
20. September 18 -
Fr.
21. September 18
Ort
Filmmuseum Potsdam Marstall
Breite Str. 1a
14467 Potsdam
Moving history Spezial
Kartenreservierung unter:
Tel. 0331/ 2718112
Beim letztjährigen Moving history Festival wurden zwei damals noch nicht fertiggestellte Filmprojekte – Felix Moellers SYMPATHISANTEN und Gerd Kroskes SPK KOMPLEX – in einem Werkstattformat vorgestellt. Nun, ein Jahr später, präsentieren die Regisseure ihr vollendete Werk und stellen es zur Diskussion. Am Beginn dieser Veranstaltung am 20.9. stellt das Festivalteam unter Leitung von Ilka Brombach und in Anwesenheit der Schirmherrin Margarethe von Trotta die nächste Ausgabe von moving history Festival des historischen Films vor. Im Anschluss an den Film wird es einen Sektempfang geben. Karten können unter der Telefonnummmer 0331 / 2718112 oder Filmmuseum reserviert werden.
Filmvorführung 20.09.2018
Felix Moeller: Sympathisanten – Unser deutscher Herbst (D 2018)
Heute ist fast vergessen, wie stark die Auseinandersetzung mit dem Linksterrorismus die bundesrepublikanische Gesellschaft in den 1970er Jahren herausgefordert und polarisiert hat. Zum Feindbild avancierten sogenannte »Sympathisanten« als vermeintliche Unterstützer
der politischen Morde. Konservative Kritiker nahmen dabei unter anderem die prominenten Regisseure Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta ins Visier. Felix Moeller geht den Vorwürfen von damals gegen seine Eltern nach: In Gesprächen mit seiner Mutter und seinem Stiefvater, anhand ihrer privaten Tagebücher, und mit Hilfe zahlreicher Zeitzeugen, darunter Daniel Cohn-Bendit, Peter Schneider, Christof Wackernagel und Marius Müller-Westernhagen. Dabei entsteht eine vielschichtige Collage, die zugleich Familien-, Film und Gesellschaftsgeschichte ist. Wir zeigen den fertigen Film, der bei moving history 2017 im Werkstattgespräch zu sehen war.
Gäste: Felix Moeller, Margarethe von Trotta und weitere
Moderation: Chris Wahl
Filmvorführung 21.09.2018
Gerd Kroske: spk komplex (D 2018)
Gerd Kroske erzählt eine kaum bekannte Geschichte aus dem »Deutschen Vorherbst«: 1970 gründete der Arzt Wolfgang Huber an der Universität Heidelberg das »Sozialistische Patientenkollektiv«. Die antipsychiatrisch ausgerichtete Gruppe kritisierte fehlende Therapieangebote und die damalige »Verwahr-Psychiatrie«. Sie verknüpfte psychotherapeutische Angebote mit Gesellschaftskritik und politischen Forderungen. Nach heftigen Auseinandersetzungen mit der Universität und der baden-württembergischen Landesregierung radikalisierte sich das SPK, der Staat reagierte mit Anklagen und Gefängnisstrafen. Einige ehemalige Mitglieder schlossen sich der RAF an. Der Film lässt den Beteiligten auf beiden Seiten Raum für die Darstellung ihrer Sichtweisen und verschafft dadurch Einblick in die damalige reaktive Radikalisierungsdynamik.
Wir zeigen den fertigen Film, der bei moving history 2017 im Werkstattgespräch
zu sehen war.
Gäste: Gerd Kroske und Lutz Taufer
Moderation: Christoph Classen