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Wintersemester 2018/19


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FILMVORFÜHRUNG

Home Movie Come Back - Amateurfilme gestern und heute

Looking for Larisa

Do., 11.10. 19.00 – 22.00 Uhr

Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Straße 1A,
14467 Potsdam


Kleine Filme machen großes Kino. Begleitend zur aktuellen Foyerausstellung des Filmmuseum Potsdam werden ausgewählte abendfüllende Dokumentar- und Essayfilme gezeigt, die überwiegend aus Amateur- und Privatfilmaufnahmen bestehen oder das Thema »Home Movie« ins Zentrum rücken. Neben Pionierarbeiten für Fernsehen und Kino oder renommierten Genre-Klassikern kommen auch neuere Werke auf die Leinwand. Auf internationalen Festivals gefeiert waren sie bislang in deutschen Kinos kaum zu sehen. Seien sie gespannt auf Filme, die durch Verwendung privater Bilder einen anderen Blick auf Alltag und Geschichte lenken.

Die Filmreihe wurde von Ralf Forster und Oliver Hanley unter Mitwirkung der Studierenden des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg kuratiert und durch das ZeM gefördert. Sie flankiert den ersten »Home Movie Day« am 20. Oktober in Brandenburg

Looking for Larisa

Andrés Pardo Piccone

Wie ein Besessener kauft der in Mexiko-Stadt lebende Uruguayer Andrés Pardo Piccone alte Filme und gebrauchte Projektoren – meist von unbekannten Privatpersonen. Eines Tages erwirbt er einen Fund 8mm-Filme von einem Trödler. Beim Sichten ist er von einem kleinen blonden Mädchen namens Larisa fasziniert, das in den Filmen immer wieder auftaucht. Er beschließt, sie zu finden. Nur hinterlassen die Filme keine Spuren ihrer Identität und geben keinen Hinweis, wo sie heute lebt. Die Suche nach Larisa führt ihn durch das ganze Land.
Looking for Larisa ist ein mit Humor erzähltes (Selbst-)Porträt eines Schmalfilm-Besessenen und eine Reflexion über das »Home Movie« als kulturelles Dokument und Medium kollektiver Erinnerung.

Einführung durch die Kuratoren.


Veranstaltungshinweis

Didaktik des digitalen Spielens

Auftaktveranstaltung

Di., 16.10. 16.00 – 18.00 Uhr

Ort
Universität Potsdam
Haus 1.09 / Raum: 1.09.1.02
Am neuen Palais
14469 Potsdam


Die aktuelle Ringvorlesung knüpft an die erfolgreiche Vorlesungsreihe “Videospiele als didaktische Herausforderung” des Sommersemesters 2017 an. Ihr Ziel ist die Untersuchung der Potentiale von Computer- und Videospielen im Kontext unterschiedlicher Lernprozesse. Sie beleuchtet dabei Lernziele, die durch den Einsatz digitaler Spiele erreicht werden können. Im Zentrum der einzelnen Vorlesungssitzungen stehen Formen des sozialen Lernens, des Erkundens von natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Zusammenhängen und die Ausbildung von Kompetenzen im sprachlich-ästhetischen Bereich mithilfe von digitalen Spielen. Dabei kommen FachdidaktikerInnen und FachwissenschaftlerInnen verschiedener Bereiche zusammen, treten in den Dialog und zeigen jeweils aus Perspektive ihrer Fachdisziplinen das Lernpotential konkreter Computerspiele auf und stellen es zur Diskussion. Die Idee für die Ringvorlesungen entstand aus Anregungen von Studierenden, die auf die oben erwähnten Desiderate aufmerksam machten. In dieser Veranstaltungsreihe sollen daher Erkenntnisse der Medienwissenschaften, der Game Studies, der Medienforschung sowie verschiedener fachdidaktischer Disziplinen mit Erfahrungen der Studierenden interaktiv verknüpft werden. Die Vorträge werden jeweils etwa 50 Minuten dauern, um in einem abschließenden Austausch genügend Raum für Fragen, Diskussionen und Ideen zu bieten.

Organisation:
Manuela Pohl
Dr. Sebastian Möring
Prof. Dr. Nathanael Riemer

Die Vorträge finden jeweils Dienstag, 16-18 Uhr, im Hörsaal 1.09.1.02 am Campus Neues Palais statt.

Programm


16.10.2018
Einführung

23.10.2018
Ilka Goetz Universität Potsdam
Spielend lernen? - Entwicklung von Medienkompetenz mit, durch oder trotz
Computerspiele(n)

30.10.2018
Prof. Dr. Jan Distelmeyer; Dr. Petra Lenz FH Potsdam, Universität Potsdam Regeln. Was bedeuten Vorschriften?, Kybernetische Pädagogik

6.11.2018
Prof. Florian Berger University of Applied Sciences Europe Evidenzbasiertes Lernspiel-Design - Didaktische Ansätze und praktische Erwägungen

13.11.2018
Prof. Dr. Ulrike Lucke Universität Potsdam Spielerisches Training sozialer Kognition – nicht nur für Menschen mit Autismus

20.11.2018
Dr. Sabine Harrer Österreichische Akademie der Wissenschaften Trauer spielen: zur Darstellung von Intimität und Verlusterfahrung im Videospiel

27.11.2018
Prof. Dr. Nathanael Riemer Universität Potsdam Marketingspiele der Gameindustrie – oder: Was BWL in der Erwachsenendidaktik leisten könnte

04.12.2018
Christiane Hütter, M.
Invisible Playground. Wissenschaft ins Spiel bringen: Interdisziplinäres Game Design

11.12.2018
Manuela Pohl; Dr. Sebastian Möring Universität Potsdam Lückenfüller – Vom Nutzen narrativer Leerstellen in Adventure Games beim Sprachenlernen

18.12.2018
Prof. Dr. Angelika Beranek; Thomas Scholz, M.A. Hochschule für Angewandte Wissenschaften München Female agency in trans-/ intermedia Formaten im Deutsch- oder Englischunterricht und als Thema für die Jugendarbeit

08.01.2019
Denise Gühnemann, M.A., Daniela Kortebusch, M.A. Grimme-Institut, Städt.
Gymnasium Wermelskirchen
Bildmedium Computerspiel - Perspektiven für den Kunstunterricht

15.01.2019
Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp Universität Potsdam Mathematik in und mit Computerspielen entdecken

22.01.2019
Dr. Sebastian Ernst; Maik Wienecke Universität Potsdam Eigene Geschichten erzählen, fremde Geschichte(n) verstehen – Computerspiele im Geschichtsunterricht

29.01.2019
Matthias Weise, M.Sc. Universität Potsdam „VR-spielt?!“ – zum Potential von VR in Computerspielen


Die Veranstaltung kann über Studium+ belegt werden Jede*r Student*in, egal ob bei PULS angemeldet oder nicht, ist herzlich zum Beiwohnen und Mitdiskutieren eingeladen.

Hier der Link zur Veranstaltung bei PULS:

Die jeweils aktuellste Version des Programms finden Sie auf www.digarec.de


Die Veranstaltung wird gemeinsam organisiert von Manuela Pohl, Dr.
Sebastian Möring, Prof. Dr. Nathanael Riemer und ist eine Zusammenarbeit von DIGAREC (Zentrum für Computerspielforschung) mit dem Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft der Universität Potsdam, dem Kooperationsstudiengang Europäische Medienwissenschaft (EMW) der Fachhochschule Potsdam (FHP) und der Universität Potsdam und dem Institut für Anglistik und Amerikanistik.

Die Vorlesung wird unterstützt vom Zentrum für Lehrerbildung (ZeLB), den Digital Labs, dem PSI – Potsdam (Professionalisierung – Schulpraktische Studien – Inklusion: Potsdamer Modell der Lehrerbildung), dem BMBF, der Initiative Innovative Hochschule und dem Bildungscampus Golm. Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 03IHS048A gefördert.



FILMVORFÜHRUNG

Home Movie Come Back - Amateurfilme gestern und heute

Familienkino

Mi., 17.10. 19.00 – 21.00 Uhr

Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a
14467 Potsdam


Kleine Filme machen großes Kino. Begleitend zur aktuellen Foyerausstellung des Filmmuseum Potsdam werden ausgewählte abendfüllende Dokumentar- und Essayfilme gezeigt, die überwiegend aus Amateur- und Privatfilmaufnahmen bestehen oder das Thema »Home Movie« ins Zentrum rücken. Neben Pionierarbeiten für Fernsehen und Kino oder renommierten Genre-Klassikern kommen auch neuere Werke auf die Leinwand. Auf internationalen Festivals gefeiert waren sie bislang in deutschen Kinos kaum zu sehen. Seien sie gespannt auf Filme, die durch Verwendung privater Bilder einen anderen Blick auf Alltag und Geschichte lenken.

Die Filmreihe wurde von Ralf Forster und Oliver Hanley unter Mitwirkung der Studierenden des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg kuratiert und durch das ZeM gefördert. Sie flankiert den ersten »Home Movie Day« am 20. Oktober in Brandenburg

Familienkino

Alfred Behrens, Michael Kuball

Die von NDR und WDR produzierte Fernsehreihe setzte den Maßstab für viele Folgeprojekte, die mit Amateurfilmmaterial arbeiteten. Auf einen öffentlichen Aufruf der Sender schickten Privatpersonen Filme aus allen Epochen des Heimkinos. Über zwei Jahre hinweg edierten die Filmemacher Alfred Behrens und Michael Kuball die eingesandten Filmrollen. In vielen Fällen überzeugten sie die Amateurfilmer*innen oder deren Nachkommen, ihre Aufnahmen selbst zu kommentieren. Die daraus resultierende siebenteilige Serie wurde zur Zeitkapsel einer bislang verborgenen visuellen Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert, informativ und überraschend zugleich. Zum 40. Jubiläum ihrer Erstausstrahlung zeigen wir zwei von den Regisseuren ausgewählte Folgen: »Mit dem Selbstauslöser nach Monte Carlo« und »Die Kamera unter dem Mantel«.

In Anwesenheit von Alfred Behrens und Michael Kuball


FILMVORFÜHRUNG

Home Movie Come Back - Amateurfilme gestern und heute

Ungarn privat: Freier Fall

Do., 18.10. 18.00 – 20.00 Uhr

Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a
14467 Potsdam


Kleine Filme machen großes Kino. Begleitend zur aktuellen Foyerausstellung des Filmmuseum Potsdam werden ausgewählte abendfüllende Dokumentar- und Essayfilme gezeigt, die überwiegend aus Amateur- und Privatfilmaufnahmen bestehen oder das Thema »Home Movie« ins Zentrum rücken. Neben Pionierarbeiten für Fernsehen und Kino oder renommierten Genre-Klassikern kommen auch neuere Werke auf die Leinwand. Auf internationalen Festivals gefeiert waren sie bislang in deutschen Kinos kaum zu sehen. Seien sie gespannt auf Filme, die durch Verwendung privater Bilder einen anderen Blick auf Alltag und Geschichte lenken.

Die Filmreihe wurde von Ralf Forster und Oliver Hanley unter Mitwirkung der Studierenden des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg kuratiert und durch das ZeM gefördert. Sie flankiert den ersten »Home Movie Day« am 20. Oktober in Brandenburg.

Ungarn privat: Freier Fall

Péter Forgács

Mit seiner mehrfach preisgekrönten Serie Ungarn Privat etablierte sich der Filmemacher und Medienkünstler Péter Forgács als Genre-Meister. Zwischen 1988 und 2008 entstanden zwanzig Folgen, die sich der Landesgeschichte Ungarns über private Filmaufnahmen nähern. Im Zentrum der zehnten Folge, »Freier Fall«, stehen Aufnahmen des jüdischen Musikers, Fotografen und Geschäftsmannes György Pető vor und während des Zweiten Weltkrieges. Durch Verfremdungen, Schrifteinblendungen, Voice-Overs und durch die hypnotische Musik von Tibor Szemzó schuf Forgács ein ungewöhnliches, berührendes Werk. In Forgács‘ Video-Oper erscheinen Petős Aufnahmen stellvertretend für das Schicksal der ungarischen Juden im Holocaust.


FILMVORFÜHRUNG

Home Movie Come Back - Amateurfilme gestern und heute

I for India

Do., 18.10. 20.00 – 22.00 Uhr

Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a
14467 Potsdam


Kleine Filme machen großes Kino. Begleitend zur aktuellen Foyerausstellung des Filmmuseum Potsdam werden ausgewählte abendfüllende Dokumentar- und Essayfilme gezeigt, die überwiegend aus Amateur- und Privatfilmaufnahmen bestehen oder das Thema »Home Movie« ins Zentrum rücken. Neben Pionierarbeiten für Fernsehen und Kino oder renommierten Genre-Klassikern kommen auch neuere Werke auf die Leinwand. Auf internationalen Festivals gefeiert waren sie bislang in deutschen Kinos kaum zu sehen. Seien sie gespannt auf Filme, die durch Verwendung privater Bilder einen anderen Blick auf Alltag und Geschichte lenken.

Die Filmreihe wurde von Ralf Forster und Oliver Hanley unter Mitwirkung der Studierenden des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg kuratiert und durch das ZeM gefördert. Sie flankiert den ersten »Home Movie Day« am 20. Oktober in Brandenburg.

I for India

Sandhya Suri

Nach der Ausbildung zum Arzt wandert der Inder Yash Pal Suri 1965 nach England aus, wo er bessere berufliche Perspektiven erhofft. Gleich kauft er jeweils zwei 8mm-Kameras, -projektoren und Tonbandgeräte. Einen Satz schickt er zu seinen Verwandten nach Indien, den anderen behält er für sich. An zwei Orten, mehr als 7.000 Kilometer voneinander entfernt, wird nun für einander gefilmt. Lange vor Verbreitung des Internets ermöglichte die analoge Film- und Tontechnik der durch Welten getrennten Familie, in Verbindung zu bleiben. Eine dauerhafte Rückkehr kommt für Suri bald nicht mehr in Frage, zur Bestürzung seiner Angehörigen in Indien. Mit der bevorstehenden Migration einer seiner Töchter nach Australien befindet sich Suri 40 Jahre später in der umgekehrten Situation. Mit
I for India gelingt Suris jüngster Tochter, Sandhya, ein intimes, liebevoll gemachtes Familienporträt und eine Chronik zweier Kulturen in postkolonialen Zeiten.


KONFERENZ

Information+2018

Internationale Konferenz zu Informationsdesign und Datenvisualisierung in Potsdam

19. – 21.10.

Ort
Fachhochschule Potsdam,
Hauptgebäude,
Kiepenheuerallee 5,
14469 Potsdam


Die Information+ bringt Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus Informationsdesign und Datenvisualisierung zusammen, um gemeinsame Fragestellungen und aktuelle Herausforderungen in diesen sich schnell verändernden Gebieten zu diskutieren. Die internationale Konferenz bietet dabei durch eine historische Ausstellung, ein vielfältiges Vortragsprogramm und praktische Workshops einen umfassenden Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieser Disziplinen. Der produktive Austausch unter vielfältigen Personen, die sich mit den Theorien und Praxen der visuellen Informationsanalyse und -aufbereitung beschäftigen, bildet einen besonderen Kernpunkt der Konferenz.

Die Information+ 2018 umfasst einen Workshoptag (19.10.), ein zweitägiges Konferenzprogramm (20.-21.10.) und eine historische Ausstellung (19.10.-14.12.). Es werden 250 Teilnehmer*innen aus Wissenschaft und Praxis erwartet. Dabei richten sich die Beiträge auch an Expert*innen in Medien, Kreativbranche, Technologiesektor und Kulturbereich. Das Programmkomitee setzt sich aus 52 renommierten und respektierten Expert*innen aus 11 Ländern zusammen. Diese begutachteten im Peer-Review-Verfahren die 149 Einreichungen.

Als Keynotesprecher*innen konnten Sandra Rendgen (unabh. Kunsthistorikerin und Autorin), Ron Morrison (University of Southern California), Fernanda Viégas & Martin Wattenberg (Google PAIR) und Reuben Fischer-Baum & Chiqui Esteban (The Washington Post) gewonnen werden, welche mit ihren Keynotes das Konferenzprogramm rahmen werden. Am Tag vor der Konferenz können sich Teilnehmer*innen in praktischen und kritischen Workshops einbringen, die sich mit Datenvorbereitung und -aufbereitung beschäftigen und dazu einladen, Geschichten zu erzählen, Datenspuren zu sichten oder sich auf Datenspaziergänge durch Potsdam oder Tauchgänge in digitalisierte Kulturbestände zu begeben. Die Ausstellung „Image Factories. Infographics 1920–1945“ präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek die Arbeiten von Otto und Marie Neurath und Fritz Kahn als historische Vorläufer*innen der Informationsvisualisierung.

Die Information+ findet zweijährlich statt und wird 2018 vom 19. bis 21. Oktober an der Fachhochschule Potsdam (FHP) veranstaltet. An der FHP wurde deutschlandweit der erste Studiengang in Interfacedesign angeboten, außerdem hat sich die FHP über die letzten Jahre mit zahlreichen Projekten und Publikationen eine internationale Reputation im Bereich der designorientierten Visualisierungsforschung erarbeitet.

Die diesjährige Konferenz wird von Marian Dörk (FHP) und Isabel Meirelles (OCAD University) organisiert, mit besonderer Unterstützung des Urban Complexity Labs an der FHP. Das Team ist sehr daran interessiert, die Verbindungen zwischen den Informatik- und Design-‚Camps‘ der Visualisierungsforschung auszubauen und den Austausch zwischen Theorie und Praxis zu fördern. Prof. Meirelles wird auch daran mitwirken, eine Brücke zwischen der ersten Konferenz in Vancouver (Juni 2016) und der Fortsetzung in Potsdam zu schlagen. Eine wichtige Neuerung dieses Jahr ist ein bedarfsorientiertes Diversity-Stipendienprogramm, welches zum Ziel hat, die Teilnahme von traditionell unterrepräsentierten oder historisch marginalisierten Gruppen zu erhöhen.

Das ZeM fördert die Ausrichtung der Konferenz.

Twitter:@InfoPlusConf #infoplus2018


FILMVORFÜHRUNG

Home Movie Come Back - Amateurfilme gestern und heute

Unbox your memories - zeige deine Filmschätze

Sa., 20.10. 10.00 – 20.00 Uhr

Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a
14467 Potsdam


Der Eintritt ist frei!


Zum ersten »Home Movie Day« in Brandenburg rufen das Filmmuseum Potsdam und das ZeM dazu auf, alte Filmschätze aus Kellern oder von Dachböden zu holen und am 20. Oktober zu uns ins Filmmuseum zu bringen. Wer eigenes, gefundenes oder geerbtes Amateurfilmmaterial sichten und vor einem Publikum zeigen möchte, sollte den »Home Movie Day« nicht verpassen.

Der »Home Movie Day« findet seit 2003 jährlich an Orten weltweit statt und setzt sich zum Ziel, ein größeres öffentliches Bewusstsein für den Wert privater Aufnahmen als Teil des kulturellen Erbes zu schaffen. Auf Schmalfilm festgehaltene Urlaubsreisen, Hochzeiten und Geburtstage sind immer auch Dokumente der Alltagskultur, mit denen künftige Generationen unser Leben heute besser verstehen können.
Jeder ist eingeladen, seine Filmrollen mitzubringen. Fachpersonal prüft und sichtet mit Ihnen gemeinsam 8mm-, Super-8-, 9,5mm- und 16mm-Filme. Expert*innen stehen bereit und beraten, wie sich Analogfilme digitalisieren lassen. Zum Abschluss gibt es ein »Best of the Day«: Lassen Sie Ihre mitgebrachten oder selbstgedrehten Home Movies im Kino vorführen und erzählen Sie dazu Ihre ganz persönlichen Geschichten. Zudem läuft von 11 bis 16 Uhr ein vielfältiges Programm aus Lesungen, Performances und Filmvorführungen im Kino.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Programm

11 Uhr - 11.45 Uhr
Die Open Memory Box. Das DDR-Home-Movie Anti-Archiv

mit Laurence McFalls und Alberto Herskovits

Die Open Memory Box ist eine digitalisierte Sammlung von über 400 Stunden Privatfilm aus der DDR. Sie ermöglicht eine einmalige, intime Einsicht in die 40-jährige Sozialgeschichte Ostdeutschlands. Demnächst geht die Box online mit einem spielerischen, intuitiven, 'anti-archivistischen' Zugang zum gesamten Material.
Die Gründer der Open Memory Box, der schwedische Dokumentarfilmemacher Alberto Herkovits und der kanadische Zeithistoriker Laurence McFalls, bieten einen Preview der Sammlung und von ihrem erinnerungspolitischen und kreativen Potential.

12 Uhr - 12.45 Uhr
Greif zur Kamera, gib der Freizeit einen Sinn. Amateurfilm in der DDR

mit Ralf Forster

Das neue Buch bei etk München untersucht einen wichtigen Bereich organisierter Freizeitbetätigung in der DDR. In 40 Jahren schufen rund 900 Amateure mehr als 10.000 Filme. Sie agierten zwischen staatlicher Förderung und Reglementierung, erarbeiteten sich dennoch Freiräume und wirkten in die Öffentlichkeit hinein. Ihre Filme waren oft angepasst, formulierten aber auch Kritik, hatten Witz oder eine gute Geschichte und nahmen nicht selten Randständiges in den Blick. Insofern ist der Amateurfilm in der DDR ein Brennglas der damaligen Gesellschaft. Neben den politischen Rahmenbedingungen und Strukturen werden in dem Buch die Produktions- und Rezeptionsseite genauso berücksichtigt wie die technischen Grundlagen und Ästhetiken der Amateurfilme. Fallstudien widmen sich einzelnen Studios und Filmemachern sowie Phänomenen des Forschungsfeldes wie etwa der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie der Überwachung durch die Staatssicherheit. Ein Schlusskapitel problematisiert die gegenwärtige Verwendung von DDR-Amateurfilmmaterial.

13 Uhr - 13.45 Uhr
Das KINO-Projekt

mit Franziska Pierwoss und Siska

Das KINO-Projekt ist ein Rechercheprojekt über ehemalige Kinos und ein temporäres Kino im öffentlichen Raum. Es ist Installation und Archiv, kuratorische Praxis und Plattform für Privatfilme und Videoarbeiten.
Das KINO-Projekt wurde von Franziska Pierwoss & Siska zum ersten Mal 2009 in Beirut realisiert, gefolgt von Warschau (2010), Neapel (2011), Zürich (2013), Minneapolis (2015), Leipzig (2016) und Köln (2017). Es werden 8mm-Filme aus der Sammlung präsentiert.
kinoprojekt.blogspot.com

14 Uhr - 14.45 Uhr
Digitalisierte Erinnerung

mit Hyejin Lee

Im Rahmen des HOME MOVIE DAY 2018 durchstöberte die Filmstudentin Hyejin Lee die hinterlassenen VHS-Alben ihrer südkoreanischen Familie. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Auseinandersetzung mit der filmischen Erinnerung. In den sehr persönlichen Bildern sind die vergangenen Momente von Familienangehörigen wieder auf einer Leinwand präsent.
Zentrale Frage ist: Können digitale Medien Erinnerungslücken schließen? Hyejin Lee wird das Ergebnis des Projektes persönlich vorstellen.

15 Uhr - 15.45 Uhr
Achtung Bild - jetzt kommt der Ton!

mit Soyuz Apollo

In einer Lecture-Performance auf Super 8 wird mit den Mitteln des Mediums veranschaulicht, wie der Einsatz von Ton die Gestaltung und die Rezeption von Privatfilmen maßgeblich beeinflusst hat. Die Spanne der Möglichkeiten reichten vom stummen Film, der während der Vorführung kommentiert und musikalisch untermalt wurde, über die nachträgliche Vertonung von Filmaufnahmen, bis zum Filmen samt Aufzeichnung des vorgefundenen oder vorgetragenen Originaltons. In der Kombination dieser Möglichkeiten war eine Vielfalt an audiovisuellen Formen möglich, die von der Industrie durch technische Neuerungen weiter voran getrieben wurde. Während sich die Lecture-Performance diese Techniken selbst zu nutzen macht, zeigt sie die formalen Auswirkungen der Tonfilmproduktion auf Super 8 und wirft einen mitunter amüsierten Blick auf dessen Stilblüten innerhalb des Familien- und des Amateurfilms.
www.soyuzapollo.org

16 Uhr - 17.30 Uhr
Best of the Day
abschließende Projektion ausgewählter mitgebrachter Filme


Der Home Movie Day Brandenburg wird gefördert durch das ZeM und flankiert von der Ausstellung und Begleitfilmreihe HOME MOVIE COME BACK.
In Kooperation mit dem Masterstudiengang Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.


FILMVORFÜHRUNG

Home Movie Come Back - Amateurfilme gestern und heute

So leben wir - Botschaften an die Familie

Mi., 24.10. 19.00 – 21.00 Uhr

Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a
14467 Potsdam


Kleine Filme machen großes Kino. Begleitend zur aktuellen Foyerausstellung des Filmmuseum Potsdam werden ausgewählte abendfüllende Dokumentar- und Essayfilme gezeigt, die überwiegend aus Amateur- und Privatfilmaufnahmen bestehen oder das Thema »Home Movie« ins Zentrum rücken. Neben Pionierarbeiten für Fernsehen und Kino oder renommierten Genre-Klassikern kommen auch neuere Werke auf die Leinwand. Auf internationalen Festivals gefeiert waren sie bislang in deutschen Kinos kaum zu sehen. Seien sie gespannt auf Filme, die durch Verwendung privater Bilder einen anderen Blick auf Alltag und Geschichte lenken.

Die Filmreihe wurde von Ralf Forster und Oliver Hanley unter Mitwirkung der Studierenden des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg kuratiert und durch das ZeM gefördert. Sie flankiert den ersten »Home Movie Day« am 20. Oktober in Brandenburg.

So leben wir - Botschaften an die Familie

Gustav Deutsch


In weitgehend unverfälschter Form präsentiert So leben wir – Botschaften an die Familie Amateurfilmaufnahmen, die der österreichische Filmemacher und Künstler Gustav Deutsch nach mühevollen Archivrecherchen in Amsterdam, Bologna, Manchester und Wien ausgesucht hat. Wie beim historischen Heimkino kommentiert er die Filme selbst. Deutsch deckt die Geschichten auf, die sich hinter den privaten Aufnahmen verbergen – und fügt eine eigene gegenwärtige Geschichte hinzu: die gemeinsame Fahrt mit einem marokkanischen Freund zu seinen Wurzeln nach Figuig im Südosten Marokkos. Alte Filmbilder in Schwarzweiß und Farbe treffen auf moderne Skype- und Smartphone-Videos. Das Ergebnis bildet eine dreischichtige Zeit- und Weltreise, die zugleich eine Reise durch die mediale Entwicklung des privaten Filmens ist.
In Anwesenheit von Gustav Deutsch.


FiLMVORFÜHRUNG

Home Movie Come Back - Amateurfilme gestern und heute

Life in a Day - Ein Tag auf unserer Erde

Do., 25.10. 19.00 – 21.00 Uhr

Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1a
14467 Potsdam


Kleine Filme machen großes Kino. Begleitend zur aktuellen Foyerausstellung des Filmmuseum Potsdam werden ausgewählte abendfüllende Dokumentar- und Essayfilme gezeigt, die überwiegend aus Amateur- und Privatfilmaufnahmen bestehen oder das Thema »Home Movie« ins Zentrum rücken. Neben Pionierarbeiten für Fernsehen und Kino oder renommierten Genre-Klassikern kommen auch neuere Werke auf die Leinwand. Auf internationalen Festivals gefeiert waren sie bislang in deutschen Kinos kaum zu sehen. Seien sie gespannt auf Filme, die durch Verwendung privater Bilder einen anderen Blick auf Alltag und Geschichte lenken.

Die Filmreihe wurde von Ralf Forster und Oliver Hanley unter Mitwirkung der Studierenden des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg kuratiert und durch das ZeM gefördert. Sie flankiert den ersten »Home Movie Day« am 20. Oktober in Brandenburg.

Life in a Day - Ein Tag auf unserer Erde

Kevin Macdonald


Momentaufnahme des Lebens auf der ganzen Welt über 24 Stunden. Nach einem Aufruf bei YouTube stellten Privatpersonen mehr als 80.000 Videoaufnahmen mit einer Gesamtlaufzeit von 4.500 Stunden bereit – alle gedreht am 24. Juli 2010. Daraus kompilierte das Team um den Produzenten Ridley Scott und den Regisseur Kevin MacDonald einen losen Tagesablauf. Splitter privater Innensichten, alltägliche Beobachtungen und zufällige Begebenheiten fließen zu einem Bilderstrom zusammen, in dem nichts bewertet wird, alles gleichwertig erscheint. Mag der Film für die Verherrlichung des Banalen und für seine Oberflächlichkeit kritisiert worden sein, so bleibt am Ende ein Plädoyer für das Leben und für die Verschiedenartigkeit von Menschen und ihrem Alltag.


TAGUNG

„Du hast keine Chance, aber nutze sie“. Das multimediale Werk von Herbert Achternbusch

8. – 10.11.

Konferenzorte
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam

Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam
Am Kanal 47
14467 Potsdam

Filmmuseum Potsdam
Breite Straße 1a
Potsdam


Das umfangreiche Werk des Theaterautors, Malers und Filmemachers Herbert Achternbusch ist alles andere als ein nur bayerisch-regionales Phänomen. Seine Theaterstücke und Filme setzen sich mit anarchistischem Humor, zugespitzter Satire und grotesker Komik, aber ebenso auch in lyrischen, hochpoetischen Bildern mit elementaren Themen der Gegenwart auseinander: Identitäts- und Sprachverlust, innerfamiliärer Ausbeutung und gesellschaftlicher Entfremdung, mit scheiternden metaphysisch-religiösen Gegenentwürfen und mit Heimat und Exotik. Die Bandbreite seiner Darstellungsverfahren reicht dabei vom Dokumentarischen bis zum Surrealen.
Die internationale und interdisziplinäre Konferenz geht den formalen und inhaltlichen Beziehungen zwischen Achternbuschs Film-, Theater- und Buchproduktionen nach und berücksichtigt dabei auch genuin bildkünstlerische Aspekte.

Programm


Donnerstag, 8.11.2018

Moderation: Claus-Michael Ort


Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam
(Raum Vollmer)


14:00 Uhr Begrüßung und Tagungsauftakt

Ursula von Keitz (Potsdam),
Hans-Edwin Friedrich (Kiel),
Claus-Michael Ort (Kiel):


14:30 Uhr

Josef Früchtl (Amsterdam): »Du hast keine Chance, aber nutze sie!« Eine philosophische Kulturgeschichte bayerischen Eigensinns


15:15 Uhr

Lutz Hagestedt (Rostock): »Endgültig unvollkommen«. Achternbuschs unkonventionelle Vorstellungen vom Büchermachen


16:00 Uhr

Pause


SEKTION 1: TRADITION, AVANTGARDE, SUBVERSION


16:30 Uhr

Susanne Marschall (Tübingen): Achternbusch malt – eine dichte Bild-Betrachtung


17:15 Uhr

Uwe Schütte (Birmingham): Herbert Achternbuschs »wilde Ästhetik«


18:00 Uhr

Andreas Englhart (München): Avantgarde oder dramatische Tradition? Herbert Achternbuschs Theaterstücke


19:30 Uhr

Abendessen: Genusswerkstatt im Filmuseum, Breite Strasse 1a


Freitag, 9.11.2018

Moderation: Ursula von Keitz und Hans-Edwin Friedrich


Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam
(Raum Vollmer)


09:00 Uhr

Jörg Helbig und Angela Fabris (Klagenfurt): Subversion und Religion: Herbert Achternbusch und Pier Paolo Pasolini


10:00 Uhr

Ivo Ritzer (Bayreuth): Im Reich der Zeichen: Achternbusch sieht Kurosawa


10:45 Uhr

Pause


SEKTION 2: FUNKTIONEN VON SELBSTREFLEXIVITÄT


11:00 Uhr

Andreas Rauscher (Siegen): »I know the Way to the Meta-Ebene« – Selbstreflexivität als künstlerische Subversion


11:45 Uhr

Moira Paleari (Milano): Das Erzählwerk von Herbert Achternbusch zwischen Kunst- und Selbstreferenz


12:30 Uhr

Mittagspause: Restaurant Schmiede 9, Neuer Markt 9


14:30 Uhr

Sabine Kyora (Oldenburg): Intermediale Kombinationen: Foto-Text-Verknüpfungen als Elemente autofiktionaler Inszenierung


SEKTION 3: FREMD (‚EXOTIK‘) VERSUS EIGEN (‚HEIMAT‘)


15:15 Uhr

Angela Krewani (Marburg): Exotismus und Heimat: Zur Hybridisierung zweier Begriffe


16:00 Uhr

Pause


16:15 Uhr

Robert Stockhammer (München): »Und dieses neumodische Gejammere nach Heimat«. (Z)Erschreibungen von Heimat bei Herbert Achternbusch


SEKTION 4: RELIGION, THEOLOGIE, MYTHOLOGIE


17:00 Uhr

Manfred Loimeier (Heidelberg): Philemon und Baucis. Ovids »Metamorphosen« als Wegweiser durch die Wandlungen in Herbert Achternbuschs Werk


19:30 Uhr

Gemeinsames Abendessen: Ristorante Casa Toscana, Charlottenstraße 83


SAMSTAG, 10.11.2018

Moderation: Ursula von Keitz und Claus-Michael Ort


Filmmuseum Potsdam, Kinosaal


09:00 Uhr

Clemens Pornschlegel (München): Achternbusch als Hyperchrist. Zur Frage der politischen Theologie in »Das Gespenst« (1982)


09:45 Uhr

Marcus Stiglegger (Berlin): Ein Bayrischer Kreuzgang. Die Kontroverse um »Das Gespenst« (1982)


10:30 Uhr

Pause


10:45 Uhr

Filmvorführung: Die Föhnforscher. BRD 1984/85.
Buch, Regie, Produktion: Herbert Achternbusch;
Kamera: Adam Olech, Stefano Guidi; mit H.A.,
Gabi Geist, Franz Baumgartner, Annamirl Bierbichler,
Sigrid Geerken, Helga Frank, Judith Achternbusch,
Kazuko Watanabe, Alois Hitzenbichler,
Hartmut Geerken (133 Minuten).


13:00 Uhr

Imbiss im Foyer des Filmmuseums


Ortswechsel zum ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaft


14:15 Uhr

Judith Ellenbürger (Hamburg): Seelenbilder: Metaphern der Meditation im filmischen Werk von Herbert Achternbusch


SEKTION 5: GESCHICHTE, POLITIK, ÖKONOMIE


15:00 Uhr

Martin Schierbaum (Bremen): »So eine Hineinphantasiererei muß immer mit unserer Wirklichkeit zu tun haben, denn gibt es eine andere?« – Kulturelles Wissen und Intermedialität in Herbert Achternbuschs »Heilt Hitler!« (1986) und »DOGTOWN Munich« (UA 2017)


15:45 Uhr

Willem Strank (Kiel): Warten auf Schrödingers Baugenehmigung – Grenzerfahrungen des Kapitalismus in »Mix Wix« (1989)


16:30 Uhr

Pause


16:45 Uhr

Abschlussdiskussion und Ausklang


Für das Programm als PDF hier


FILMVORFÜHRUNG

The Trial of Superdebthunterbot

Mi., 14.11. 19.00 – 21.00 Uhr


Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Straße 1A,
14467 Potsdam



Der experimentelle Film The Trial of Superdebthunterbot beschäftigt sich mit ethischen Problemen und Haftungsfragen hinsichtlich der zunehmenden und oft nicht sichtbaren, rechnergestützten Automatisierung unseres Lebens. Er entwirft ein fiktives Szenario, in dem ein Inkassounternehmen einen Algorithmus, den »Superdebthunterbot« programmiert, um die Zahl säumiger Kreditnehmer*innen zu verringern: Potenzielle Kunden sollen auf der Basis von Big Data durch die Schaltung von Stellenangeboten auf Seiten, die sie oft besuchen, gezielt angesprochen werden. Infolge der Handlungen des Algorithmus sterben aber fünf Menschen und es wird ein Gerichtsprozess eröffnet, bei dem der »intelligente« Algorithmus angeklagt wird. es wird Frage aufgeworfen, wer für selbstlernende Softwareagenten rechenschaftspflichtig ist.
In Anwesenheit von Helen Knowles

In Zusammenarbeit mit dem Forschungskolleg »SENSING: Zum Wissen sensibler Medien« am Brandenburgischen Zentrum für Medienwissenschaften - ZeM


WORKSHOP

Sergej Eisenstein und das Spiel der Gegenstände

22. – 24.11.


Ort
WIS – Wissenschaftsetage Am Kanal 47
14467 Potsdam
Raumnummer: 4-24a Volmer und 4-24b Sürig



Anlässlich des 120. Geburtstags und 70. Todestages von Sergej Eisenstein organisieren das Brandenburgische Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM) und die DFG Kolleg-Forschergruppe “Cinepoetics – Poetologien audiovisueller Bilder” einen Workshop, der vom 22. bis 24. November 2018 in Potsdam stattfinden wird.

Thematischer Ausgangspunkt des Workshops wird Eisensteins Text "Über das Spiel der Gegenstände" (1925) sein: Eisenstein skizziert darin sein Vorhaben, die Aufgabe der Emotionalisierung des Publikums vom Schauspieler auf "unbelebte Gegenstände" zu übertragen, um zu einem "Spiel der Gegenstände" und damit zu einem "rein filmischen Verfahren" zu gelangen, wie es "dem über ein Spiel mit Gegenständen nicht hinausgehenden Theater nicht zugänglich ist". Es sei gleichbedeutend mit dem Schritt von einem "Enthusiasmus für Gegenstände" um ihrer selbst willen hin zur filmischen Modellierung des Gegenständlichen als „Attraktionsmaterial" zum Zweck der Affekterzeugung. Im Anschluss an Eisensteins Überlegungen will sich der Workshop mit der Funktion unbelebter Gegenstände in seinen Filmen befassen und ihren Stellenwert in Eisensteins Denken im Abgleich mit anderen theoretischen Modellen der 1920er und 1930er Jahre (Balázs, Dulac, Eisenstein, Epstein, Moholy-Nagy, Vertov u.a.) näher bestimmen.

Anlass für den Workshop ist das Projekt "Eisensteins Haus", in dem ebenfalls die Gegenstände Eisensteins eine zentrale Rolle spielen: Nach dem Tod Eisensteins rettete seine Witwe Pera Atasheva seinen Nachlass aus der Wohnung vor dem Zugriff Stalins. Über Umwege brachte sie den größten Teil von Eisensteins Besitz in ein winziges 3-Zimmer-Apartment im Zentrum Moskaus. Dort versuchte sie, die Einrichtung von Eisensteins letzter Wohnung zu rekonstruieren. Das auf diese Weise entstandene "Eisenstein-Kabinett" beherbergte u.a. Eisensteins Bibliothek, seine Manuskripte und Niederschriften zu Filmen, Erinnerungsstücke von Dreharbeiten, seine Spielfiguren-Sammlung sowie zahlreiche Autographen.

Naum Kleiman hat über Jahrzehnte hinweg aus der Wohnung ein Zentrum des Austausches und der Forschung über Eisenstein gemacht. Im Zuge der politisch bedingten Demontage des Moskauer Filmmuseums, zu dem das Eisenstein-Kabinett offiziell gehört, wird die Wohnung derzeit aufgelöst. Von Seiten der neuen Museumsleitung ist eine Überführung in ein noch unfertiges Moskauer Museumsgebäude geplant. Die Zukunft der Bestände ist unklar.

Eine Gruppe von WissenschaftlerInnen, FilmemacherInnen und IT-SpezialistInen hat im Januar 2018 unter Leitung von Naum Kleiman und Tatiana Brandrup damit begonnen, den drohenden Verlust dieses lebendigen Ortes der Eisenstein-Forschung und künstlerischen Reflexion durch die Entwicklung einer international ausgerichteten Online-Plattform zu kompensieren. Wie im Eisenstein-Kabinett soll eine Rekonstruktion seiner Wohnung erfolgen. Die Plattform soll ein Instrument der Forschung sein – u.a. ein Mittel zur Visualisierung der Verbindung künstlerischer und theoretischer Denkmuster Eisensteins. Über eine virtuelle Biblio- und Mediathek, einen Blog und ein Online-Journal sollen Zugänge zum aktuellen Stand der Forschung ermöglicht werden. Vor allem aber sollen die BesucherInnen am Beispiel einzelner Gegenstände aus seinem Nachlass anschaulich mit der Welt Sergei Eisensteins bekannt gemacht werden. Der Schwerpunkt der Projektpräsentation wird auf einem ersten Erzählstrang der Plattform liegen, der vom ersten Internationalen Kongress des Unabhängigen Films, 1929 im schweizerischen La Sarraz erzählen wird.

Für Rückfragen zum Workshop steht Ihnen Frau Kiss gern zur Verfügung: a.kiss@filmuniversitaet.de

ORGANISATIONSTEAM

Anna Luise Kiss (Filmuniversität Babelsberg / ZeM),
Naum Kleiman (Eisenstein Foundation, Moskau),
Thomas Schick (Filmuniversität Babelsberg / ZeM) und
Michael Wedel (Filmuniversität Babelsberg / ZeM / Cinepoetics).


KONFERENZ

Potsdamer Medientagung

Öffentlichkeit für Europa! Medienwandel, Pressefreiheit und Medienpolitik

30.11. – 1.12.

Konferenzorte
Landtag Brandenburg
Alter Markt 1
14467 Potsdam


Schinkelhalle
Schiffbauergasse 4A
14467 Potsdam


Die Welt der Medien ändert sich rasant. Wirtschaftlicher Druck, digitaler Wandel, populistische Kampagnen, politische Machtausübung und ein digital gestützter Zerfall in kommunikative Parallelwelten sind Faktoren, aus denen sich der aktuelle Strukturwandel medialer Öffentlichkeiten speist. Von diesem Wandel sind demokratische Gesellschaften elementar betroffen.

Die offene Gesellschaft braucht den öffentlichen Raum – als Ort von Begegnung und Austausch, sozialer Teilhabe und demokratischer Selbstbestimmung. Eine unabhängige, plurale und qualitätsgesicherte Medienlandschaft und ein diskursiver digitaler Raum sind dafür eine wichtige Voraussetzung.

Auf der Tagung „Öffentlichkeit für Europa!“ geht es um die Herausforderungen an mediale Räume und darum, wie Medien auch künftig für eine demokratische Öffentlichkeit gesichert und gestärkt werden können. Zu diesen Fragen organisieren wir einen Austausch und eine europäische Begegnung. Das Thema betrifft uns alle.


Programm


FREITAG, 30.11.2018

Landtag Brandenburg
Alter Markt 1
14467 Potsdam


19:00 Uhr

Medien für die Demokratie!
Was bedroht mediale öffentliche Räume, was stärkt sie?

Moderation: Harald Asel, rbb 24, Inforadio Forum


SAMSTAG, 01.12.2018

Schinkelhalle
Schiffbauergasse 4A
14467 Potsdam


09:45 - 17:15 Uhr

Öffentlichkeit für Europa! Medienwandel, Pressefreiheit und Medienpolitik


Mit:
Christian Mihr, Reporter ohne Grenzen
Radio Słubfurt
Barbara Thomaß, Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin, Ruhr-Universität Bochum
Tabea Rößner MdB, Bundestagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen
Christoph Singelnstein, rbb Chefredakteur / Stellv. Programmdirektor
Dorota Głowacka, Panoptykon Foundation, Warszawa
Florian Eder, Chefredakteur politico Europa
Agata Szczęśniak, Oko.press Polen
Harald Schumann, investigate-europe.eu, Tagesspiegel
Roger de Weck, Publizist und Generaldirektor SRG SSR (Schweiz) a.D.
Markus Nievelstein, ARTE Deutschland
republik.ch
u.a


Für das Programm als PDF hier




Veranstaltungshinweis

Re-Constructing Performance Art

On the Interplay of the Archival and the Curatorial

Sa., 1.12. 14.15 – 15.00 Uhr

Barbara Clausen, Universität Montreal/ZeM

ORT
Freie Universität Berlin
Silberlaube (Erdgeschoss)
Seminarzentrum L115
Otto-von-Simson-Str. 26
14195 Berlin-Dahlem


Im Rahmen des internationalen Symposiums Re-Constructing Performance Art wird Frau Barbara Claußen, Gastwissenschaftlerin des ZeM, am Beispiel der Joan Jonas Knowledge Base aufzeigen, wie kunsthistorische Bild-, Text- und Klangdokumentationen und die verschiedenen Archive, in denen sie untergebracht sind, zu einer Quelle unendlichen Wissens und Inspiration für Künstler, Kuratoren und Historiker geworden sind.

Mehr Informationen zum Vortrag und der Veranstaltung finden Sie unter folgendem Link.



WORKSHOP

Von der Logik des Sinns zum Affekt-Einsatz der Politik: Nonsensing und Film-Wahrnehmung als maintenances

Mi., 5.12. 17.00 – 19.00 Uhr

Drehli Robnik

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


Für die Teilnahme ist eine Anmeldung notwendig.


Drehli Robnik ist Theoretiker in Sachen Film & Politik, Nebenerwerbsessayist, Gelegenheitskritiker, musikbasierter Teilzeit-Edutainer. "Lebt" in Wien-Erdberg. Arbeiten zur Wahrnehmung politischer und sozialer Machtverhältnisse/Subjektivierungen in öffentlichen Inszenierungen (insbes. Film/Kino, Popmusik, Public History). Doktorat Uni Amsterdam (2007). Er ist Herausgeber u.a. der Film-Schriften von Siegfried Mattl (2016). Jüngste Monografien: Film ohne Grund. Filmtheorie, Postpolitik und Dissens bei Jacques Rancière (2010), Kontrollhorrorkino: Gegenwartsfilme zum prekären Regieren (2015) und DemoKRACy: Siegfried Kracauers Politik*Film*Theorie (erscheint 2019).
Mehr Informationen über Drehli Robnik finden Sie hier.

Vorbereitende Lektüre
Gilles Deleuze: Logik des Sinns. [1969] Frankfurt/M. 1993 – Kap. 2, 5, 11, 22, 23 (bzw. Auswahl daraus)
Gilles Deleuze: Das Bewegungs-Bild. Kino 1. [1983] Frankfurt/M. 1989 – Kapitel 7 zum "Affektbild" und beliebigen Raum
Ernesto Laclau: On Populist Reason. New York, London 200, S. 113 unten bis 120 oben und S. 143 unten bis S. 156 oben
Oliver Marchart: Das unmögliche Objekt. Eine postfundamentalistische Theorie der Gesellschaft. Berlin 2013


WORKSHOP

Political Anima[l]s – Animation, Politics & Digital Media

Do., 17.1. 15.30 – 15.00 Uhr

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam



Internationaler Workshop in englischer Sprache organisiert von Maike Sarah Reinerth

Die Geschichte der Animation – und insbesondere des Animationsfilms – weist zahlreiche Verbindungen zwischen Animation und dem Politischen auf. Animationen dienten als Mittel der politischen Propaganda (z.B. DER FUEHRER'S FACE, 1943), brachten politischen Protest zum Ausdruck (z.B. im Rahmen des "Arabischen Frühlings") und thematisierten politische Sujets in so unterschiedlichen Genres wie der Fiktion (z.B. WHEN THE WIND BLOWS, 1986), Dokumentation (z.B. WALTZ WITH BASHIR, 2008) und Satire (z.B. THE SIMPSONS, 1989-).
Mit dem Aufkommen des sogenannten "Web 2.0" hat sich jedoch die Rolle der Medien im politischen Kontext grundlegend verändert. Neue Bedingungen der Medienproduktion, -verbreitung und -rezeption haben insbesondere zur Entstehung neuer internetspezifischer Genres beigetragen (siehe z.B. Eder 2018; Hosea 2008). Kostengünstige, benutzergenerierte Inhalte, das Umgehen so genannter 'Gatekeeper', die Ansprache globaler und Nischenpublika, sowie die Aufforderung, nicht nur zuzuschauen, sondern – im Internet und in der Realität – aktiv zu werden, haben Online-Videos zu mächtigen Werkzeugen in politischen und/oder aktivistischen Kampagnen gemacht. Mikroformate wie GIFs werden in sozialen Netzwerken massenhaft geteilt und in politischen Kampagnen eingesetzt, wobei oft Ausschnitte der Mediengeschichte als politische Kommentare zu aktuellen Ereignissen re-kontextualisiert werden. Auch die traditionellen Medien haben die Macht von Online-Videos erkannt und verbreiten ihre Narrative als Multimedia-Features, animierte Kurzfilme und Erklärvideos.

Der Workshop untersucht, wie verschiedene Arten politischer Animation vor dem Hintergrund der drastischen Veränderungen von Mediennutzung und -technologie sowie politischen Kommunikationsstrategien medienwissenschaftlich gefasst werden können. Expert*innen aus verschiedenen Forschungsbereichen präsentieren ihre Perspektiven in kurzen Impulsvorträgen, denen jeweils eine Plenumsdiskussion folgt.

Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei, eine kontinuierliche Teilnahme an beiden Tagen ist jedoch erwünscht, um intensive Diskussionen zu ermöglichen (Ausnahmen sind natürlich möglich). Bitte melden Sie sich mit einer kurzen Email bei Maike Sarah Reinerth.

Am Donnerstag, den 17. Januar, hält Paul Ward (Arts University Bournemouth) um 18.30 Uhr einen öffentlichen Vortrag über "Animated Media Forms and Political Communication", gefolgt von einem Q&A. Für diese Veranstaltung ist keine Anmeldung erforderlich, bitte bringen Sie eine*n Freund*in mit (oder zwei)!


Programm - Donnerstag, 17. Januar

15:30-16:00 Uhr

Maike Sarah Reinerth (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF): Willkommen & Einführung

16:00-17:00 Uhr

Jan-Hinrik Schmidt (Hans-Bredow-Institut für Medienforschung Hamburg): „The Communicative Architecture of Social Media. Basic Principles and Their Consequences for the Circulation of Political Information“

17:00-18:00 Uhr

Anne Bartsch & Larissa Leonhard (Universität Leipzig): „Entertainment & Politics Revisited. How Eudaimonic Entertainment Experiences Influence the Processing and Impact of Political Information“

18:30-20:00 Uhr

Öffentliche Vorlesung
Paul Ward (Arts University Bournemouth): „Animated Media Forms as Political Communication“

Programm - Freitag, 18. Januar

09:30-10:30 Uhr

Erwin Feyersinger (Eberhard Karls Universität Tübingen): „The Persuasive Function of Animated Graphics in Argumentative YouTube Videos“

10:30-11:30 Uhr

Naima Alam (Eberhard Karls Universität Tübingen): „Changing Social Status Through Characters in NGO Animations“

11:30-12:30 Uhr

Yorck Beese (Johannes Gutenberg-Universität Mainz): „Animations in Jihadi Video Propaganda“

12:30 13:15 Uhr

Maike Sarah Reinerth (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF): Abschlussdiskussion


WORKSHOP

Interdisziplinäres kultur- und technikwissenschaftliches Forschungskolloquium

Do., 24.1. 10.30 – 17.00 Uhr

Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam


Spätestens seit dem Durchbruch der Digitalisierung hat sich gezeigt, dass kulturwissenschaftliche Forschung oftmals mit technischen Aspekten oder Dispositionen auf das Engste verbunden ist. Inwiefern dies der Fall ist, soll im Kolloquium anhand von ausgewählten aktuellen Studien nachgegangen werden. Dabei werden unter anderem die Funktion von Social Media als Massenmedium theoretisch reflektiert, Möglichkeiten und Grenzen der digitalen Hochschullehre diskutiert sowie die Rolle von traditionellen Tänzen im modernen China präsentiert.


WORKSHOP

Wie der Golem in die Welt zurückkam - Einblicke in die Restaurierung eines Stummfilmklassikers

Do., 24.1. 13.00 – 17.00 Uhr

Stefan Drößler/Richard Siedhoff

Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Str. 1A
14467 Potsdam


Nach der Veranstaltung rund um den Film DAS CABINET DES DR. CALIGARI im Februar 2018 widmet sich der Studiengang Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF im Wintersemester 2018/19 einem weiteren kanonischen Werk der deutschen Filmgeschichte, das dank neuer Forschungserkenntnisse und aktueller Restaurierungsarbeiten in einem anderen Licht gesehen werden kann. Diesmal geht es um DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM.

Paul Wegeners Stummfilmklassiker aus dem Jahr 1920 handelt von der alt-jüdischen Legende einer aus Lehm geschaffenen menschenähnlichen Riesengestalt. Im mittelalterlichen Prager Ghetto wird dieser Riese, genannt „der Golem“, von Rabbi Löw mit Hilfe der dunklen Mächte zum Leben erweckt, um sein Volk vor einem prophezeiten Unheil zu schützen. Jedoch verliert der Rabbi die Kontrolle über sein Geschöpf und der Golem läuft im Ghetto Amok.

Für DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM bediente sich der Schauspieler und Regisseur Wegener der Golem-Geschichte bereits zum dritten Mal als Film-Vorlage. Jedoch ist Wegeners erster GOLEM-Film (1914/15) nur in Fragmenten überliefert und der verschollene zweite Film, die Komödie DER GOLEM UND DIE TÄNZERIN (1917), lässt sich ausschließlich in Papier- und Fotodokumenten nachvollziehen. Seine dritte und letzte Verfilmung des Golem-Stoffes gilt wiederum als Meisterwerk des deutschen Stummfilms, dessen einflussreiche Bilder bis heute in der Filmgeschichte nachklingen. Prägend für den damaligen internationalen Erfolg des Films und seine kontinuierliche Anerkennung in Fach- und Laienkreisen sind vor allem die im expressionistischen Stil entworfenen Bauten von Hans Poelzig, die Gestaltung von Licht und Schatten durch den Kameramann Karl Freund sowie die ausdrucksstarken schauspielerischen Leistungen von Albert Steinrück, Ernst Deutsch und nicht zuletzt Wegener selbst, dessen Verkörperung der schwerfälligen Titelfigur durch zahllose Bezugnahmen, Imitationen und Parodien über fast hundert Jahre hinweg eine filmgeschichtliche Ikone begründete.

Vom Film DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM existiert heute kein Exemplar mehr, welches für die Intentionen der Schöpfer und die Seherfahrung eines zeitgenössischen deutschen Kinopublikums als repräsentativ gelten kann: die überlieferten Negative und Kopien entsprechen meist Versionen, die für den Verleih im Ausland bestimmt waren, sind fast ausnahmslos in bearbeiteter bzw. unvollständiger Form erhalten und besitzen zudem oft unzureichende Bildqualität.

Seit über vierzig Jahren bemüht sich das Filmmuseum München, dem Film seine ursprüngliche Gestalt durch editorische und restauratorische Maßnahmen angenähert wieder zu verleihen. Kontinuierlich wurden Verbesserungen erzielt, weil immer wieder bisher unbekannte Materialien entdeckt und neue Erkenntnisse gewonnen werden konnten sowie sich die technischen Möglichkeiten der Filmrestaurierung erweiterten.

In letzter Zeit hat das Filmmuseum in enger Zusammenarbeit mit dem Musikwissenschaftler, Komponisten und PianistenRichard Siedhoff seine Arbeit an der Restaurierung von DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM fortgesetzt, dabei konnte erstmals auf die lang verschollen geglaubte und kürzlich von Siedhoff wiederentdeckte originale Begleitmusik zum Film von Hans Landsberger als wesentliche Quelle zurückgegriffen werden. Parallel zur Arbeit des Filmmuseums unternahm die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung 2018 eine eigene Restaurierung des Films auf Grundlage einer weiteren bislang nicht berücksichtigten Quelle, einem unvollständigen Originalnegativ, das in der Cinematek in Brüssel aufbewahrt wird. So ergibt sich die seltene Gelegenheit, zwei alternative restaurierte Fassungen des gleichen Films nach unterschiedlichen Ansätzen miteinander zu vergleichen.

Im Rahmen des Seminars »Das Rohmaterial der (Film)geschichte. Eine Einführung in die medienhistorische Quellenkunde« bietet die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und dessen Veranstaltungspartner beiden Restaurierungsteams eine Plattform, ihre unterschiedlichen, jedoch komplementären Arbeiten an DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM zu präsentieren und näher zu erläutern: Am 24. Januar 2019 begrüßen wir Stefan Drößler, Leiter des Filmmuseums München, und Richard Siedhoff im Filmmuseum Potsdam. In seinem Vortrag »Auf der Suche nach dem Golem« wird Stefan Drößler ab 13 Uhr Einblick in die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Films sowie in die jahrelange Arbeit des Filmmuseums an seiner Restaurierung geben. Ab 15 Uhr führt Richard Siedhoff in das Thema der Stummfilmmusik ein, stellt den weitgehend unbekannten Komponisten Hans Landsberger vor und berichtet von der aufwändigen Arbeit an der Rekonstruktion und Neuorchestrierung der Originalmusik zu DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM. Eine Woche später, am 31. Januar, ist Anke Wilkening, Restauratorin bei der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, in Potsdam zu Gast und stellt um 13 Uhr im ZeM ihre Arbeit am Film vor.

Beide Restaurierungen von DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM werden auch auf der Kinoleinwand zu sehen sein: Anschließend an die Vorträge am 24. Januar wird um 19:30 Uhr erstmals die in Arbeit befindliche Restaurierung des Filmmuseums München als »Work in Progress« im Kino des Filmmuseums Potsdam öffentlich vorgeführt. Für die musikalische Begleitung zur Filmvorführung sorgt Richard Siedhoff, der am Klavier die wiederentdeckte Originalmusik von Hans Landsberger live interpretieren wird. Als Begleitfilm wird eine 2017 vom Filmmuseum München erstellte Rekonstruktion vom ersten GOLEM-Film Paul Wegeners gezeigt, die die erhaltenen Filmfragmente mit Schrifttafeln und Standbildern kombiniert, um die lückenhafte Handlung zu vervollständigen.

Dank der Kooperation mit der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen findet als Erweiterung der Potsdamer Veranstaltungen eine Vorführung der von der Murnau-Stiftung in 4K-Auflösung restaurierten Fassung von DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM am 28. Januar um 19 Uhr im Kino Arsenal in Berlin statt.

Der Eintritt zu den Vorträgen am 24. und 31. Januar ist frei. Aus organisatorischen Gründen wird zu beiden Veranstaltungen eine Voranmeldung unter o.hanley(at)filmuniversitaet.de erbeten.

Für die Vorführungen gelten die regulären Eintrittspreise des Filmmuseums Potsdam bzw. des Arsenals.

Eine Veranstaltung des Masterstudiengangs Filmkulturerbe der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF in Kooperation mit dem Filmmuseum Potsdam, der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen und dem Brandenburgischen Zentrum für Medienwissenschaften – ZeM.

Zum Andenken an den Filmkritiker, -historiker und Pionier der Filmrestaurierung in Deutschland, Enno Patalas, der am 7. August 2018 in Alter von 89 Jahren verstarb. Als Leiter des Filmmuseums München von 1973 bis 1994 zeichnete Patalas für zahlreiche wegweisende Restaurierungen deutscher Stummfilme verantwortlich, darunter DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM.

Organisation: Oliver Hanley (Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF)


FILMDISKUSSION

Donna J. Haraway LIVE

Sa., 26.1. 18.00 – 21.00 Uhr

Ort
Filmmuseum Potsdam
Breite Straße 1A
14467 Potsdam


Anlässlich der deutschen Übersetzung ihres aktuellen Buches »Unruhig bleiben. Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän« zeigt das Filmmuseum den Film »Donna Haraway: Story Telling for Earthly Survival« von Regisseur Fabrizio Terranova.

Anschließend: Donna J. Haraway (per Skype) im Gespräch mit der Übersetzerin Karin Harrasser und Marie-Luise Angerer (ZeM)

Wegen großer Nachfrage sind für die Veranstaltung keine Karten mehr reservierbar!


Im Jahr 1985 proklamierte Donna J. Haraway Cyborgs als die neue Seinsweise des Menschen.
Nicht weniger provokant lautet ihr jetziges Motto: »Macht euch verwandt, nicht Babys!«. Damit reagiert die feministische Theoretikerin auf Debatten über das sogenannte Anthropozän, das den Menschen als Hauptakteur von Geschichte und Welt setzt. Haraway dagegen ruft das Zeitalter des Chthuluzän aus, um andere Lebewesen – Oktopusse, Spinnen oder Hunde – in den Fokus der Erzählung zu rücken. Und nicht nur das: Es sollen dabei neue Beziehungen entstehen, quer zu Vorstellungen biologischer Verwandtschaft.


TAGUNG

32. Film- und Fernsehwissenschaftliches Kolloquium

7. – 9.3.


ORT
Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Marlene-Dietrich-Allee 11
14482 Potsdam



Das FFK ist eine nicht institutionalisierte, fachwissenschaftliche Tagung, die seit 1988 besteht und jedes Jahr an einer anderen Universität organisiert wird. Erwartet werden ca. 90 Teilnehmende. Im Fokus des FFK stehen vor allem aktuelle Forschungstendenzen aus dem akademischen Mittelbau, die zur Weiterentwicklung film-, fernseh- und medienwissenschaftlicher Themenstellungen beitragen sollen. Insbesondere Masterstudierende, Promovierende und PostDocs sind eingeladen, hier ihre Forschungsthemen und derzeitigen Projekte – wie Master- und Magisterarbeiten, Dissertationen, Drittmittel-Projekte, Post-Doc-Studien, Habilitationen etc. – zur Diskussion zu stellen.

Im Rahmenprogramm wird ein Schwerpunkt zum Thema „Gender und Medien“ gesetzt: Als Auftakt wird es am 7. März zwei Keynotes in Form von kurzen Impulsvorträgen und eine anschießenden Podiumsdiskussion geben. Sprecherinnen sind Prof. Dr. Kathrin Peters und Tatjana Turanskyj, die sich darüber austauschen werden, wie Gleichstellung und Vielfalt der Geschlechter in der Film- und Medienindustrie gefördert werden können. Desweiteren werden Master-Studierende des Studiengangs „Europäische Medienwissenschaft“ (FH und Uni Potsdam) für das FFK ein Angebot zum Thema „Gender und Medien“ entwickeln, in dem die Chancen und Herausforderungen von Gleichstellungs- Gender- und Diversity-Fragen diskutiert werden sollen.

Das FFK wird im Rahmen einer Kooperation zwischen der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, des Studiengangs Europäische Medienwissenschaft (FH Potsdam und Universität Potsdam) und des ZeM - Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaft organisiert. Veranstaltungsort ist die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.

Programm