
07. Januar 16
Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam
Das Reichsfilmarchiv (1934-1945) und seine Bestände im Kontext der Herausbildung einer audiovisuellen Erinnerungskultur
Das medienwissenschaftliche Forschungskolloquium bietet DoktorandInnen und Post-Docs die Möglichkeit, ihre aktuellen Promotions- und Forschungsprojekte zu präsentieren und im kollegialen Rahmen zu diskutieren.
KOORDINATION
Prof. Dr. Chris Wahl, Filmuniversität KONRAD WOLF
Das Reichsfilmarchiv (1934-1945) hatte bis zur deutschen Kapitulation im Mai 1945 Bestand. Zunächst als Filmsammlung konzipiert, professionialisierte sich seine Arbeit zusehends, wobei bis heute aktuelle Aspekte der Filmarchivierung – etwa das Konzept einer Pflichtabgabe – umgesetzt wurden. 1939 dem Propagandaministerium unterstellt, wurde das Archiv verstärkt in die nationalsozialistische Filmpolitik eingebunden. Seine Bestände dienten als Inspirationsgrundlage für Filmschaffende, die dabei auch in Deutschland nicht öffentlich zugelassene Filme sehen konnten. Nicht zuletzt durch die Plünderung von Filmen in den von Deutschland besetzten Gebieten wuchsen die Filmbestände während des Zweiten Weltkriegs sprunghaft an. Das Dissertationsvorhaben untersucht die Geschichte dieses Medienarchivs, das Schicksal seiner als Kriegsbeute bis heute nicht vollständig restituierten Bestände und die Rolle dieser filmischen Überlieferung für die heutige Erinnerungskultur.
Person
Alexander Zöller, geboren 1979. Studium der Archiv- und Informationswissenschaft an der Fachhochschule Potsdam. Master-Arbeit über Aspekte des ehem. Reichsfilmarchivs (1934-1945). Veröffentlichungen und Tagungsbeiträge zur visuellen deutschen Propaganda im Zweiten Weltkrieg. Zuletzt erschienen: „Versprengtes Erbe. Das Reichsfilmarchiv (1934-1945) und seine Hinterlassenschaften“. In: Rolf Aurich, Ralf Forster (Hg.): Wie der Film unsterblich wurde. Vorakademische Filmwissenschaft in Deutschland. München 2015, S. 62-71.