
21. Januar 16
Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam
Verboten – Verdrängt – Vergessen. Über die Marginalisierung der Aufarbeitung eines problematischen Filmerbes
Das medienwissenschaftliche Forschungskolloquium bietet DoktorandInnen und Post-Docs die Möglichkeit, ihre aktuellen Promotions- und Forschungsprojekte zu präsentieren und im kollegialen Rahmen zu diskutieren.
KOORDINATION
Prof. Dr. Chris Wahl, Filmuniversität KONRAD WOLF
Noch heute befindet sich ein Teil des deutschen Filmerbes in prekärer Situation hinsichtlich seiner Zugänglichkeit für Wissenschaft und politisch-historische Bildung. Die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland entstandenen Spiel- und Dokumentarfilme wurden nach Kriegsende von den Alliierten beschlagnahmt und in der Folge eine Liste jener Filme erstellt, die auch nicht unter Schnittauflagen zur Vorführung gelangen sollten. Noch heute ist ein Teil dieser Filme nur eingeschränkt zugänglich, da man ihnen in ihren propagandistischen Grundstrukturen eine nicht näher definierte ‚Gefährlichkeit’ beimisst. Immer kürzer wird zwar die Liste der nicht zugänglichen Filme, eine tatsächliche Auseinandersetzung mit jenen Filmwerken sind die Rechteinhaber aber bis heute schuldig geblieben. Diesen Prozess der schleichenden Verdrängung möchte ich in meinem Vortrag einer kritischen Ausleuchtung unterziehen.
Person
Johanne Hoppe, M.A.: Studium der Medienwissenschaft, Komparatistik und des Unternehmensrechtes an der Universität Bonn. Abschluss 2010 mit einer Arbeit zur Bonner Kinogeschichte. 2012-2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Konstanz und Programmkuratorin im Zebra-Kino. Seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Potsdamer Filmmuseum. Neben der Dissertation zu Vorbehaltsfilmen sind ihre Themenschwerpunkte Film und Gender, Kinogeschichte und Queer Cinema.