06. Juli 17 -
Fr.
07. Juli 17
Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam
Bildschirmbilder – In-Game Fotografie und Screenshot als fotografische Praxis
- Juli 2017 von 10:00 bis 17:00
- Juli 2017 von 10:00 bis 17:00
Die Tagung Bildschirmbilder und In-Game Fotografie beschäftigt sich ausgehend von der In-Game Fotografie mit dem Status des Screenshots. Bildschirmfotografie und Computerspielfotografie sind alltägliche fotografische Praktiken in einer digital erzeugten sowie der digitalisierten Wirklichkeit, die hauptsächlich durch Bildschirme und bildschirmähnliche Oberflächen vermittelt wird. Darunter fallen Praktiken wie das „Screenshotting“ in Computerspielen (um z.B. ungewöhnliche Ereignisse zu dokumentieren, zu zeigen und zu teilen), fotorealistische Aufnahmen von digitalen 3D Modellen (z.B. in Architektur oder Design) oder einfacher noch der Screenshot als kameralose Fotografie. Daneben existieren Hybridformen wie das Fotografieren in Augmented Realities, das zuletzt mit dem Smartphone-Spiel Pokémon Go (2016) besonders populär wurde oder in künstlerischen Zusammenhängen auch das Abfotografieren des Monitorbildes mit einer realen Kamera bzw. das Erzeugen von Screenshots abgebildeter Fotografie im Rechner. Schließlich gibt es in der Geschichte der „Realwelt-Fotografie“ auch eine ganze Reihe von Fotografien, die den Fernseh- oder Computerbildschirm zum Gegenstand haben, die Billboards als Fotografie eines Screens in der physischen Realität zeigen oder auch das Fotografieren einer Fotografie die in der Hand gehalten wird etc.
Diese Praktiken und Phänomene waren bisher selten Gegenstand wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Eine systematische Untersuchung (ästhetisch, kulturell, technisch, historisch etc.) und eine dadurch mögliche Theoriebildung stehen in den relevanten Disziplinen aus. Das Ziel des Workshops ist deshalb eine Auseinandersetzung mit bildschirmfotografischen Phänomenen und Praktiken. Durch ihre Beschreibung und Fragen nach ihrem Status, ihrer Ontologie, ihrer Ästhetik, ihrer kulturellen und künstlerischen Bedeutung soll das Potenzial eines neuen Gegenstandsbereiches für zukünftige Forschung in der Medienwissenschaft und -geschichte, den Bildwissenschaften, der Fototheorie, sowie den Game Studies ausgelotet werden.
TeilnehmerInnen:
Matteo Bittanti (Mailand)
Jan Distelmeyer (Potsdam)
Winfried Gerling (Potsdam)
Stephan Günzel (Berlin)
Ingrid Hoelzl (Hong Kong)
Hans Kannewitz (Potsdam)
Sebastian Möring (Potsdam)
Marco de Mutiis (Winterthur)
Cindy Poremba (Toronto)
Margarete Pratschke (Berlin)
Markus Rautzenberg (Essen)
Birgit Schneider (Potsdam)
KOORDINATION
Dr. Sebastian Möring, Universität Potsdam
Prof. Winfried Gerling, Fachhochschule Potsdam
Personen
Dr. Sebastian Möring ist Dozent im Studiengang Europäische Medienwissenschaft an der Universität Potsdam. Davor forschte er als Post-Doc an der School of Creative Media an der City University in Hongkong zum Thema existenzieller Ludologie. Er promovierte an dem Center for Computer Games Research an der IT University Kopenhagen über den Metaphern-Diskurs in den Game Studies mit Games and Metaphor – A Critical Analysis of the Metaphor Discourse in Game Studies.
Winfried Gerling (Prof.) ist Professor für Konzeption und Ästhetik der Neuen Medien in der Europäischen Medienwissenschaft, an der Fachhochschule Potsdam. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Theorie und Praxis fotografischer Medien, die Ästhetik des Digitalen mediale Environments und Medienkunstgeschichte. Weitere Infos unter