Prof. Dr. Sarah Greifenstein
Forschungsschwerpunkte
Affektive Wahrnehmungsgestaltung durch Bewegungsbilder, Zeitlichkeit und Medienästhetik, Bedeutungskonstitution und Erfahrung in audiovisueller Kommunikation, Sprache und Audiovisualität, Methoden der Film- und Medienanalyse
Die Forschungsschwerpunkte haben sich aus meinem Dissertationsprojekt heraus entwickelt, in welchem sie den Zusammenhang von Zeitlichkeit und affektiver Wahrnehmungsgestaltung als ‚Tempi der Bewegung- Modi des Gefühls‘ in Screwball Comedies der 1930er und 1940er untersuchte. Nicht die narrativen Handlungen, so das Grundverständnis, bestimmen zuallererst die Gefühle von Zuschauer*innen, sondern die audiovisuelle Inszenierung und Zeitlichkeit filmischer Bilder takten die Wahrnehmung und Affektivität und machen ein Verstehen von Figuren und Narration im Filme-Sehen und Hören überhaupt erst möglich. Gemeinsam mit Kolleg*innen aus der Film- und aus der Sprachwissenschaft ist sie in einem Projekt zu Multimodalität und Metaphorizität der Frage nachgegangen, wie Bedeutungskonstitution mit verkörperter Affektgestaltung in audiovisueller Kommunikation zusammenhängt. An Spielfilmen, aber auch an dokumentarischen Formaten haben sie mit dem Konzept der Cinematic Metaphor (und einem Analysezugang) einen Phänomenbereich in den Blick genommen, welcher an der Schnittstelle zwischen Affizierung und Sinnerzeugung, zwischen konkreten Bildbereichen sowie Verbalisierungen aber auch Nicht-begrifflichem, Abstrakten, zwischen individuellem Empfinden und geteilten, mediatisierten Weltentwürfen angesiedelt ist.
Aktuell arbeitet sie zum Zusammenhang von Sprache und Audiovision in verbozentrischen (sprachlastigen) dokumentarischen Formaten sowie zu Methoden der Film- und Medienanalyse.
Sarah Greifenstein war von 2008 bis 2014 Lehrende und Forschende am Seminar für Filmwissenschaft an der Freien Universität Berlin sowie im Projekt “Multimodale Metaphorik und Ausdrucksbewegung” am interdisziplinären Cluster Languages of Emotion (FU Berlin) beschäftigt. Sie ist seit 2016 Juniorprofessorin for Medien, Kultur und Kommunikation an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Hier arbeitet sie als Film- und Medienwissenschaftlerin an der Schnittstelle zur Sprachwissenschaft, lehrt im Bachelor Kulturwissenschaft und im Master Sprache-Medien-Gesellschaft. Seit 2020 ist sie im Direktorium des ZeM.
Sie ist Autorin der Monographie Tempi der Bewegung – Modi des Gefühls. Expressivität, heitere Affekte und die Screwball Comedy (de Gruyter 2020). Sie hat an dem Buch Cinematic Metaphor. Experience – Affectivity – Temporality (Autorin/Autor: Cornelia Müller/Hermann Kappelhoff, de Gruyter 2018) mitgearbeitet und ist Co-Herausgeberin von Greifenstein, S. et al. (Hrsg.): Cinematic Metaphor in Perspective. Reflections on a Transdisciplinary Framework, (de Gruyter, 2018).
Hier gelangen Sie zur Personenseite von Prof. Dr. Sarah Greifenstein auf der Webseite der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).