
17. Dezember 15
Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
Die Diskrepanz zwischen persönlicher Einstellung und Meinungsklimawahrnehmung – Empirische Analysen am Beispiel der Bundeswehr
Das medienwissenschaftliche Forschungskolloquium bietet DoktorandInnen und Post-Docs die Möglichkeit, ihre aktuellen Promotions- und Forschungsprojekte zu präsentieren und im kollegialen Rahmen zu diskutieren.
KOORDINATION
Prof. Dr. Chris Wahl, Filmuniversität KONRAD WOLF
Daten der langjährigen Bevölkerungsbefragung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr weisen, hinsichtlich der Einstellung der Bundesbürger zu den Streitkräften, seit vielen Jahren beständig darauf hin, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der Bundeswehr positiv gegenübersteht, ihr Vertrauen schenkt und sie als wichtigen Bestandteil der Bundesrepublik Deutschland erachtet. Seit 2012 beinhaltet der Fragebogen auch eine Frage zur Meinungsklimaeinschätzung. Die Befragten sollen antizipieren, ob das gesellschaftliche Ansehen der Bundeswehr hoch, durchschnittlich oder gering ist. Im Ergebnis zeigt sich, dass nur eine Minderheit der Befragten glaubt, dass das gesellschaftliche Ansehen der Bundeswehr hoch ist. Offenbar existiert eine Diskrepanz zwischen den auf individueller Ebene repräsentativ erfragten und aggregierten Meinungsverteilungen und der öffentlichen Meinung, dem wahrgenommenem Meinungsklima zu dieser Thematik. Unter Verwendung eines medienzentrierten Untersuchungsansatzes, der auf den Einfluss indirekter Medienwirkungen fokussiert, sollen die folgenden Fragen geklärt werden: Wodurch wird die Meinungsklimaeinschätzung des gesellschaftlichen Ansehens der Bundeswehr beeinflusst? Wie lässt sich die Diskrepanz zwischen persönlicher Einstellung und Meinungsklimawahrnehmung erklären?
Person
Meike Wanner ist seit 2014 Doktorandin am Lehrstuhl Methoden der empirischen Sozialforschung an der Universität Potsdam. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Militärsoziologie am Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam. Zuvor war sie in unterschiedlichen Markt- und Meinungsforschungsinstituten beschäftigt. Von 2000 bis 2005 hat Frau Wanner Soziologie, mit Schwerpunkten im Bereich Mediensoziologie, Sozialpsychologie und Empirischer Sozialforschung, an der Universität Trier studiert und mit ihrer Diplomarbeit zum Thema „Weblogs – Darstellung, Analyse und mögliche Konsequenzen für den konventionellen Journalismus“ erfolgreich abgeschlossen.