Affektmaschinen. Zum Verhältnis von Affekt und Medientechnologien im digitalen Kapitalismus
Affekte werden im Mediendispositiv sensorischer Vernetzung zunehmend operationalisiert, maschinisiert und zum Einsatz gebracht. Das lässt sich einerseits unter dem Stichwort „affective computing“ im Feld der assistiven Technologien und der sozialen Robotik beobachten, wo die automatisierte Erkennung, Verarbeitung und Simulation affektiver Regungen als Garant für eine „humanere“ Technologie angesehen wird. Andererseits zeigt sich diese Rolle der Affekte auch umfassender in den sozialen Medien und digitalen Plattformen, wo die datenmäßige Erfassung von User-Bewegungen nicht nur auf affektive Dynamiken schließen lässt, sondern auch eine kommerzielle und politische Ausnutzung ermöglicht.
Das Dissertationsprojekt „Affektmaschinen. Zum Verhältnis von Affekt und Medientechnologien im digitalen Kapitalismus“ nimmt in den Blick, wie sich mit dieser Entwicklung die Rolle von Affekt als politischer Kraft verschiebt. Daran sich anschließende Fragen nach dem Subjekt- und Kollektivwerden, nach neuen Formen des Wissens und Wissen-Könnens mit und durch Technologie, sowie Transformationen von Sorgearbeit, Privatheit und Öffentlichkeit werden darin aufgegriffen und in einer Kritik der digitalen Gouvernementalität umfassend aufgearbeitet.
Promotionsprojekt im Rahmen des Forschungskollegs SENSING. Zum Wissen sensibler Medien.
Bild: Canary Resuscitator by Siebe Gorman and Co., Science Museum Group.