Carolin Anda
Die Dissertation fokussiert touristische Amateurfotografien, die ihre Distribution und Verwendung im sozialen Netzwerk Facebook finden. Die Expansion und einfache Zugänglichkeit der Social Media hat innerhalb der letzten 12 Jahre neue Verwendungsweisen privaten Materials und mediale Praktiken mit sich geführt, die den Umgang und die Rezeption privater Fotografien veränderten. Dabei migrieren soziale Praktiken der Fotografie – wie z.B. das Zeigen und Austauschen fotografischen Materials in Freundes- und Bekanntenkreisen und Fotoalben oder das Dokumentieren von Erleben – in das soziale Netzwerk Facebook und werden in die Netzwerkarchitektur integriert. Dort bilden sich durch die Bedienungsfunktionen der Interfaces, erschiedene Modifikations- wie auch Partizipationsmöglichkeiten (z.B. sozio-technische Handlungen fixieren und beeinflussen sowie wichtige Informationen über Reisevorlieben der FotografenInnen, zurückgelegte Wegstrecken und über einzelne Bildinhalte bereithalten).
Carolin Anda studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Anglistik an der Goethe Universität Frankfurt und an der Universität Stockholm. Als Stipendiatin am DFG Graduiertenkolleg „Das fotografische Dispositiv“ (HBK Braunschweig) nahm sie die Arbeit der Dissertation auf. Zusammen mit KollegenInnen entwarf sie die Virtual-Reality App „demonstrationsraum“, die als digitales Ausstellungsformat bereits im Sprengelmuseum Hannover, im Goethe Institut Nowosibirsk und in der HBK Galerie in Braunschweig ausgestellt wurde. Sie unterrichtete Fotografie und Neue Medien an der Goethe Universität Frankfurt und an der HBK Braunschweig. Des Weiteren ist sie als freie Museumspädagogin im Jungen Museum Frankfurt tätig.