
17. Juni 16
Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam
Doktoranden- und Forschungskolloquium
Das medienwissenschaftliche Forschungskolloquium bietet DoktorandInnen und PostdoktorandInnen die Möglichkeit, ihre aktuellen Promotions- und Forschungsprojekte zu präsentieren und im kollegialen Rahmen zu diskutieren.
LEITUNG
Prof. Dr. Christer Petersen, BTU Cottbus
KOORDINATION
Dr. Annemone Ligensa, ZeM
Das Narrativ der transtextuellen Entblößung
Dr. Anke Steinborn
Ausgehend vom ‚verhüllenden’ Gewebe des bürgerlichen Herrenanzugs zum einen und des Kleinen Schwarzen zum anderen, wird anhand der Filme Naked Lunch (David Cronenberg, 1991) und Fräulein Else (Anna Martinetz, 2013) dem Motiv der Entblößung nachgespürt. Eine Entblößung, die – so die These – über das bloße Entkleiden hinausgeht und vor allem als ästhetisches Prinzip eines spezifischen Erzählens fungiert.
Formalisierung in den Medien- und Kulturwissenschaften
Dr. Peter Klimczak
Darf, soll, muss man in den Medien- und Kulturwissenschaften formalisieren? Nicht-formalisiertes Denken, Denken in der natürlichen Sprache ist etwas wunderbar Produktives – zu was ist also eine Formalisierung gut? Nun, zum einen handelt es sich bei einer formalen Sprache um eine exakte (minimal polyseme), dafür aber beschränkte, Sprache. Richtig angewandt, sprich kritisch, reflexiv und kreativ, kann genau das zu höchst interessanten Erkenntnissen führen. Zum anderen können formale Sprachen von Rechenmaschinen verarbeitet werden. Entsprechend ist es möglich, in den Medien- und Kulturwissenschaften fruchtbare Theorien ebenso wie die hermeneutische Kompetenz der Medien- und Kulturwissenschaftler für maschinelle Verarbeitung nutzbar zu machen.
Personen
Anke Steinborn, Dr. phil., Dipl. Des., akademische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Angewandte Medienwissenschaften der BTU Cottbus-Senftenberg. Studium der Kulturwissenschaft, Filmwissenschaft und Kunstgeschichte an der Humboldt Universität und Freien Universität in Berlin sowie am Goldsmiths, University of London. Promotion 2013: Der neo-aktionistische Aufbruch. Zur Ästhetik des American Way of Life (Berlin, 2014). Aktuelle Forschung: Transtextual Storytelling.
Dr. Peter Klimczak ist seit 2012 Akademischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Angewandte Medienwissenschaften der Brandenburgischen Technischen Universität; von 2008 bis 2012 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philosophischen Fakultät der Universität Passau und Lehrbeauftragter an der Hochschule der Medien Stuttgart; 2013 promovierte er zum Dr. phil. an der Brandenburgischen Technischen Universität (in Kooperation mit der Justus-Liebig-Universität Gießen). Die Dissertation wurde mit dem VBKI-Wissenschaftspreis ausgezeichnet.
Christer Petersen ist seit 2012 Professor für Angewandte Medienwissenschaften an der Brandenburgischen Technischen Universität; war zuvor Juniorprofessor für Angewandte Medienwissenschaften an der BTU, Assistant Professor am Department of German and Slavic Studies der University of Manitoba, Lecturer am Department of Languages, Literatures and Film des University College Dublin und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuere deutsche Literatur und Medien der Christian-Albrechts-Universität Kiel; 2002 Promotion im Rahmen eines Stipendiums des Landes Schleswig-Holstein an der CAU Kiel; Forschung auf dem Gebiet der Medialisierungsprozesse in Technik, Politik und Kunst; Buchveröffentlichungen: Der postmoderne Text. Rekonstruktion einer zeitgenössischen Ästhetik (2003), Peter Greenaways Spielfilme (2009), Terror und Propaganda (2016), Begründer und Herausgeber der Reihen Zeichen des Krieges in Literatur, Film und den Medien (2004, 2006, 2008), Klassiker des osteuropäischen Films (2014ff.) sowie Herausgeberschaften, Aufsätze und Vorträge zu medien- und kulturwissenschaftlichen, filmphilologischen und literaturwissenschaftlichen Themen.