
23. April 18
Ort
Europa-Universität Viadrina
Kulturwissenschafftliche Fakultät
Raum: GD Hs 8
Große Scharrnstraße 59
15230 Frankfurt (Oder)
Mit der Wand verschmolzen. Strategien der Ent/Subjektivierung in Francesca Woodmans Fotografien
Autorinnen wie Ingeborg Bachmann, Marlen Haushofer, Elfriede Jelinek und Virginia Woolf sowie Künstlerinnen wie Birgit Jürgenssen, Francesca Woodman, Monica Bonvincini und Veruschka von Lehndor haben sich auffällig häufig in ihren Texten, Fotografien und Videoinstallationen mit der Wand als vieldeutiges Motiv auseinandergesetzt, indem sie ihr eigenes Verschwinden in Szene gesetzt, sich an Wänden abgearbeitet oder sie zu Projektions- oder Schreibflächen gemacht haben. Geschickt verbinden sie dabei geschlechterkritische mit ästhetischen Fragestellungen. Die Wand fungiert als Leinwand, leeres Blatt oder ‚vierte (Theater-)Wand‘, ist dann wieder Gefängnis, Verlies oder Sargdeckel. Vor allem ist sie jedoch der Schauplatz eines Vermächtnisses, der die weiblichen Figuren in sich aufnehmend dennoch umso deutlicher hervortreten lässt. Gerade in ihren Rissen wird die Wand zu einer sprechenden, die mehr offenbart als verbirgt. Renommierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus den Literatur-, Kultur-, Kunst- und Tanzwissenschaften werden sich im Sommersemester 2018 wöchentlich mit den unterschiedlichen subversiven Ausformungen des Gegen-die-Wand-Angehens auseinandersetzen, um nach möglichen Neupositionierungen zu fragen.
Mit der Wand verschmolzen. Strategien der Ent/Subjektivierung in Francesca Woodmans Fotografien von Andrej Mirčev