08. November 18 -
Sa.
10. November 18
Ort
ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften
Hermann-Elflein-Straße 18
14467 Potsdam
Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam
Am Kanal 47
14467 Potsdam
Filmmuseum Potsdam
Breite Straße 1a
14467 Potsdam
„Du hast keine Chance, aber nutze sie“. Das multimediale Werk von Herbert Achternbusch
Das umfangreiche Werk des Theaterautors, Malers und Filmemachers Herbert Achternbusch ist alles andere als ein nur bayerisch-regionales Phänomen. Seine Theaterstücke und Filme setzen sich mit anarchistischem Humor, zugespitzter Satire und grotesker Komik, aber ebenso auch in lyrischen, hochpoetischen Bildern mit elementaren Themen der Gegenwart auseinander: Identitäts- und Sprachverlust, innerfamiliärer Ausbeutung und gesellschaftlicher Entfremdung, mit scheiternden metaphysisch-religiösen Gegenentwürfen und mit Heimat und Exotik. Die Bandbreite seiner Darstellungsverfahren reicht dabei vom Dokumentarischen bis zum Surrealen.
Die internationale und interdisziplinäre Konferenz geht den formalen und inhaltlichen Beziehungen zwischen Achternbuschs Film-, Theater- und Buchproduktionen nach und berücksichtigt dabei auch genuin bildkünstlerische Aspekte.
Programm
Donnerstag, 8.11.2018
Moderation: Claus-Michael Ort
Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam
(Raum Vollmer)
14:00 Uhr Begrüßung und Tagungsauftakt
Ursula von Keitz (Potsdam),
Hans-Edwin Friedrich (Kiel),
Claus-Michael Ort (Kiel):
14:30 Uhr
Josef Früchtl (Amsterdam): »Du hast keine Chance, aber nutze sie!« Eine philosophische Kulturgeschichte bayerischen Eigensinns
15:15 Uhr
Lutz Hagestedt (Rostock): »Endgültig unvollkommen«. Achternbuschs unkonventionelle Vorstellungen vom Büchermachen
16:00 Uhr
Pause
SEKTION 1: TRADITION, AVANTGARDE, SUBVERSION
16:30 Uhr
Susanne Marschall (Tübingen): Achternbusch malt – eine dichte Bild-Betrachtung
17:15 Uhr
Uwe Schütte (Birmingham): Herbert Achternbuschs »wilde Ästhetik«
18:00 Uhr
Andreas Englhart (München): Avantgarde oder dramatische Tradition? Herbert Achternbuschs Theaterstücke
19:30 Uhr
Abendessen: Genusswerkstatt im Filmuseum, Breite Strasse 1a
Freitag, 9.11.2018
Moderation: Ursula von Keitz und Hans-Edwin Friedrich
Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam
(Raum Vollmer)
09:00 Uhr
Jörg Helbig und Angela Fabris (Klagenfurt): Subversion und Religion: Herbert Achternbusch und Pier Paolo Pasolini
10:00 Uhr
Ivo Ritzer (Bayreuth): Im Reich der Zeichen: Achternbusch sieht Kurosawa
10:45 Uhr
Pause
SEKTION 2: FUNKTIONEN VON SELBSTREFLEXIVITÄT
11:00 Uhr
Andreas Rauscher (Siegen): »I know the Way to the Meta-Ebene« – Selbstreflexivität als künstlerische Subversion
11:45 Uhr
Moira Paleari (Milano): Das Erzählwerk von Herbert Achternbusch zwischen Kunst- und Selbstreferenz
12:30 Uhr
Mittagspause: Restaurant Schmiede 9, Neuer Markt 9
14:30 Uhr
Sabine Kyora (Oldenburg): Intermediale Kombinationen: Foto-Text-Verknüpfungen als Elemente autofiktionaler Inszenierung
SEKTION 3: FREMD (‚EXOTIK‘) VERSUS EIGEN (‚HEIMAT‘)
15:15 Uhr
Angela Krewani (Marburg): Exotismus und Heimat: Zur Hybridisierung zweier Begriffe
16:00 Uhr
Pause
16:15 Uhr
Robert Stockhammer (München): »Und dieses neumodische Gejammere nach Heimat«. (Z)Erschreibungen von Heimat bei Herbert Achternbusch
SEKTION 4: RELIGION, THEOLOGIE, MYTHOLOGIE
17:00 Uhr
Manfred Loimeier (Heidelberg): Philemon und Baucis. Ovids »Metamorphosen« als Wegweiser durch die Wandlungen in Herbert Achternbuschs Werk
19:30 Uhr
Gemeinsames Abendessen: Ristorante Casa Toscana, Charlottenstraße 83
SAMSTAG, 10.11.2018
Moderation: Ursula von Keitz und Claus-Michael Ort
Filmmuseum Potsdam, Kinosaal
09:00 Uhr
Clemens Pornschlegel (München): Achternbusch als Hyperchrist. Zur Frage der politischen Theologie in »Das Gespenst« (1982)
09:45 Uhr
Marcus Stiglegger (Berlin): Ein Bayrischer Kreuzgang. Die Kontroverse um »Das Gespenst« (1982)
10:30 Uhr
Pause
10:45 Uhr
Filmvorführung: Die Föhnforscher. BRD 1984/85.
Buch, Regie, Produktion: Herbert Achternbusch;
Kamera: Adam Olech, Stefano Guidi; mit H.A.,
Gabi Geist, Franz Baumgartner, Annamirl Bierbichler,
Sigrid Geerken, Helga Frank, Judith Achternbusch,
Kazuko Watanabe, Alois Hitzenbichler,
Hartmut Geerken (133 Minuten).
13:00 Uhr
Imbiss im Foyer des Filmmuseums
Ortswechsel zum ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaft
14:15 Uhr
Judith Ellenbürger (Hamburg): Seelenbilder: Metaphern der Meditation im filmischen Werk von Herbert Achternbusch
SEKTION 5: GESCHICHTE, POLITIK, ÖKONOMIE
15:00 Uhr
Martin Schierbaum (Bremen): »So eine Hineinphantasiererei muß immer mit unserer Wirklichkeit zu tun haben, denn gibt es eine andere?« – Kulturelles Wissen und Intermedialität in Herbert Achternbuschs »Heilt Hitler!« (1986) und »DOGTOWN Munich« (UA 2017)
15:45 Uhr
Willem Strank (Kiel): Warten auf Schrödingers Baugenehmigung – Grenzerfahrungen des Kapitalismus in »Mix Wix« (1989)
16:30 Uhr
Pause
16:45 Uhr
Abschlussdiskussion und Ausklang