
29. März 21 -
Mi.
31. März 21
Ort
online
Container Technologies
Der Workshop richtet sich an die Mitglieder der Forschungsgruppe „Container Technologies“.
Um die Jahrtausendwende veröffentlichte Zoë Sofoulis den wegweisenden Text Container Technologies (Sofia, 2000), der sich gegen das westlich tradierte Verständnis von Raum als passiv, weiblich und unintelligent aussprach, während Container und Techniken der Eindämmung historisch gesehen vernachlässigt und in den Hintergrund infrastruktureller Technologien gerückt werden. Sofoulis behauptete stattdessen, dass Raum als (inter-)aktive Form der Eindämmung unser Sein in der Welt konstituiert und dieses mit kulturellen, geschlechtsspezifischen und materiellen Besonderheiten verknüpft.
Zwei Jahrzehnte später, inmitten der CoVID-19-Pandemie, sind Ontologien der Eindämmung auf neue Weise bedeutsam und strittig geworden. Eingehüllt in intelligente Umgebungen, eingeschlossen in „Blasen“ des viralen Zusammenlebens, zunehmend in und über Online-Netzwerke verbunden, abhängig von der globalen Containerlogistik, die durch Grenzschließungen verzögert wird, unterliegen wir geänderten Regeln und Regimen sozialer Distanzierung, Reisebeschränkungen, Quarantäneanordnungen, persönlicher Schutzausrüstung sowie (Rück-)Verfolgungsvorgängen, die auf die Kontrolle und Eindämmung viraler Vektoren abzielen. Diese Krise hat die Welt schockiert und unser Verständnis und unsere Erfahrung von Infrastrukturen, Verkehr, Mobilität und den (Un-)Möglichkeiten sozialer und körperlicher Interaktion gestört.
Vor diesem historischen Hintergrund und als Reaktion auf den gegenwärtigen Kontext setzt sich die interdisziplinäre Forschungsgruppe „Container Technologies“ mit der konzeptionellen und materiellen Ko-Konstitution der Eindämmung und des containment auseinander. Unsere Pandemieerfahrung konfrontiert die affektiven Dimensionen von Sicherheit und Schutz und hat die Aufmerksamkeit für die Porosität unserer technologischen Blasen und unsere undichte und verletzliche Körperlichkeit erhöht und entsprechend Metaphern des Haltens und Grenzüberschreitens verändert.