Schreibtisch. Zwar bieten Kolloquien und Tagungen die Möglichkeit, Ergebnisse und Thesen der eigenen Forschung im Austausch mit anderen Wissenschaftler_innen zu diskutieren, gerade in den Geisteswissenschaften ist Promovieren aber meist ein einsames Geschäft. Neben dem Verfassen eigener Texte und Vorträge, der Durchführung von Seminaren und der universitären Selbstverwaltung kommt der Austausch über die eigene Lektürepraxis häufig zu kurz.

Der Workshop will hier Abhilfe schaffen: In einer kollegialen Atmosphäre sollen die Kenntnisse und Interessen von Promovierenden gebündelt und aktuelle Positionen der Medienwissenschaften diskutiert werden. Getreu dem Motto Bring your own Theories (BYOT) sind alle Promovierenden der am ZeM Brandenburg beteiligten Institutionen eingeladen, Text- und Materialvorschläge einzubringen, mit denen sie sich in ihren Projekten und ihrem Forschungsalltag beschäftigen. Dabei sollen weniger die individuellen Projekte, als vielmehr der Blick auf Konjunkturen im Feld der Medientheorie und Medienkulturwissenschaft im Zentrum stehen. Der Workshop soll auf diese Weise zur sicheren Verortung im Feld beitragen, den gemeinsamen Austausch fördern, eine Vielzahl medienwissenschaftlicher Ansätze und Gegenstände in Dialog bringen und zur stärkeren Vernetzung der in Brandenburg promovierenden Medienwissenschaftler_innen einladen.


Herzlich eingeladen sind alle Promovierenden der Brandenburgischen Medienwissenschaftsstudiengänge. Bei Interesse kann der Workshop auch von fortgeschrittenen Studierenden der Masterstudiengänge besucht werden.

KOORDINATION
Dr. Tobias Conradi, ZeM


Personen

Tobias Conradi ist Postdoktorand am ZeM Brandenburg. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt ›Kulturtechnik Unternehmensplanspiel‹ an der HBK Braunschweig sowie am DFG-Graduiertenkolleg ›Automatismen‹ an der Universität Paderborn. Seine Forschungsschwerpunkte sind Diskurstheorie, Repräsentationspolitiken und der Zusammenhang von Krise, Kritik und Entscheidung. Letzte Veröffentlichungen: Breaking News. Automatismen in der Repräsentation von Krisen- und Katastrophenereignissen (Paderborn 2015), zusammen mit Rolf F. Nohr und Florian Hoof (Hrsg.): Medien der Entscheidung (Münster 2016, im Erscheinen).


WORKSHOP

Open Data und Tourismus

Do., 4.5. 18.00 – 21.00 Uhr

Sebastian Meier, FH Potsdam/Interaction Design Lab

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam


Offenheit und Vernetzung sind seit jeher eine Grundkomponente der
Tourismusbranche. Seien es die Informationen über Wanderwege,
Öffnungszeiten von Sehenswürdigkeiten oder den Preisen von
Herbergsbetten, sie wurden immer breit geteilt und sollten aus
naheliegenden Gründen allen zugänglich sein.
Doch wie lässt sich diese Grundeinstellung auch in einer zunehmend
digitalisierten Welt leben und beibehalten? Wie ermöglicht Offenheit gar
neue Produkte und Geschäftsmodelle für traditionelle Tourismusanbieter?
Offene Daten (OD) sind auf vielfältiger Weise Antwort und Mittel diese
Fragen zu beantworten. Auf der kleinsten Ebene der Information ansetzend
ermöglicht OD was im digitalen Raum das Wichtigste ist, das schnelle
Teilen, Sammeln und Verbessern von Daten einzelner Datenanbieter. Vom
Privattouristen der nach konkreten Angeboten und Tourismuszielen sucht,
über den Content einer digitalisierten Gästemappe bis zum großen
Reiseanbieter der systematisch Regionen erforscht um ihr Potential zu
erfassen, braucht es Daten verschiedenster Anbieter und damit einen
kollektiven Ansatz auf die die Fragen der Digitalisierung zu reagieren.

Die Stadt Potsdam hat sich selbst Nachholbedarf in Sachen Tourismus und
Digitalisierung attestiert. Anhand der Stadt wollen wir zeigen und
diskutieren was für ein Potential in offenem Tourismus liegt.

Dabei ist Open Data kein Produkt eines Anbieters sondern eine
Einstellung wie man sich und seine Produkte online aufstellt.

KOORDINATION
Sebastian Meier, FH Potsdam/Interaction Design Lab


Personen

Sebastian Meier ist Forscher im Bereich räumlicher Datenvisualisierungen und mobiler Systeme im Interaction Design Lab an der Fachhochschule Potsdam.
Aktuell arbeitet Sebastian Meier an seiner Doktorarbeit zum Thema “Location based visual analytics”, die er in Kooperation mit der Universität Potsdam (Geoinformatik) durchführt. Seine Forschungsinteressen umspannen das Feld räumlicher Daten- und Informationsvisualisierungen, insbesondere die kognitiven Rahmenbedingungen welche die Wahrnehmung und das Verständnis selbiger bedingen.
2009 absolvierte Sebastian sein Diplom im Bereich Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Düsseldorf und 2011 erlangte er seinen Master im Bereich Interface Design an der Fachhochschule Potsdam. Während der letzten zehn Jahre arbeitete er für diverse Projekte in Wirtschaft und Forschung. Seit 2009 unterrichtet er in den Bereichen generativer Gestaltung, Interface Design, Prototyping und Datenvisualisierung an der Fachhochschule Düsseldorf, Trier und Potsdam.
Seit 2012 ist er Mitglied des Interaction Design Lab.


5. Potsdamer Tag der Wissenschaften

Sa., 13.5. 13.00 – 20.00 Uhr

Ort
Wissenschaftspark Potsdam Golm



Am Samstag, dem 13. Mai 2017 findet der 5. Potsdamer Tag der Wissenschaften statt. In diesem Jahr wird auch erstmalig das Brandenburgische Zentrum für Medienwissenschaften im Wissenschaftspark Golm vertreten sein. Unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten werden ihre Arbeiten vorstellen und auch Mitglieder des ZeM werden vor Ort sein und ihre Projekte präsentieren.

Dr. Tobias Conradi: Terror und Normalität - Die deutsche Berichterstattung der Anschläge vom 7. Juli 2005 in London
Alexander Zöller: Das ehemalige Reichsfilmarchiv (1934-1945) - eine Institution der nationalsozialistischen Filmpolitik
Kai Knörr: Funk-Haus-Heimat. Vor- und Nachgeschichten zum Radio in Deutschland

In unserem Info-Stand präsentieren wir den ganzen Tag über Video-Arbeiten von Sarah Maske ("Ökologische Kunst und ihr Prozess – Videoausstellung") und Florian Goldmann ("Katastrophenmodelle. Dem Unermesslichen ein Maß"). Außerdem wird in unserem Zelt das DIGAREC Netzwerk zu Gast sein und unter dem Titel "Aktiv spielen und analysieren. Wie funktionieren Computerspiele?" BesucherInnen Einblick in die Computerspielforschung geben.

Mehr Informationen über den Potsdamer Tag der Wissenschaft 2017 finden Sie hier.

Wir freuen uns darauf, Sie beim Potsdamer Tag der Wissenschaft begrüßen zu dürfen.


WORKSHOP

Feeling out of Joint? Das Unbehagen an der Affektpolitik

18. – 19.5.

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


18. Mai 2017 von 16:00 bis 20:00
19. Mai 2017 von 10:00 bis 13:00

GASTVORTRAG

Feeling out of Joint - Das Unbehagen an der Affektpolitik

Projection, Passion, Speculation ca. 1700

Do., 18.5. 18.00 Uhr

Dr. Pasi Väliaho, Goldsmiths, University of London

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


This talk takes a historical look at some of the concerns we are facing today with the triumph of the neoliberal economy – an economy that is underpinned by a post-democratic political reality populated by atomistic individuals programmed in their desires to compete for possession and wealth but at once overwhelmed by fears, dangers and risks. The talk goes back to what historians call the “financial revolution” that took place in England at the turn of the seventeenth and eighteenth centuries, and the ensuing financial crisis that shook Europe in the late 1710s. It was during this time that speculation with future gain was first established as a key mode of capital accumulation (in close relation with colonial trade) with significant socio-psychological consequences. The “revolution” was accompanied with the rise of a new kind of “possessive individual” attached to expectations, calculations and imaginary gains, and driven by passions, needs and self-interests – as well as, curiously, with particular media historical developments. Namely, those involved in trading with futures were called “projectors,” and the virtualization of things and relations via speculation became understood with regard to the key entertainment medium of the time: the magic lantern, which first materialized the kind of virtual and fictional imagery that our current media culture is based on. This talk discusses these coincidences; how both economic relations and images were released from their material constraints as (imaginary or optical) projections, and how simultaneously, the forces of egoistic passions were triggered within the individual as a form of government. Here, we might find resonances with our current (visual) media economy in which selfishness and the pursuit of one’s impulses and desires have been, once again, unleashed as political and economic weapons.

KOORDINATION
Dr. Bernd Bösel, Universität Potsdam
Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Universität Potsdam


Personen

Dr. Pasi Väliaho is Senior Lecturer in Film and Screen Studies at Goldsmiths, University of London. He studies relations between images, technologies and culture. His work moves across historical periods, from seventeenth-century optical machines to early cinema and contemporary screens, bridging art, science and philosophical thought. His publications include Biopolitical Screens (MIT Press, 2014) and Mapping the Moving Image (Amsterdam UP, 2010), as well as numerous essays and edited collections. His current research project, ‘Kingdoms of Shadows’, investigates the politics and archaeology of the projected image in modernity.

Dr. Bernd Bösel ist seit dem Wintersemester 2015 / 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Er arbeitet an einer Theorie der »Plastizität der Gefühle« mit besonderem Hinblick auf das Wechselverhältnis von gegenwärtigen Affekt- und Psychotechnologien und philosophischen Selbst- und Psychotechniken. Veröffentlichungen: mit Patrick Baur und Dieter Mersch (Hg.): Die Stile Martin Heideggers (2013), mit Eva Pudill, Elisabeth Schäfer (Hg.): Denken im Affekt (2010); Philosophie und Enthusiasmus – Studien zu einem umstrittenen Verhältnis (2008). Mehr unter Bernd Bösel

Prof. Dr. Marie-Luise Angerer hat mit dem Wintersemester 2015/16 den Lehrstuhl für Medientheorie/Medienwissenschaft am Institut für Künste und Medien im Studiengang Europäische Medienwissenschaft übernommen und ist seit 2016 geschäftsführende Direktorin des ZeM. Sie war von 2000-2015 Professorin für Medien- und Kulturwissenschaft/Gender Studies an der Kunsthochschule für Medien Köln, von 1999-2000 Vertretungsprofessorin (Professur Gertrud Koch) am Institut für Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Im Zentrum ihrer Forschung steht das Verhältnis von Körper und Medientechnologien, die Beziehung von sozialen Fantasien und Medien sowie die Erarbeitung einer „posthumanen/relationalen“ Medientheorie. Des Weiteren stehen seit vielen Jahren Fragen von Affekt/Emotion als human- und medientechnisch konstitutive Funktion im Zentrum ihrer Forschung.
Mehr unter Marie-Luise Angerer


KOLLOQUIUM

Forschungs- und Doktorandenkolloqium

Fr., 19.5. 11.30 – 13.30 Uhr

Ron Schlesinger / Maike Sarah Reinerth, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam



Das medienwissenschaftliche Forschungskolloquium bietet DoktorandInnen und Post-Docs die Möglichkeit, ihre aktuellen Promotions- und Forschungsprojekte zu präsentieren und im kollegialen Rahmen zu diskutieren.

LEITUNG
Direktorium des ZeM
KOORDINATION
Dr. Adelheid Heftberger, ZeM


Die Königs-Figur im deutschen Märchenfilm von 1933 bis 1965
Ron Schlesinger

Die filmische Darstellung und intendierte Wirkung einer Figur kann durch zeitliche und situative Kontexte beeinflusst werden. Zeitgenössische Bezüge können zum Beispiel bestimmte Ideologien widerspiegeln und in Filmfiguren ihre narrative und ästhetische Entsprechung finden. Der deutsche Märchenfilm des 20. Jahrhunderts ist dafür ein treffliches Beispiel. Im besonderen Maße unterliegt die Königs-Figur den wechselnden politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Agiert der Herrscher im Märchenfilm des "Dritten Reichs" als positive Autorität, so ist der König im frühen DDR-Sozialismus ein Sinnbild für Ausbeutung und Dekadenz. Dagegen erscheint der Monarch im BRD-Märchenfilm der 1950er-Jahre als harmlose Vaterfigur. Das Dissertationsvorhaben beschäftigt sich nun mit der Frage, welche äußeren Merkmale und Eigenschaftsbereiche welche Informationen vermitteln, die den König im Rezeptionsakt als fiktives Wesen – und als positive Autorität, Ausbeuter oder Vaterfigur – erlebbar machen. Zudem soll beantwortet werden, welche filmischen Darstellungsmittel mutmaßlich welche figurenbezogenen Informationen über den König liefern, die in bestimmten Strukturen und Filmsequenzen angeordnet sind.

Figurationen des Subjektiven. Zur Darstellung von Imaginationen im Film
Maike Sarah Reinerth

Meine Arbeit untersucht filmische Darstellungen von Imaginationen aus systematischer und historischer Perspektive. Sie konzentriert sich dabei insbesondere auf Erinnerungsflashbacks, die filmästhetisch und -historisch von besonderer Relevanz sind, bezieht aber auch verwandte imaginative Phänomene des Mentalen – wie das Träumen oder Halluzinieren – mit ein. Dabei werden die Darstellungen nicht nur hinsichtlich ihrer audiovisuellen Ästhetik betrachtet, sondern auch mit – teils langfristig konstanten, teils historisch spezifischen und kurzfristig wandelbaren – Vorstellungen über Erinnerung und Imagination zusammengebracht. Ich versuche damit aufzuzeigen, wie wissenschaftliche Spezialdiskurse, alltagstheoretische Annahmen und intersubjektive Aspekte der (Welt- und Selbst-)Erfahrung, ebenso wie z.T. auf biologischen Dispositionen beruhende kognitive Konstanten bei der Produktion, Ästhetik und Rezeption speziell von Imaginationsdarstellungen – aber auch von Filmen im Allgemeinen – zusammenwirken. Zugleich entsteht dabei eine Geschichte des Erinnerungsflashbacks, die ihren Gegenstand jedoch nicht als analytisch isolierbares, rein ästhetisches Stilmittel betrachtet, sondern die Abhängigkeiten seiner ästhetischen Gemachtheit einbezieht. Für das Kolloquium ist die Diskussion von Thesen und ersten Ergebnissen aus den Analysekapiteln geplant.

Personen

Ron Schlesinger hat an der Universität Leipzig Germanistik, Journalistik und Anglistik (M. A.) studiert. Er forschte 2009 mit einem Stipendium der DEFA-Stiftung über den NS-Märchenfilm und veröffentlichte die Ergebnisse in der Monografie "Rotkäppchen im Dritten Reich. Die deutsche Märchenfilmproduktion zwischen 1933 und 1945. Ein Überblick" (2010). Seit 2013 promoviert er an der Filmuniversität Babelsberg bei Prof. Michael Wedel über den deutschen Märchenfilm. Auf maerchen-im-film.de bloggt er über aktuelle Tendenzen und Klassiker des Märchenfilms.

Maike Sarah Reinerth ist Stipendiatin des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) und Doktorandin der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Universitäten Mainz und Hamburg beschäftigt. Sie lehrt und forscht u.a. zur Ästhetik, Theorie und Geschichte des Films, zu kognitiven Medientheorien und im Bereich der Animation Studies. Als Co-Sprecherin der Kommission „Gute Arbeit in der Wissenschaft“ sowie Co-Koordinatorin der AG Animation ist sie in der Gesellschaft für Medienwissenschaft (GfM) aktiv und seit 2015 Mutter eines Sohnes. Aktuelle Publikationen: Subjectivity across Media. Interdisciplinary and Transmedial Approaches (hrsg. mit Jan-Noël Thon, 2017), In Bewegung setzen … Beiträge zur deutschsprachigen Animationsforschung (hrsg. mit Franziska Bruckner, Erwin Feyersinger und Markus Kuhn, 2017), „Metaphors of the Mind in Film: A Cognitive-Cultural Perspective“ (in: Embodied Metaphors in Film, Television, and Video Games. Cognitive Approaches, hrsg. von Kathrin Fahlenbrach, 2016). Homepage.


SEMINAR

Archivbild in Aktion

Ästhetische Verwendungspraxis von Archivfilmmaterial

Do., 1.6. 10.15 – 14.45 Uhr

Roel Vande Winkel, Institute for Media Studies der KU Leuven

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam


Der Vortrag behandelt die ästhetische Verwendungspraxis von Archivfilmmaterial im Rahmen des Seminars des Master-Studiengangs "Filmkulturerbe" der Filmuniversität Potsdam. Im Seminar wird auch Michael Mindlins Film "Hitler's Reign of Terror" (1934) gezeigt, in den Roel Vande Winkel einführen wird. Die einzige bislang bekannte Kopie dieses frühen Anti-Nazi-Filmes wurde erst 2013 bei der belgischen Cinematek in Brüssel wiederentdeckt. Vortrag und Film fügen sich ein in die Inhalte des Seminars "Archivmaterial in der ästhetischen Praxis", in dem die Master-Studierenden mit der Verwendungsgeschichte von filmischen Archivquellen in den Gattungen Kompilationsfilm, Essayfilm und "Found Footage" konfrontiert werden.

KOORDINATION
Alexander Zöller, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF


Personen

Prof. Vande Winkel, affiliated to the KU Leuven and the LUCA School of Arts in Belgium, is an expert on the international expansion of ‘Third Reich’ cinema before and during the Second World War. He is co-author of the anthology Cinema and the Swastika (Palgrave, 2007). The edited collection received the 2007 Willy Haas award for the most significant contribution to German film history. Prof. Vande Winkel kept publishing on German cinema in Europe (1933-1945) and on related topics.

Alexander Zöller, geboren 1979. Studium der Archiv- und Informationswissenschaft an der Fachhochschule Potsdam. Master-Arbeit über einen Sammlungsbestand des ehem. Reichsfilmarchivs. Veröffentlichungen und Tagungsbeiträge zur visuellen deutschen Propaganda im Zweiten Weltkrieg. Zuletzt erschienen: Versprengtes Erbe. Das Reichsfilmarchiv (1934-1945) und seine Hinterlassenschaften. In: Rolf Aurich, Ralf Forster (Hg.): Wie der Film unsterblich wurde. Vorakademische Filmwissenschaft in Deutschland. München 2015, S. 62-71.


SEMINAR

Aktuelle Positionen der Medienwissenschaft

Fr., 2.6. 14.00 – 17.00 Uhr

Dr. Tobias Conradi, ZeM

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam



Während der Promotion verläuft ein Großteil des Forschungsprozesses individuell am heimischen Schreibtisch. Zwar bieten Kolloquien und Tagungen die Möglichkeit, Ergebnisse und Thesen der eigenen Forschung im Austausch mit anderen Wissenschaftler_innen zu diskutieren, gerade in den Geisteswissenschaften ist Promovieren aber meist ein einsames Geschäft. Neben dem Verfassen eigener Texte und Vorträge, der Durchführung von Seminaren und der universitären Selbstverwaltung kommt der Austausch über die eigene Lektürepraxis häufig zu kurz.
Der Workshop will hier Abhilfe schaffen: In einer kollegialen Atmosphäre sollen die Kenntnisse und Interessen von Promovierenden gebündelt und aktuelle Positionen der Medienwissenschaften diskutiert werden. Getreu dem Motto Bring your own Theories (BYOT) sind alle Promovierenden der am ZeM Brandenburg beteiligten Institutionen eingeladen, Text- und Materialvorschläge einzubringen, mit denen sie sich in ihren Projekten und ihrem Forschungsalltag beschäftigen. Dabei sollen weniger die individuellen Projekte, als vielmehr der Blick auf Konjunkturen im Feld der Medientheorie und Medienkulturwissenschaft im Zentrum stehen. Der Workshop soll auf diese Weise zur sicheren Verortung im Feld beitragen, den gemeinsamen Austausch fördern, eine Vielzahl medienwissenschaftlicher Ansätze und Gegenstände in Dialog bringen und zur stärkeren Vernetzung der in Brandenburg promovierenden Medienwissenschaftler_innen einladen.

Herzlich eingeladen sind alle Promovierenden der Brandenburgischen Medienwissenschaftsstudiengänge. Bei Interesse kann der Workshop auch von fortgeschrittenen Studierenden der Masterstudiengänge besucht werden.

KOORDINATION
Dr. Tobias Conradi, ZeM


Personen

Tobias Conradi ist Postdoktorand am ZeM Brandenburg. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt ›Kulturtechnik Unternehmensplanspiel‹ an der HBK Braunschweig sowie am DFG-Graduiertenkolleg ›Automatismen‹ an der Universität Paderborn. Seine Forschungsschwerpunkte sind Diskurstheorie, Repräsentationspolitiken und der Zusammenhang von Krise, Kritik und Entscheidung. Letzte Veröffentlichungen: Breaking News. Automatismen in der Repräsentation von Krisen- und Katastrophenereignissen (Paderborn 2015), zusammen mit Rolf F. Nohr und Florian Hoof (Hrsg.): Medien der Entscheidung (Münster 2016, im Erscheinen).


KOLLOQUIUM

Forschungs- und Doktorandenkolloquium

Fr., 9.6. 11.30 – 13.30 Uhr

Samuel Schilling / Julian Jochmaring, BTU Cottbus / Universität Potsdam

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam



Das medienwissenschaftliche Forschungskolloquium bietet DoktorandInnen und Post-Docs die Möglichkeit, ihre aktuellen Promotions- und Forschungsprojekte zu präsentieren und im kollegialen Rahmen zu diskutieren.

LEITUNG
Direktorium des ZeM
KOORDINATION
Dr. Adelheid Heftberger, ZeM


Transformationsinitialen massenmedialer Episteme
Samuel Schilling

Innerhalb der selbstreferentiellen Reproduktion des massenmedialen Systems ereignen sich – immer wieder aufs Neue – einschneidende Ereignisse, welche gleichsam Pardigmenwechsel einläuten können. Qua ihrer Existenz stellen sie die Form des massenmedialen Diskurses und bis dato gültiges Wissen gänzlich in Frage und regen damit zu Alternativen der diskursiven Ordnung von Wirklichkeit an. Die Dissertation hat zum Ziel, mit einem triadischen Modell aus Subversion, Konfrontation und Reflexion unterschiedliche Muster zu beschreiben, gemäß derer sich massenmediales Wissen transformieren kann. In Momenten der Reflexion, Konfrontation und Subversion werden Kontingenzen des Gültigen aufgezeigt, wenn es durch gänzlich unterschiedliche Formen der Produktion gesellschaftlicher Realität kontrastiert wird. Der Vortrag widmet sich besonders dem Moment der Reflexion; er beschreibt individuelle Reflexion aufgrund medialer Erfahrung und kollektive Reflexion durch die Gesellschaft, welche sich als Selbstbeschreibung in und durch Massenmedien vollzieht. Am Beispiel des Internets sollen neue mediale Erfahrungsräume individueller Reflexion und neue Formen gesellschaftlicher Selbstbeschreibung, abseits der traditionellen Massenmedien, beschrieben werden.

Werkstatt und Bahnhof. Zwei Umwelten Heideggers und ihre medienphilosophischen Implikationen
Julian Jochmaring

In meiner Arbeit unternehme ich die systematische medienphilosophische Ausarbeitung des Konzepts einer „negativen Ambientalität“. Damit wird die Verbindung zweier eng miteinander ver-knüpfter Diskussionen gegenwärtiger medientheoretischer bzw. -philosophischer Forschung gesucht: Zum einen die Abkehr einer Analyse von Einzelmedien zugunsten einer Hinwendung zu Medienumwelten, Medienökologien, Netzwerken, Relationen und Koexistenzialitäten, zum anderen die Rückkehr anthropologischer Fragestellungen und einer Kritik des Anthropozentrismus. Werden Bezugnahmen auf ökologische Konzepte in der aktuellen Medientheorie dem Anspruch eines posthumanen Denkens oftmals nicht hinreichend gerecht, da sie zu einer Verkürzung von Umweltlichkeit auf systemisch-technische Prinzipien neigen, wird alternativ dazu sowohl die Aufmerksamkeit für die historische Genese des Umweltkonzepts geschärft, als auch die mediale Struktur von Umwelten als Frage nach der Modalität des Verhältnisses von Subjekt und Umgebendem, der Frage nach der Materialität des Umgebenden, sowie den damit implizierten Konsequenzen für das Verhältnis humaner und nonhumaner Lebewesen erschlossen.
Am Beispiel zweier spezifischer, im Werk Martin Heideggers eine prominente Rolle einnehmender Umwelten, der Werkstatt der Zeuganalyse aus Sein und Zeit sowie dem Bahnhof in der Vorlesung Grundbegriffe der Metaphysik und der mit ihnen verbundenen Phänomene der Störung bzw. Langeweile möchte ich in meinem Vortrag zeigen, wie eine medienphilosophisch zugespitzte Lesart dieser Umwelten dessen eigenen, strikten Unterscheidungen von Welt und Umwelt bzw. humanen und nonhumanen Lebewesen irritiert.

Personen

Samuel Schilling absolvierte sein Bachelor und Masterstudium im Studiengang Kultur&Technik an der BTU Cottbus-Senftenberg. Seine vom Fakultätsrat ausgezeichnete Master-Thesis mit dem Titel Perspektiven der Medienkritik thematisierte gemeinsame Schnittmengen einer luhmannschen Systemtheorie der Massenmedien mit unterschiedlichen Kritiken der Massenmedien nach Foucault sowie durch Adorno und Horkheimer, Bourdieu und Baudrillard. Seit 2017 ist er Doktorand an der BTU und Stipendiat des ZeM; im aktuellen Semester ist er Lehrbeauftragter an der BTU mit einem medientheoretischen Lektüreseminar zum Thema "Das Internet". Samuel Schilling engagiert sich in mehreren sozio-kulturellen Projekten, u.a. das Suppe&Mucke-Straßenfest und FriXfonds, ein Fonds zur Förderung interventionistischer Kunst im urbanen Raum.

Julian Jochmaring ist Stipendiat des Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) Brandenburg und war zuvor Mitglied des Graduiertenkollegs „Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens“ an der Universität Potsdam. Er studierte Medien- und Kulturwissenschaften an der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf sowie Europäische Medienwissenschaft an der Universität und FH Potsdam. Zudem war er als freier Autor für die Tageszeitung „taz“ und das Monatsmagazin „De:bug“ tätig. Aktuelle Publikationen: „Das Unbehagen in der (Medien-)Ökologie. Relationalität, Posthumanismus und die Negativität des Umweltlichen“, in: Internationales Jahrbuch für Medienphilosophie, Bd. 2, Nr. 1, Berlin 2016; „Im gläsernen Gehäuse. Zur Medialität der Umwelt bei Uexküll und Merleau-Ponty“, in: Christina Bartz, Timo Kaerlein, Monique Miggelbrink, Christoph Neubert (Hg.), Gehäuse. Mediale Einkapselungen, Paderborn 2017 [im Erscheinen].


WORKSHOP

Feeling out of Joint? Das Unbehagen an der Affektpolitik

15. – 16.6.

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


15. Juni 2017 von 16:00 bis 20:00
16. Juni 2017 von 10:00 bis 13:00


In den letzten Jahren haben sich die sogenannten „social media“ zunehmend als Beförderer antisozialen und antisolidarischen Verhaltens entpuppt. Begonnen hat dies zunächst mit dem exzessiven Gebrauch der sozialen Medien als narzisstische (Re-)Präsentationsforen. Doch die kulturkritischen Anklagen dieses Verhaltens lesen sich heute bereits als Reminiszenzen an eine vergangene Zeit der Harmlosigkeiten. Denn die Verbreitung von Neid, Wut und Hass (also von territorialisierenden Affekten im Sinne von Deleuze/Guattari) hat im Internet zuletzt geradezu epidemische Ausmaße angenommen – und die psychische Gewalt, die hierbei ausgeübt wird, hat oftmals auch den Ausbruch physischer Gewalt zur Folge. Dazu kommt ein neuerdings auch in der Politik in Mode gekommenes Beharren auf „gefühlten Wahrheiten“, die in verstörender Faktenresistenz auf die Autorität des jeweils sich meldenden Affekts pocht.
Diese Entwicklungen machen die Frage nach der „Ordnung der Gefühle“ wieder relevant, die im akademischen „Begehren nach dem Affekt“ der letzten Dekade wohl zu wenig beachtet wurde. Warum versagen die Kulturtechniken der Affektregulation auf einmal in so massivem Ausmaß? Welche neuen Methoden der Affektregulation emergieren jetzt gerade? Handelt es sich dabei jeweils um Top-Down oder um Botton-Up-Methoden, oder lässt sich dieses hierarchische Modell gar nicht mehr zielführend anwenden? Welches Unbehagen verlangt angesichts der von zeitgenössischen Affektpolitiken nach Artikulation?

Konzeption und Durchführung:
Dr. Bernd Bösel in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Marie-Luise Angerer Kooperativer Studiengang „Europäische Medienwissenschaft“ der Universität Potsdam und FH Potsdam.

KOORDINATION
Dr. Bernd Bösel, Universität Potsdam
Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Universität Potsdam


Personen

Bernd Bösel ist seit dem Wintersemester 2015 / 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Er arbeitet an einer Theorie der »Plastizität der Gefühle« mit besonderem Hinblick auf das Wechselverhältnis von gegenwärtigen Affekt- und Psychotechnologien und philosophischen Selbst- und Psychotechniken. Veröffentlichungen: mit Patrick Baur und Dieter Mersch (Hg.): Die Stile Martin Heideggers (2013), mit Eva Pudill, Elisabeth Schäfer (Hg.): Denken im Affekt (2010); Philosophie und Enthusiasmus – Studien zu einem umstrittenen Verhältnis (2008). Mehr unter Bernd Bösel

Prof. Dr. Marie-Luise Angerer hat mit dem Wintersemester 2015/16 den Lehrstuhl für Medientheorie/Medienwissenschaft am Institut für Künste und Medien im Studiengang Europäische Medienwissenschaft übernommen und ist seit 2016 geschäftsführende Direktorin des ZeM. Sie war von 2000-2015 Professorin für Medien- und Kulturwissenschaft/Gender Studies an der Kunsthochschule für Medien Köln, von 1999-2000 Vertretungsprofessorin (Professur Gertrud Koch) am Institut für Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Im Zentrum ihrer Forschung steht das Verhältnis von Körper und Medientechnologien, die Beziehung von sozialen Fantasien und Medien sowie die Erarbeitung einer „posthumanen/relationalen“ Medientheorie. Des Weiteren stehen seit vielen Jahren Fragen von Affekt/Emotion als human- und medientechnisch konstitutive Funktion im Zentrum ihrer Forschung.
Mehr unter Marie-Luise Angerer


GASTVORTRAG

Feeling out of Joint - Das Unbehagen an der Affektpolitik

Sprünge ins Ungewisse: Zum Verhältnis von Spiel, Affekt und Arbeit

Do., 15.6. 18.00 Uhr

Prof. Dr. Markus Rautzenberg, Folkwang Universität der Künste

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


Der Vortrag wird von einer zukünftigen Perspektive aus versuchen einen theoriehistorischen (Rück-)Blick darauf zu werfen, was Affektpolitik vielleicht einmal gewesen sein wird. Diese Form theoretischer Science-Fiction soll dann in eine Prognose zum Verhältnis von Spiel und Arbeit in nicht allzu ferner Zukunft münden.

KOORDINATION
Dr. Bernd Bösel, Universität Potsdam
Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Universität Potsdam


Personen

Dr. Markus Rautzenberg ist Professor für Philosophie an der Folkwang Universität der Künste und ist Mitglied des DFG-Netzwerks "Affect- and Psychotechnology Studies" (Universität Potsdam). Seine Forschungsschwerpunkte sind Medientheorie, Bildtheorie, philosophische Ästhetik und Games Studies, zu den jüngeren Forschungsinteressen zählen der Spekulative Realismus, Fotografietheorie und Affekt- und Psychotechnologien. Wichtigste Veröffentlichungen: Die Gegenwendigkeit der Störung. Aspekte einer postmetaphysischen Präsenztheorie, Zürich-Berlin 2009; Ungründe. Potenziale prekärer Fundierung, hg. mit Juliane Schiffers, Paderborn 2016; The Beauty of Theory. Zur Ästhetik und Affektökonomie von Theorien, hg. mit Joachim Küpper, Mirjam Schaub und Regine Strätling, München 2013.

Bernd Bösel ist seit dem Wintersemester 2015 / 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Er arbeitet an einer Theorie der »Plastizität der Gefühle« mit besonderem Hinblick auf das Wechselverhältnis von gegenwärtigen Affekt- und Psychotechnologien und philosophischen Selbst- und Psychotechniken. Veröffentlichungen: mit Patrick Baur und Dieter Mersch (Hg.): Die Stile Martin Heideggers (2013), mit Eva Pudill, Elisabeth Schäfer (Hg.): Denken im Affekt (2010); Philosophie und Enthusiasmus – Studien zu einem umstrittenen Verhältnis (2008). Mehr unter Bernd Bösel

Prof. Dr. Marie-Luise Angerer hat mit dem Wintersemester 2015/16 den Lehrstuhl für Medientheorie/Medienwissenschaft am Institut für Künste und Medien im Studiengang Europäische Medienwissenschaft übernommen und ist seit 2016 geschäftsführende Direktorin des ZeM. Sie war von 2000-2015 Professorin für Medien- und Kulturwissenschaft/Gender Studies an der Kunsthochschule für Medien Köln, von 1999-2000 Vertretungsprofessorin (Professur Gertrud Koch) am Institut für Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Im Zentrum ihrer Forschung steht das Verhältnis von Körper und Medientechnologien, die Beziehung von sozialen Fantasien und Medien sowie die Erarbeitung einer „posthumanen/relationalen“ Medientheorie. Des Weiteren stehen seit vielen Jahren Fragen von Affekt/Emotion als human- und medientechnisch konstitutive Funktion im Zentrum ihrer Forschung.
Mehr unter Marie-Luise Angerer


WORKSHOP

Monitoring. Zum Phänomen der Desktop-Filme

Do., 22.6. 10.00 – 14.00 Uhr

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


Der Workshop behandelt das bislang noch wenig diskutierte Aufkommen der Desktop-Filme, die in unterschiedlicher Form – vom Thriller Open Windows über den Horror-Film Unfriended bis zum Essay Transformers: A Premake – den Computermonitor und seine Interfacegestaltungen als Filmschauplatz nutzen. Wir diskutieren dieses Phänomen mit dem Filmkritiker Sven von Reden, der sich als Stipendiat des Siegfried-Kracauer-Preises 2015 mit Desktop-Filmen auseinandergesetzt hat. Wenn, so von Reden, „in der Folge von Siegfried Kracauer oder André Bazin das Kino eher als 'Fenster zur Welt' zu verstehen“ ist, wohin führt uns dann "dieses neue Genre, in dem ausschließlich das zu sehen ist, was sich auf dem Bildschirm eines Computers abspielt“? Diese und weitere Fragen wird der Workshop anhand von Beispielen der Desktop-Filme bearbeiten.


Personen


Sven von Reden arbeitet als Redakteur und Autor in Köln. Studium der Anglo-Amerikanischen Geschichte, Mittleren und Neueren Geschichte und Kunstgeschichte in Köln. Seit 1997 Filmkritiker u.a. für die tageszeitung, Der Standard, Berliner Zeitung, Welt am Sonntag, Spex. Seit 1998 Filmredakteur der StadtRevue – Das Monatsmagazin für Köln. Seit 2005 Mitarbeiter des Film Festival Cologne. 2005 bis Ende 2012 Autor für das 3sat Kinomagazin, u.a. Sendungen über Christian Petzold, Ken Loach, Apichatpong Weerasethakul und Todd Haynes.

Jan Distelmeyer ist Professor für Geschichte und Theorie der Technischen Medien im Kooperationsstudiengang Europäische Medienwissenschaft der Fachhochschule Potsdam und Universität Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Theorie und Geschichte des Films sowie der computerbasierten Medien mit besonderem Fokus auf Wechselwirkungen zwischen Ästhetik und Dispositiv. Gegenwärtige Forschungen widmen sich dem Computer, seiner Ästhetik der Verfügung und Politiken der Interfaces. Erschienen ist dazu 2017 Machtzeichen. Anordnungen des Computers.


SEMINAR

Aktuelle Positionen der Medienwissenschaft

Do., 22.6. 14.00 – 17.00 Uhr

Dr. Tobias Conradi, ZeM

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam



Während der Promotion verläuft ein Großteil des Forschungsprozesses individuell am heimischen Schreibtisch. Zwar bieten Kolloquien und Tagungen die Möglichkeit, Ergebnisse und Thesen der eigenen Forschung im Austausch mit anderen Wissenschaftler_innen zu diskutieren, gerade in den Geisteswissenschaften ist Promovieren aber meist ein einsames Geschäft. Neben dem Verfassen eigener Texte und Vorträge, der Durchführung von Seminaren und der universitären Selbstverwaltung kommt der Austausch über die eigene Lektürepraxis häufig zu kurz.
Der Workshop will hier Abhilfe schaffen: In einer kollegialen Atmosphäre sollen die Kenntnisse und Interessen von Promovierenden gebündelt und aktuelle Positionen der Medienwissenschaften diskutiert werden. Getreu dem Motto Bring your own Theories (BYOT) sind alle Promovierenden der am ZeM Brandenburg beteiligten Institutionen eingeladen, Text- und Materialvorschläge einzubringen, mit denen sie sich in ihren Projekten und ihrem Forschungsalltag beschäftigen. Dabei sollen weniger die individuellen Projekte, als vielmehr der Blick auf Konjunkturen im Feld der Medientheorie und Medienkulturwissenschaft im Zentrum stehen. Der Workshop soll auf diese Weise zur sicheren Verortung im Feld beitragen, den gemeinsamen Austausch fördern, eine Vielzahl medienwissenschaftlicher Ansätze und Gegenstände in Dialog bringen und zur stärkeren Vernetzung der in Brandenburg promovierenden Medienwissenschaftler_innen einladen.

Herzlich eingeladen sind alle Promovierenden der Brandenburgischen Medienwissenschaftsstudiengänge. Bei Interesse kann der Workshop auch von fortgeschrittenen Studierenden der Masterstudiengänge besucht werden.

KOORDINATION
Dr. Tobias Conradi, ZeM


Personen

Tobias Conradi ist Postdoktorand am ZeM Brandenburg. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt ›Kulturtechnik Unternehmensplanspiel‹ an der HBK Braunschweig sowie am DFG-Graduiertenkolleg ›Automatismen‹ an der Universität Paderborn. Seine Forschungsschwerpunkte sind Diskurstheorie, Repräsentationspolitiken und der Zusammenhang von Krise, Kritik und Entscheidung. Letzte Veröffentlichungen: Breaking News. Automatismen in der Repräsentation von Krisen- und Katastrophenereignissen (Paderborn 2015), zusammen mit Rolf F. Nohr und Florian Hoof (Hrsg.): Medien der Entscheidung (Münster 2016, im Erscheinen).


WORKSHOP

Fotografie als Auslöser - Workshop der AG Fotografieforschung der Gesellschaft für Medienwissenschaft

Fr., 23.6. 10.00 – 17.00 Uhr

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam


In der internationalen Geschichtsschreibung und Theoriebildung zur Fotografie ist viel über den Moment der fotografischen Bildauslösung sowie allgemein über den Prozess der Erzeugung fotografischer Bilder in ästhetischer, epistemischer, kultureller und technischer Hinsicht geschrieben worden. Nicht zuletzt ihr indexikalischer Charakter hat den epistemischen Blick auf die Fotografie derart bestimmt, dass sie vor allem als Produkt eines spezifischen, zeitkritischen Auslösungsprozesses verhandelt wurde.

Der geplante Workshop soll diese Perspektive produktiv umkehren, in dem er dieses Mal die Fotografie selbst als auslösendes Objekt untersucht. Im Zentrum des analytischen Interesses steht damit die Fotografie als Bedingung kultureller und ästhetischer Praktiken. Das auslösende Moment der Fotografie soll dabei allerdings weder aus der Perspektive der kulturellen Wirkung vielfach diskutierter ikonischer Bilder befragt werden, noch zielt der Workshop im Kern darauf ab, die Fotografie als Dispositiv zu untersuchen, sondern stellt die Fotografie als auslösendes Zwischenbild oder Interface in den Vordergrund.

Ablauf:

10:00 – 10:30
Begrüßung

10:30 – 12:00
Lina Maria Stahl: „Hidden Stars. Astrofotografie als mediales Akteur-Netzwerk“
Maria Männig: „Zum mimetischen Begehren auf Instagram“

12:00 – 13:00
Mittagspause

13:00 – 14:30
Stefanie Wenger: „Objects that look good online – Der installation shot als Substitut des Kunstwerks“
Tati Rosenstein: „Das fotografische Standbild aus Auslöser computer-animierter Installationen“

14:30 – 15:00
Kaffeepause

15:00 – 15:45
Michael Kuhmann: „Spurensuche im Licht – eine Geschichte von Displays an Blitzgeräten“

15:45 – 17:15
Abschlussdiskussion
Diskussion der Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses
Schlussworte

Anmeldungen zur Teilnahme als Diskutanten_innen sind später möglich, werden jedoch so rasch wie möglich erbeten, um die Vorplanung zu erleichtern. Um teilzunehmen oder ein Papier einzureichen, muss man nicht zwingend Mitglied der GfM, der AG Fotografieforschung oder des ZeM sein.

Koordination
Lisa Andergassen Universität Potsdam
Prof. Winfried Gerling Fachhochschule Potsdam
Dr. Andreas Sudmann John F. Kennedy Institute for North American Studies (Freie Universität Berlin)


Personen

Lisa Andergassen is an academic researcher and freelance journalist. She studied Media Studies and Photography in Vienna and Potsdam, was an associated member of the Research Training Centre “Visibility and Visualisation – Hybrid Forms of Pictorial Knowledge“ and holds a Ph.D fellowship of the department of design at the University of Applied Sciences Potsdam. Currently, she is setting up the symposium “Pointed or Pointless? Recalibrating the Index” to take place in London and Berlin in 2017.

Winfried Gerling (Prof.) ist Professor für Konzeption und Ästhetik der Neuen Medien in der Europäischen Medienwissenschaft, an der Fachhochschule Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Theorie und Praxis fotografischer Medien, die Ästhetik des Digitalen mediale Environments und Medienkunstgeschichte. Weitere Infos unter

Andreas Sudmann is a research associate at the John F. Kennedy Institute for North American Studies (Freie Universität Berlin). He has directed the Media Studies division of the Center for Interdisciplinary Media Studies at the University of Göttingen and taught Media Studies at the University of Regensburg. He was a research associate in the sub-project The Dynamics of Serial Outbidding (Überbietung). During the second funding period (2013-2016), he is co-directing the sub-project Digital Seriality with Shane Denson.


WORKSHOP

Remix practices in art and new media within the digital paradigm

Do., 29.6. 10.00 – 17.00 Uhr

Dr. Nicolas Boillot, artist and researcher living and working in Berlin and Nice

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


This workshop will focus on the notion of remix in art and digital art. Many elements like the technicality of the medium, the malleability of the contents, the banalisation of copyright infringement or the unprecedented availability of materials impact creation directly. All this has given birth to multiple creation strategies by, for, with or out of the Internet. Artworks are open, processual, interactive. Digital art is a flourishing movement and remix occupies a key place within. It is thus in the long history of artistic remix and the new emerging history of digital creation that I choose to enrol as a Ph.D candidate on this subject. My research focus on how the digitalisation of nearly all types of media and their increase accessibility with the Internet change the paradigm of remix practice in art. I defended this Ph.D in 2016 in the University of Toulouse II (France).

The first part of this workshop will include a presentation about remix theory, and remix practises in art and digital art. I will start with an introduction about the three different types of remix, their differences, their common points (for example the collection, the sustainability of the fragment, the question of originality and plagiarism). Then will follow a presentation on the history of remix in art since 1900 and a focus on contemporary artistic practice on the Internet. This last part of the presentation will include a screening of a selection of artworks related to this theme. For the second part of the workshop I will make a presentation of my artistic work for the past decade in relation to this theme (https://www.fluate.net).

(The next part depends on the time left)
The last part of the workshop will be more practical. Students will be invited to use simple digital tools and the contents of others found on the Internet to create a new version, a remix to obtain after using a multitude of sources, an « original work ».

KOORDINATION
Torsten Schöbel, Fachhochschule Potsdam


Personen
Nicolas Boillot is a French/Swiss artist living and working in Berlin (DE) and Nice (FR). His works, mostly real-time processed video installations have been shown in various new media exhibitions/festivals in Europe and America since 2005. Website

Torsten Schöbel, M.A./Art in Context, ist seit 2008 Lehrkraft für besondere Aufgaben im Studiengang Europäische Medienwissenschaft. Torsten Schöbel war von 2003 bis 2008 Künstlerischer Mitarbeiter im Fachgebiet Bildende Kunst / Intermediäre künstlerische Praxis an der Technischen Universität Berlin und von 2001 bis 2012 Lehrbeauftragter am Institut für Kunst im Kontext an der Universität der Künste Berlin. 2007 und 2009 Gastprofessur für Medienkunst an der Universität der Künste Berlin im Chinesisch-Deutschen Masterstudiengang Bildende Kunst an der China Academy of Art in Hangzhou.


KOLLOQUIUM

Forschungs- und Doktorandenkolloquium

Fr., 30.6. 11.30 – 13.30 Uhr

Kai Knörr / Tatjana Astafeva, Universität Potsdam / Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam



Das medienwissenschaftliche Forschungskolloquium bietet DoktorandInnen und Post-Docs die Möglichkeit, ihre aktuellen Promotions- und Forschungsprojekte zu präsentieren und im kollegialen Rahmen zu diskutieren.

LEITUNG
Direktorium des ZeM
KOORDINATION
Dr. Adelheid Heftberger, ZeM


Funken - eine Medienkulturgeschichte
Kai Knörr

Vorgestellt wird ein Dissertationsprojekt, in dem es um die Facetten der Erzeugung und Handhabung elektrischer Funken geht und um eine damit verbundene Medienkultur, aus der sich das Radio in Deutschland als "Rundfunk" spezifisch entwickelt hat. Insofern soll das Projekt einen Beitrag zur Rundfunkgeschichte liefern, in dem es dessen Vor-Geschichte in Form von Fallgeschichten untersucht. Dabei ist die These, dass die Differenz Rundfunk und Radio keineswegs banal ist, sondern mehr beinhaltet als den bloßen Verweis auf die unterschiedlichen Erzeugungsarten elektromagnetischer Wellen in der Frühzeit der drahtlosen Technik. Indem die Bezüge von Technikgebrauch und Begriffsgebrauch offengelegt werden, sollten sich andere Sichtweisen auf die Spezifik des Mediums in seinen historischen und territorialen Kontexten gewinnen lassen. Die Untersuchung reicht von der semantischen und technischen Herausarbeitung des elektrischen Funkens im 18. Jahrhundert bis zur Setzung des Begriffs Rundfunk und der damit verbundenen Institutionalisierung des Radios in Deutschland durch Hans Bredow zwischen 1919 und 1923.
Aktuell ist zu beobachten, dass das Begriffsfeld rund um das Senden und Empfangen mit dem Wandel der technischen Konfigurationen massiv in Bewegung geraten ist. Für viele, sogar in den Rundfunkanstalten selbst, besteht kaum ein Zweifel, dass Rundfunk als medienpolitische Idee inzwischen etwas museal wirkt. Im gleichen Moment aber erfährt das Feld unerwartet Belebung, denn mit der Silbe „Funk-“ verleihen sich aktuell nicht nur Netzaktivisten ironisch gewendete Selbstlegitimierung („Sind wir schon Rundfunk?“). ARD und ZDF werben seit Kurzem ganz offiziell unter dem Namen FUNK (mit ‚u‘ gesprochen) als ihrer neuesten Online-Plattform um die jüngste Zielgruppe des Publikums.
Im Laufe von 120 Jahren haben die Veränderungen in der Sende- und Empfangspraxis den Begriff des Funkens längst technisch obsolet werden lassen, sein Potenzial als Metapher scheint hingegen ungebrochen zu sein. Im Konzept der Untersuchung sollen Rundfunk und Funken als historische Gegenstände bzw. Praktiken betrachtet werden, wobei im Fokus
Technik- und Sprachgebrauch korreliert werden.

German Ostalgie in the Context of Nostalgic Cinema
Tatjana Astafeva

The project aims to analyse the uses of ostalgie in German cinema of the 1990-2000s. Its particular focus is to expose specific cinematographic elements, which are used to represent ostalgie on the screen. Furthermore, it intends to justify a hypothesis that the German ostalgie cinema of the 1990-2000s reveals, from a more fundamental point of view, an important change in the framework of collective memory. The cultural potential of such films allows us to see ostalgie, and broader – nostalgia, as a multifaceted, versatile concept and to emphasise the ability of the German Post-Reunification cinema to produce the positive specificity of nostalgic experience, articulated by the Dutch historian Frank Ankersmit.
A remarkable flourishing of ostalgie cinema in Germany after the Fall of the Wall was to a great extent one of the ways to reflect on the past with the help of filmmaking, to expose a wide range of incipient problematic issues and reveal an important transformation within the German society. As a result, German ostalgie cinema of the 1990-2000s is almost exclusively analysed in the context of the problems of identity, memory and historical authenticity. At the colloquium, an approach to define ostalgie film and locate it in (or out?) the multifaceted landscape of nostalgic cinema will be presented for discussion.

Personen

Kai Knörr, geboren 1978, studierte Geschichte, Politik- und Medienwissenschaft an der Universität Potsdam und FU Berlin.
Magisterarbeit über die Spielfilme des Schriftsteller Wolf Schmidt (1913-1977), der als Autorenfilmer Mitte der 1950er Jahre ein frühes Beispiel für crossmediale Produktion im Übergang von Radio, Film und Fernsehen lieferte. 2010-2014 Forschung zur Geschichte der seriellen Unterhaltung in der ARD, seit WS 2009/10 Lehrveranstaltungen im Studiengang Europäische Medienwissenschaft mit Schwerpunkt Rundfunkgeschichte, Sound und Neuer deutscher Film. Seit 2014 Forschung am Dissertationsprojekt im Arbeitsbereich Medienkulturgeschichte der Universität Potsdam.

Tatiana Astafeva ist Stipendiatin des Brandenburgischen Zentrums für Medienwissenschaften (ZeM) und Doktorandin an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Sie studierte praktische Philosophie und Wissenschaftsgeschichte an der Nationalen Forschungsuniversität “Higher School of Economics“ in Moskau, Russland. Zudem hat sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie Übersetzerin von wissenschaftlichen Texten gearbeitet. Zurzeit forscht sie an ihrer Doktorarbeit über die Verwendungen von Ostalgie im deutschen Kino der 1990-2000er Jahre auf der narrativen sowie ästhetischen Ebene im Kontext der Erinnerungskultur.


SEMINAR

Aktuelle Positionen der Medienwissenschaft

Mi., 5.7. 14.00 – 17.00 Uhr

Dr. Tobias Conradi, ZeM

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam



Während der Promotion verläuft ein Großteil des Forschungsprozesses individuell am heimischen Schreibtisch. Zwar bieten Kolloquien und Tagungen die Möglichkeit, Ergebnisse und Thesen der eigenen Forschung im Austausch mit anderen Wissenschaftler_innen zu diskutieren, gerade in den Geisteswissenschaften ist Promovieren aber meist ein einsames Geschäft. Neben dem Verfassen eigener Texte und Vorträge, der Durchführung von Seminaren und der universitären Selbstverwaltung kommt der Austausch über die eigene Lektürepraxis häufig zu kurz.
Der Workshop will hier Abhilfe schaffen: In einer kollegialen Atmosphäre sollen die Kenntnisse und Interessen von Promovierenden gebündelt und aktuelle Positionen der Medienwissenschaften diskutiert werden. Getreu dem Motto Bring your own Theories (BYOT) sind alle Promovierenden der am ZeM Brandenburg beteiligten Institutionen eingeladen, Text- und Materialvorschläge einzubringen, mit denen sie sich in ihren Projekten und ihrem Forschungsalltag beschäftigen. Dabei sollen weniger die individuellen Projekte, als vielmehr der Blick auf Konjunkturen im Feld der Medientheorie und Medienkulturwissenschaft im Zentrum stehen. Der Workshop soll auf diese Weise zur sicheren Verortung im Feld beitragen, den gemeinsamen Austausch fördern, eine Vielzahl medienwissenschaftlicher Ansätze und Gegenstände in Dialog bringen und zur stärkeren Vernetzung der in Brandenburg promovierenden Medienwissenschaftler_innen einladen.

Herzlich eingeladen sind alle Promovierenden der Brandenburgischen Medienwissenschaftsstudiengänge. Bei Interesse kann der Workshop auch von fortgeschrittenen Studierenden der Masterstudiengänge besucht werden.

KOORDINATION
Dr. Tobias Conradi, ZeM


Personen

Tobias Conradi ist Postdoktorand am ZeM Brandenburg. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt ›Kulturtechnik Unternehmensplanspiel‹ an der HBK Braunschweig sowie am DFG-Graduiertenkolleg ›Automatismen‹ an der Universität Paderborn. Seine Forschungsschwerpunkte sind Diskurstheorie, Repräsentationspolitiken und der Zusammenhang von Krise, Kritik und Entscheidung. Letzte Veröffentlichungen: Breaking News. Automatismen in der Repräsentation von Krisen- und Katastrophenereignissen (Paderborn 2015), zusammen mit Rolf F. Nohr und Florian Hoof (Hrsg.): Medien der Entscheidung (Münster 2016, im Erscheinen).


WORKSHOP

Bildschirmbilder - In-Game Fotografie und Screenshot als fotografische Praxis

6. – 7.7. 10.00 – 17.00 Uhr

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam


6. Juli 2017 von 10:00 bis 17:00
7. Juli 2017 von 10:00 bis 17:00


Die Tagung Bildschirmbilder und In-Game Fotografie beschäftigt sich ausgehend von der In-Game Fotografie mit dem Status des Screenshots. Bildschirmfotografie und Computerspielfotografie sind alltägliche fotografische Praktiken in einer digital erzeugten sowie der digitalisierten Wirklichkeit, die hauptsächlich durch Bildschirme und bildschirmähnliche Oberflächen vermittelt wird. Darunter fallen Praktiken wie das „Screenshotting“ in Computerspielen (um z.B. ungewöhnliche Ereignisse zu dokumentieren, zu zeigen und zu teilen), fotorealistische Aufnahmen von digitalen 3D Modellen (z.B. in Architektur oder Design) oder einfacher noch der Screenshot als kameralose Fotografie. Daneben existieren Hybridformen wie das Fotografieren in Augmented Realities, das zuletzt mit dem Smartphone-Spiel Pokémon Go (2016) besonders populär wurde oder in künstlerischen Zusammenhängen auch das Abfotografieren des Monitorbildes mit einer realen Kamera bzw. das Erzeugen von Screenshots abgebildeter Fotografie im Rechner. Schließlich gibt es in der Geschichte der „Realwelt-Fotografie“ auch eine ganze Reihe von Fotografien, die den Fernseh- oder Computerbildschirm zum Gegenstand haben, die Billboards als Fotografie eines Screens in der physischen Realität zeigen oder auch das Fotografieren einer Fotografie die in der Hand gehalten wird etc.

Diese Praktiken und Phänomene waren bisher selten Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Eine systematische Untersuchung (ästhetisch, kulturell, technisch, historisch etc.) und eine dadurch mögliche Theoriebildung stehen in den relevanten Disziplinen aus. Das Ziel des Workshops ist deshalb eine Auseinandersetzung mit bildschirmfotografischen Phänomenen und Praktiken. Durch ihre Beschreibung und Fragen nach ihrem Status, ihrer Ontologie, ihrer Ästhetik, ihrer kulturellen und künstlerischen Bedeutung soll das Potenzial eines neuen Gegenstandsbereiches für zukünftige Forschung in der Medienwissenschaft und -geschichte, den Bildwissenschaften, der Fototheorie, sowie den Game Studies ausgelotet werden.

TeilnehmerInnen:
Matteo Bittanti (Mailand)
Jan Distelmeyer (Potsdam)
Winfried Gerling (Potsdam)
Stephan Günzel (Berlin)
Ingrid Hoelzl (Hong Kong)
Hans Kannewitz (Potsdam)
Sebastian Möring (Potsdam)
Marco de Mutiis (Winterthur)
Cindy Poremba (Toronto)
Margarete Pratschke (Berlin)
Markus Rautzenberg (Essen)
Birgit Schneider (Potsdam)

KOORDINATION
Dr. Sebastian Möring, Universität Potsdam
Prof. Winfried Gerling, Fachhochschule Potsdam


Dr. Sebastian Möring ist Dozent im Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Davor forschte er als Post-Doc an der School of Creative Media an der City University in Hongkong zum Thema existenzieller Ludologie. Er promovierte an dem Center for Computer Games Research an der IT University Kopenhagen über den Metaphern-Diskurs in den Game Studies mit Games and Metaphor – A Critical Analysis of the Metaphor Discourse in Game Studies.

Winfried Gerling (Prof.) ist Professor für Konzeption und Ästhetik der Neuen Medien in der Europäischen Medienwissenschaft, an der Fachhochschule Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Theorie und Praxis fotografischer Medien, die Ästhetik des Digitalen mediale Environments und Medienkunstgeschichte. Weitere Infos unter


GASTVORTRAG

Aktuelle Positionen der Medienwissenschaft

Temporalität und Algorithmus - Zur Zeitlichkeit digitaler Kulturen und der Zukunft des Straßenverkehrs

Di., 11.7. 18.00 – 19.30 Uhr

Prof. Dr. Florian Sprenger, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Str. 18
14467 Potsdam


Als definitorisches Charakteristikum digitaler Kulturen werden oft Algorithmen herangezogen. Doch damit wird die Mikrotemporalität der automatisierten Entscheidungsprozesse nicht erfasst, die entscheiden, wer mit wem verbunden und wer von wem getrennt ist, also eine neue Form der Machtausübung darstellen. Der Vortrag kontrastiert Algorithmen und Mikroentscheidungen, um zu einer Beschreibungssprache für die Zeitlichkeit digitaler Kulturen zu gelangen, die einerseits der angewandten Technik gerecht wird und andererseits ihre Verquickung mit dem Sozialen berücksichtigt. Anhand des Beispiels selbstfahrender Autos kann so eine Perspektive auf die Autonomie digitaler Entscheidungsfindung entwickelt werden.

KOORDINATION
Dr. Tobias Conradi, ZeM


Personen

Florian Sprenger ist Juniorprofessor für Medienkulturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Zu seinen Arbeitsfeldern zählen die technologischen Bedingungen digitaler Kulturen vom Internet der Dinge bis zu den Snowden-Enthüllungen, die Geschichte künstlicher Environments und ihre Epistemologien des Umgebens, die Faszinationsgeschichte der Elektrizität sowie die Geschichte der Zukunft. Aktuelle Veröffentlichungen: Politik der Mikroentscheidung. Edward Snowden, Netzneutralität und die Architekturen des Internets. Meson Press, Lüneburg 2015; (mit Christoph Engemann) Internet der Dinge. Über smarte Objekte, intelligente Umgebungen und die technische Durchdringung der Welt. Transcript, Bielefeld 2015; Medien des Immediaten. Elektrizität, Telegraphie, McLuhan. Kadmos, Berlin 2012.

Tobias Conradi ist Postdoktorand am ZeM Brandenburg. Zuvor war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Forschungsprojekt ›Kulturtechnik Unternehmensplanspiel‹ an der HBK Braunschweig sowie am DFG-Graduiertenkolleg ›Automatismen‹ an der Universität Paderborn. Seine Forschungsschwerpunkte sind Diskurstheorie, Repräsentationspolitiken und der Zusammenhang von Krise, Kritik und Entscheidung. Letzte Veröffentlichungen: Breaking News. Automatismen in der Repräsentation von Krisen- und Katastrophenereignissen (Paderborn 2015), zusammen mit Rolf F. Nohr und Florian Hoof (Hrsg.): Medien der Entscheidung (Münster 2016, im Erscheinen).


WORKSHOP

Feeling out of Joint? Das Unbehagen an der Affektpolitik

12. – 13.7.

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


13. Juli 2017 von 16:00 bis 20:00
14. Juli 2017 von 10:00 bis 13:00


In den letzten Jahren haben sich die sogenannten „social media“ zunehmend als Beförderer antisozialen und antisolidarischen Verhaltens entpuppt. Begonnen hat dies zunächst mit dem exzessiven Gebrauch der sozialen Medien als narzisstische (Re-)Präsentationsforen. Doch die kulturkritischen Anklagen dieses Verhaltens lesen sich heute bereits als Reminiszenzen an eine vergangene Zeit der Harmlosigkeiten. Denn die Verbreitung von Neid, Wut und Hass (also von territorialisierenden Affekten im Sinne von Deleuze/Guattari) hat im Internet zuletzt geradezu epidemische Ausmaße angenommen – und die psychische Gewalt, die hierbei ausgeübt wird, hat oftmals auch den Ausbruch physischer Gewalt zur Folge. Dazu kommt ein neuerdings auch in der Politik in Mode gekommenes Beharren auf „gefühlten Wahrheiten“, die in verstörender Faktenresistenz auf die Autorität des jeweils sich meldenden Affekts pocht.
Diese Entwicklungen machen die Frage nach der „Ordnung der Gefühle“ wieder relevant, die im akademischen „Begehren nach dem Affekt“ der letzten Dekade wohl zu wenig beachtet wurde. Warum versagen die Kulturtechniken der Affektregulation auf einmal in so massivem Ausmaß? Welche neuen Methoden der Affektregulation emergieren jetzt gerade? Handelt es sich dabei jeweils um Top-Down oder um Botton-Up-Methoden, oder lässt sich dieses hierarchische Modell gar nicht mehr zielführend anwenden? Welches Unbehagen verlangt angesichts der von zeitgenössischen Affektpolitiken nach Artikulation?

Konzeption und Durchführung:
Dr. Bernd Bösel in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Marie-Luise Angerer Kooperativer Studiengang „Europäische Medienwissenschaft“ der Universität Potsdam und FH Potsdam.

KOORDINATION
Dr. Bernd Bösel, Universität Potsdam
Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Universität Potsdam


Personen

Bernd Bösel ist seit dem Wintersemester 2015 / 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Er arbeitet an einer Theorie der »Plastizität der Gefühle« mit besonderem Hinblick auf das Wechselverhältnis von gegenwärtigen Affekt- und Psychotechnologien und philosophischen Selbst- und Psychotechniken. Veröffentlichungen: mit Patrick Baur und Dieter Mersch (Hg.): Die Stile Martin Heideggers (2013), mit Eva Pudill, Elisabeth Schäfer (Hg.): Denken im Affekt (2010); Philosophie und Enthusiasmus – Studien zu einem umstrittenen Verhältnis (2008). Mehr unter Bernd Bösel

Prof. Dr. Marie-Luise Angerer hat mit dem Wintersemester 2015/16 den Lehrstuhl für Medientheorie/Medienwissenschaft am Institut für Künste und Medien im Studiengang Europäische Medienwissenschaft übernommen und ist seit 2016 geschäftsführende Direktorin des ZeM. Sie war von 2000-2015 Professorin für Medien- und Kulturwissenschaft/Gender Studies an der Kunsthochschule für Medien Köln, von 1999-2000 Vertretungsprofessorin (Professur Gertrud Koch) am Institut für Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Im Zentrum ihrer Forschung steht das Verhältnis von Körper und Medientechnologien, die Beziehung von sozialen Fantasien und Medien sowie die Erarbeitung einer „posthumanen/relationalen“ Medientheorie. Des Weiteren stehen seit vielen Jahren Fragen von Affekt/Emotion als human- und medientechnisch konstitutive Funktion im Zentrum ihrer Forschung.
Mehr unter Marie-Luise Angerer


GASTVORTRAG

Feeling out of Joint - Das Unbehagen an der Affektpolitik

Affekt und Politik – Philosophische Sondierungen

Mi., 12.7. 18.00 – 20.00 Uhr

Dr. Jan Slaby, FU Berlin

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


Das jüngste Aufkommen und der Erfolg rechtspopulistischer Bewegungen in Europa und den USA lassen die Frage nach dem Verhältnis von Affekt und Politik dringlich werden. Welche Rolle spielen Affekte und Emotionen im politischen Geschehen? Im Vortrag wird es zunächst um eine kritische Sondierung aktueller Positionen zu diesem Thema gehen, vor allem aber soll eine ontologisch grundlegende Verhältnisbestimmung von Affektivität und Politik unternommen werden. Das Politische betrifft die kollektive Gestaltung menschlicher Angelegenheiten, sofern diese kontingent und somit veränderbar sind. Die menschliche Affektivität ist ihrerseits nur verstehbar, wenn sie sowohl auf die Kontingenz und Endlichkeit des Lebens bezogen wird als auch in jenem „Bezugsgewebe der menschlichen Angelegenheiten“ (Arendt) situiert wird, das allein die Sinnhaftigkeit und damit Verstehbarkeit menschlicher Lebensvollzüge ermöglicht. Damit ergibt sich die Möglichkeit einer wechselseitigen Bestimmung von Affekt und Politik, und auf dieser Grundlage sowohl eine Politisierung der Affektforschung als auch eine affekttheoretisch fundierte Analyse politischer Vorgänge und deren Voraussetzungen. Es werden u.a. Arbeiten von Arendt, Butler, Massumi, Mohrmann, Nussbaum und Protevi angesprochen.

KOORDINATION
Dr. Bernd Bösel, Universität Potsdam
Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Universität Potsdam


Personen

Jan Slaby ist Professor für Philosophie des Geistes an der Freien Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Philosophie der Emotionen, im Bereich sozialer Theorien des Geistes, in einer kritischen Philosophie der Humanwissenschaften sowie in der Sozial- und politischen Philosophie. Jan Slaby ist Vorstandsmitglied im Berliner Sonderforschungsbereich Affective Societies.
Veröffentlichungen u.a. die Monographie Gefühl und Weltbezug, 2008; der Sammelband Critical Neuroscience: A Handbook of the Social and Cultural Contexts of Neuroscience. 2012 (hg. mit Suparna Choudhury), und zuletzt der Artikel „Mind Invasion: Situated Affectivity and the Corporate Life Hack“, Frontiers in Psychology, 2016.

Bernd Bösel ist seit dem Wintersemester 2015 / 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Er arbeitet an einer Theorie der »Plastizität der Gefühle« mit besonderem Hinblick auf das Wechselverhältnis von gegenwärtigen Affekt- und Psychotechnologien und philosophischen Selbst- und Psychotechniken. Veröffentlichungen: mit Patrick Baur und Dieter Mersch (Hg.): Die Stile Martin Heideggers (2013), mit Eva Pudill, Elisabeth Schäfer (Hg.): Denken im Affekt (2010); Philosophie und Enthusiasmus – Studien zu einem umstrittenen Verhältnis (2008). Mehr unter Bernd Bösel

Prof. Dr. Marie-Luise Angerer hat mit dem Wintersemester 2015/16 den Lehrstuhl für Medientheorie/Medienwissenschaft am Institut für Künste und Medien im Studiengang Europäische Medienwissenschaft übernommen und ist seit 2016 geschäftsführende Direktorin des ZeM. Sie war von 2000-2015 Professorin für Medien- und Kulturwissenschaft/Gender Studies an der Kunsthochschule für Medien Köln, von 1999-2000 Vertretungsprofessorin (Professur Gertrud Koch) am Institut für Film- und Fernsehwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Im Zentrum ihrer Forschung steht das Verhältnis von Körper und Medientechnologien, die Beziehung von sozialen Fantasien und Medien sowie die Erarbeitung einer „posthumanen/relationalen“ Medientheorie. Des Weiteren stehen seit vielen Jahren Fragen von Affekt/Emotion als human- und medientechnisch konstitutive Funktion im Zentrum ihrer Forschung.


WORKSHOP

Extras, bit-players, and historical consultants in media history

17. – 18.7. 10.00 – 20.00 Uhr

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam


17. Juli 2017 von 10:00 bis 20:00
18. Juli 2017 von 10:00 bis 20:00


The scientific attention to actors in film is double-barreled. When Richard Dyer published his
monograph “Stars” in 1979, he provoked an unabated academic interest in prominent film
actors. Ever since, the so-called “Star Studies” became a recognized field of research in
media sciences and can, today, refer to a vast number of analyses of celebrity images as well
as to research on the structural core of celebrity systems. In contrast to the amount of
studies focusing on the upper sphere of the actors’ hierarchy, only few academic
contributions exist to extras and bit-players in film - although those constitute the major
part of people working in front of the film camera. This is largely, due to the insufficient
documentation of extras’ activity in film business. Extras and bit-players “represent the
nameless rank-and-file labor force that the capitalist system demands, film researchers are
left with no real database from which to proceed” (Clark 1995, 2).

Aside from the by now classic discussion about the crowd in films (e.g. Lotte H. Eisner,
Siegfried Krakauer and Sergei Eisenstein), recent research reveals, that the study of extras
can provide interesting results in spite of the challenging source situation (see the work of
Danae Clark, Anthony Slide, John Caughie and Kerry Segrave). But these works are only
dealing with the extras in the Hollywood Studio system. Regarding the German film
production, research on extras in film is scarce. In fact, it is Tobias Nagel (2004, 2009, 2012)
who provided first comprehensive results about - among others - black bit-part players in
the cinema of the Weimar Republic.

Part of the workshop will include presentations on the use of extras in Babelsberg, the center of German film production for many decades. To balance and enrich this local orientation, we would like contributions focusing on extras and their treatment in other countries, both in the context of the studio system and/or independent production and including the treatment of historical consultants.
The first day will include a Q&A session with a casting agent for extras and bit-players. A guided tour of the Film Museum Potsdam is also planned.

Both evenings will include screenings of films about extras and bit-players.

Guest auditors, welcome!

If you wish to be a guest auditor at the workshop, please register here:
a.kiss@filmuniversitaet.de, and be so kind, as to provide a short statement of your motivation
and some information on your institutional affiliation.

For registered guests the studio tour, the guided tour through the Film museum and the
screenings are free. Please note, that as guest auditor you have to pay for the lunches and
the dinners by yourself.


KOORDINATION
Anna Luise Kiss, Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF


Personen

Anna Luise Kiss has held a position as a research and teaching assistant in the field of media history at the Film University Babelsberg since November 2012 and has started work on her PhD about “Non-actors in feature films”. In November 2014 she published her first academic anthology on the DEFA director Herrmann Zschoche. Together with the cinematographer Dieter Chill she’ll present in December 2016 their research on the still photographer Waltraut Pathenheimer in a book (Ch. Verlag) and an exhibition in the Brandenburg Center for Media Studies.